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065 - Dem Dämon als Geschenk

065 - Dem Dämon als Geschenk

Titel: 065 - Dem Dämon als Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Wenn der erfuhr, daß es ihnen gelungen war, Tony Ballard, einen der erbittertsten Feinde der Hölle, gefangen zu haben, tauchte er vielleicht auf, um sich meine Seele zu holen. Ich hielt den Dämonendiskus bereit.
    Das Höllengefüge wäre gehörig durcheinandergeraten, wenn es mir gelungen wäre, Asmodis zu vernichten. Ich konnte mir vorstellen, daß Atax ganz versessen darauf war, den frei gewordenen Platz einzunehmen. Aber er wäre nicht der einzige gewesen.
    Asmodis' Ende hätte unvorstellbare Machtkämpfe ausgelöst.
    Die größten und stärksten Dämonen hätten sich bis aufs schwarze Blut bekämpft. Sie wären noch zerstrittener gewesen, als sie es ohnedies schon waren.
    So besehen mußte ich mir geradezu wünschen, daß der Teufel davon erfuhr, wen Jaggom und seine Geliebte gefangen hatten.
    Ob es ihm zur Kenntnis gebracht wurde oder nicht, wußte ich nicht. Jedenfalls verging die Nacht - sie war eine meiner längsten -, ohne daß Asmodis sich blicken ließ.
    Der Tag brach an. Ich sah es nicht, aber meine Uhr verriet es mir, und als der erste Sonnenstrahl das Tor traf, löste sich die magische Sperre.
    Langsam, wie von Geisterhand bewegt, öffnete sich das Tor mit einem schaurigen Knarren. Die Sonne stach in das Dunkel der Teufelskapelle und lud mich ein, herauszukommen. Ich rannte der Sonne entgegen, und nichts hinderte mich daran, die Kapelle zu verlassen. Ich lief weiter. Die Sorge um die Mädchen beflügelte meine Schritte.
    Atemlos betrat ich wenig später das Herrenhaus. Ich lief die Treppe hinauf und sah zuerst nach Esther. Sie war da, aber ich konnte nicht erleichtert aufatmen, denn das Mädchen sagte mir, daß Vicky Bonney kurz nach mir das Haus verlassen hatte und nicht zurückgekommen war.
    Das gab mir einen schmerzhaften Stich.
    Ungläubig rannte ich zu unserem Zimmer. Ich stieß die Tür auf. »Vicky…«
    Sie war nicht da. Auf dem Bett lag ihr Nachthemd.
    Ich vergewisserte mich, daß Claudine Parks ebenfalls im Haus war und wußte dann, daß Jaggom und seine Geliebte umdisponiert hatten. Sie hatten sich nicht Esther geholt, sondern meine Freundin, und damit trafen sie mich verdammt schmerzhaft.
    Was nun? Wo steckten sie?
    Wohin hatten sie Vicky Bonney gebracht?
    Ich begegnete Esther Parks auf dem Flur. »Ich möchte Ihnen sagen, wie leid mir das mit Miß Bonney tut, Mr. Ballard.«
    Ich hörte kaum, was sie sagte. »Und ich möchte Ihnen danken, daß Sie mich daran hinderten, das Haus zu verlassen. Ich wollte, Miß Bonney wäre auch hiergeblieben.«
    Vicky, warum hast du dich in eine so große Gefahr begeben?
    Mir schmeckte das Frühstück nicht. Ich trank nur Kaffee. Obwohl ich die ganze Nacht kein Auge zugetan hatte, war ich nicht müde. Die Sorge um meine Freundin jagte meinen Pulsschlag hoch.
    Entsetzliche Dinge stellte ich mir vor.
    Tom di Meola und Timothy Parks versuchten mir Trost zuzusprechen, aber niemand konnte mich trösten. Die Angst um Vicky Bonney fraß wie Schwefelsäure in mir. Wie sollte ich damit fertigwerden? Nach dem Frühstück sah ich Inspektor James Andrews wieder. Auch er hatte nichts Erfreuliches zu berichten. Die beiden Kerle, die wir gestern bei ihm abgeliefert hatten, waren ausgebrochen.
    Seitdem suchten sie die Männer, bisher aber ohne Erfolg.
    Und in mir tauchte eine weitere Horrorvision auf. Ich sah die Verbrecher fliehen, und sie kamen auf die verrückte Idee, sich in der Teufelskapelle zu verstecken.
    Sie legten die Mauer um und brachen das Tor auf.
    Viel Blut war in Esthers Alptraum geflossen. Das Blut dieser beiden Männer? Was war danach mit ihnen geschehen? Wo befanden sich ihre Leichen? Was hatten Zachary Jaggom und Vanessa Drake damit gemacht?
    Ich erzählte dem Inspektor, was ich in der vergangenen Nacht erlebt hatte.
    Als ich ihm berichtete, daß Vicky Bonney unauffindbar war, beunruhigte ihn das in höchstem Maße.
    Er erinnerte mich daran, daß er mir gestern gesagt hatte, zwei Mädchen würden vermißt. Inzwischen hatte sich eines zu Hause wieder eingefunden. Zumindest in diesem einen Fall hatte er Jaggom und seine Geliebte zu Unrecht verdächtigt.
    Inspektor Andrews bat uns, ihn unverzüglich anzurufen, falls sich die Verbrecher in unserer Nähe zeigten.
    Für mich stand fest, daß Fred Mahoney und Kevin Crawford nicht mehr lebten.
    Und Vicky Bonney? Lebte auch sie nicht mehr?
    Das Schlimmste war zu befürchten, und mein Haß auf Zachary Jaggom und Vanessa Drake ließ sich kaum zähmen.
    Sobald Inspektor Andrews gegangen war, fragte mich Tom di

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