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065 - Dem Dämon als Geschenk

065 - Dem Dämon als Geschenk

Titel: 065 - Dem Dämon als Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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kriegst du mehr Fett als ich«, sagte Crawford grinsend.
    »Ich wüßte wirklich nicht, was dabei schiefgehen sollte. Du kannst mich beim Wort nehmen. Die Gastfreundschaft der Bullen nehmen wir beide nicht mehr lange in Anspruch.«
    »Dein Optimismus ist schon fast widerlich.«
    »Hör mal, was würde denn aus mir werden, wenn nicht einmal ich selbst an mich glaubte.«
    »Du sprachst von zwei guten Ideen«, erinnerte Kevin Crawford den Freund, obwohl er die zweite eigentlich gar nicht hören wollte.
    Fred Mahoney wippte mit den Augenbrauen. »Das ist erst der ganz große Hammer. Ich frage mich, wieso ich eigentlich nicht schon früher darauf gekommen bin. Egal. Hauptsache, jetzt hat es gezündet. Wir werden bald stinkreich sein. Mit einem Geldschein wirst du dir deine Zigarren anzünden.«
    »Hast du vor, die Kronjuwelen zu stehlen? Das haben schon andere Kerle versucht und nicht geschafft. Weißt du, wie die gesichert sind?«
    »Ich pfeife auf die Kronjuwelen. Ich sprech von einem Schatz, der direkt vor unserer Nase liegt. Wir brauchen nur zuzugreifen, und schon geht ein Goldregen auf uns nieder.«
    Kevin Crawford verdrehte die Augen und seufzte: »Jetzt ist er ganz durchgedreht.«
    Mahoney lachte. »Ist er nicht. Er weiß nur seinen Verstand zu gebrauchen. Also spitz mal schön deine Lauscher und hör deinem Freund andächtig zu. Du kannst von Glück reden, daß du mich hast.«
    »Na schön, ich will mal auf deinen Irrsinn einsteigen. Wem möchtest du denn so viel Moos wegnehmen?«
    »Jemandem, der es uns nicht übelnehmen wird, daß wir ihn bestehlen.«
    »Gibt es denn außer dir noch einen Verrückten in dieser Gegend?«
    Mahoney verschränkte die Arme vor der Brust, lächelte weise und sagte eine Weile gar nichts. Er wollte damit die Neugier des Freundes wecken, und das gelang ihm auch.
    »Ich hasse es, wenn du von irgend etwas anfängst zu reden und dann nicht weitersprichst«, sagte Crawford.
    Mahoney rückte näher. »Sobald wir draußen sind, besorgen wir uns eine Brechstange und vielleicht auch noch eine Spitzhacke.«
    »Okay. Und was machen wir mit dem Werkzeug?«
    »Na was wohl. Wir gehen geradewegs zum Goldschatz!«
    »Interessant. Und wo ist der?«
    »In der Teufelskapelle«, sagte Fred Mahoney, und sein Freund wurde blaß.
    »Ich wußte es. Verdammt, ich wußte, daß du nicht dicht bist!« stieß er erschrocken hervor.
    »Junge, du glaubst doch nicht etwa den Blödsinn, den sich die Leute hier erzählen. Man muß ganz schön morsch in der Rübe sein, um diesen Quatsch zu glauben. Ich sage dir, kein Wort von dem, was du über diese Kapelle gehört hast, ist wahr. Okay, es hat mal einen Irren namens Zachary Jaggom gegeben, und der hatte 'ne Braut, mit der er verrückte Sachen anstellte. Sie haben ihn umgelegt, und die Lady auch. Soweit stimmt die Story. Aber was sonst noch gefaselt wird, kannst du vergessen. Die beiden kommen doch nicht wieder. So etwas hat noch keiner geschafft.«
    »Und der Schatz?« fragte Crawford.
    »Ich bin mir sicher, daß Jaggom und seine Geliebte in der Teufelskapelle eine Menge Gold angehäuft haben.«
    »Ach, sieh mal an, das glaubst du.«
    »Klar. Sieh mal, die beiden hatten 'ne Macke. Sie brachten dem Teufel Menschenopfer dar, und sie statteten die Kapelle mit allem erdenklichen Prunk aus, damit sich der Satan bei ihnen wohlfühlte. Natürlich kam der Typ nie wirklich zu ihnen. Wahrscheinlich sahen sie ihn nur in ihrem Irrsinn. Das Gold aber, Kevin… Das Gold ist noch da. Niemandem wäre es damals, als sie die beiden kirre machten, in den Sinn gekommen, das Gold an sich zu nehmen, denn es konnte ja vom Bösen verseucht sein. Ach, wie schrecklich. Die Dummheit dieser Menschen macht uns nun zu reichen Leuten. Kevin, du wirst Arme wie ein Affe kriegen, so viel Gold wirst du fortzuschleppen haben. Jetzt kriegst du den Mund nicht mehr zu, was?«
    Crawford war wie viele Menschen. Er hatte Angst vor Dingen, die er nicht begreifen konnte. Aber die Sache mit dem Schatz konnte stimmen. Es konnte sich wirklich ein Haufen Gold in der Teufelskapelle befinden, aber würde er den Mut aufbringen, es sich zu holen?
    Seine erste Reaktion war: »Ohne mich.«
    Aber Fred Mahoney kannte ihn gut genug, um zu wissen, daß er es schaffen konnte, ihn zu überreden. Kevin hatte schon viele Dinge getan, bei denen er zuvor gesagt hatte: »Ohne mich.«
    Mahoney war hartnäckig. Oft gab Crawford nach, um endlich seine Ruhe zu haben, denn Fred Mahoney bohrte stets so lange, bis er sein Ziel erreicht

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