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0649 - Killer-Vampire

0649 - Killer-Vampire

Titel: 0649 - Killer-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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hatte, stand Zamorra auf dem schmalen Flur. Allerdings war Hollister überrascht, daß der Polizist, der ihn morgens im Revier nicht ernst genommen hatte, neben ihm stand. War der etwa auch ein Teil der Verschwörung?
    »Mr. Hollister, mein Name ist Zamorra«, sagte der Dämonenjäger. »Detective O'Neill kennen Sie ja bereits. Wir würden gerne mit Ihnen über Ihre Theorie sprechen.«
    Hollister ging einen Schritt zurück, um die beiden eintreten zu lassen. Es behagte ihm nicht, daß sie zu zweit gekommen waren. Das machte alles schwieriger, als er gedacht hatte.
    »Professor Zamorra«, sagte er und bemühte sich, seiner Stimme einen freundlichen Klang zu geben. »Es ist mir eine Ehre, Sie kennenzulernen. Ich hatte das Vergnügen, vor einigen Jahren einen Ihrer Vorträge in Chicago zu hören.«
    Der Dämonenjäger lächelte. »Ich hoffe, ich habe Sie nicht zu sehr gelangweilt.«
    Hollister schüttelte den Kopf. »Ganz und gar nicht. Ihre Theorien über Höllenwesen fand ich sehr interessant.«
    So etwas würdest du heute wohl nicht mehr sagen , tobte eine wütende Stimme in seinem Bewußtsein. Ich frage mich, ob du es überhaupt noch ertragen kannst, ein Kreuz anzufassen.
    Mit der Hand ertastete er das kühle Metall des Revolvers in seiner Tasche. Er war mit Silberkugeln geladen, und Hollister traute sich zu, den Franzosen damit zu töten. Er schien völlig ahnungslos zu sein, daß sein Spiel durchschaut war. Nur, wie sollte er den Polizisten loswerden?
    »Wegen Ihrer Theorien bin ich hier«, antwortete Zamorra. »Ich möchte mit Ihnen gerne über die Vampire sprechen.«
    Während er das sagte, sah er sich in dem billigen Zimmer um. Es war nur spärlich möbliert, und es schien, als sei Hollister mit nur wenig Gepäck angereist. Neben einem Stuhl stand ein kleiner, geöffneter Koffer auf dem Boden, in dem etwas Wäsche lag. Auf dem Bett lag ein zugeklappter Laptop, an den ein Modem angeschlossen war. Das waren die einzigen persönlichen Dinge, die Zamorra auf Anhieb entdecken konnte.
    »Die Vampire?« fragte Hollister nach. »Ich hätte nicht gedacht, daß ich einem Mann wie Ihnen noch etwas darüber erzählen muß. Sicher wissen Sie doch viel mehr als ich.«
    Der Parapsychologe stutzte. In der Stimme des selbsternannten Vampirexperten schien so etwas wie Abneigung oder sogar Haß mitzuschwingen. Vielleicht hatte Hollister ihn damals nach dem Vortrag in Chicago angesprochen, um ihm von den fünf Familien zu erzählen. So etwas kam ständig vor, aber in den meisten Fällen handelte es sich dabei um Paranoiker, die ein Sprachrohr für ihre irren Verdächtigungen suchten. Es war möglich, daß er Hollister damals mit ein paar freundlichen Worten abgefertigt hatte und der ihm das noch immer nachtrug.
    Zamorra wünschte sich, Nicole wäre hier. Sie hätte Hollister telepathisch sondieren können. Aber sie war nicht hier, und er wußte immer noch nicht, wo sie war oder wie er sie in dieser Riesenstadt finden sollte.
    »Hören Sie, Hollister«, mischte sich O'Neill ein. »Sie hatten doch auf dem Revier irgendwelche Papiere dabei, in denen Sie alles aufgeschrieben haben.«
    »Die haben Sie heute morgen aber wenig interessiert«, erwiderte Hollister zynisch.
    »Da hatte ich noch nicht alle Fakten«, versuchte der Detective sich zu verteidigen.
    Hollister schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht…«
    Im gleichen Moment wurde er von einem Piepton unterbrochen.
    Der Detective fluchte leise und griff nach dem kleinen Gerät, das an seinem Gürtel hing.
    »Jemand versucht mich über Funk zu erreichen«, erklärte er. »Ich bin gleich wieder da.«
    Er verließ das Zimmer und schloß die Tür hinter sich. Hollister sah ihm einen Moment nach. So hatte sich also auch dieses Problem gelöst. Es schien, als sei Gott doch auf seiner Seite.
    Zamorra sah ihn nachdenklich an. Irgend etwas stimmt mit dem Mann nicht, dachte er. Hinter den dicken Brillengläsern zuckten Hollisters Augenlider, und er hatte seine rechte Hand so tief in der Anzugtasche vergraben, als müßte er sich dort an etwas festhalten. Es war offensichtlich, daß er sich fürchtete.
    »Wovor haben Sie Angst?« fragte der Parapsychologe in dem Versuch, ihn aus der Reserve zu locken.
    Hollister sah ihn aus großen Augen an. Jegliche Farbe wich aus seinem Gesicht. Wußte Zamorra etwa, daß er alles aufgedeckt hatte und war nur zu ihm gekommen, um einen lästigen Zeugen zu beseitigen?
    »Was?« fragte Hollister tonlos.
    »Wenn Sie Angst vor den Vampiren haben«, sagte Zamorra

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