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065 - Rendezvous mit dem Sensenmann

065 - Rendezvous mit dem Sensenmann

Titel: 065 - Rendezvous mit dem Sensenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Abraxas, einen Krieger mit Hahnenkopf und Schlangenbeinen, der von mystischen Schriftzeichen umgeben war.
    „Ein Schmuckstück", sagte ich.
    Über die wahre Bedeutung schwieg ich mich aus.
    Etwas später ging ich zu meinem Wagen zurück, der in der Sonne schmorte, und fuhr zum Bungalowdorf. Im Verwaltungsbungalow erkundigte ich mich nach dem Friedhofswärter Adolphe Guiata. Die Sekretärin hatte nie von ihm gehört. Aber da ich sagte, die Sache sei wichtig, telefonierte sie den Manager herbei.
    Ein grauhaariger, sehniger Mann erschien und warf mir einen verdrossenen Blick zu. Vielleicht hatte ich ihn gerade beim Spezialservice an einer hübschen Dame gestört. Er sagte mir, daß ich Adolphe auf dem alten Friedhof hinter Juan-les-Pins finden konnte. „Ich möchte wissen, was Sie von diesem Burschen wollen, Monsieur Hunter", sagte er erstaunt. „Er ist ein Sonderling, und es sind merkwürdige Gerüchte über ihn im Umlauf."
    „Was für Gerüchte?"
    „Nun ja..." Er wollte im Beisein der Sekretärin nicht mit der Sprache heraus. „Manche Leute sagen, er treibe scheußliche Dinge mit den Leichen. Ein Pervertierter, der zu seinen Mitmenschen und besonders zu Frauen keinen Kontakt findet. Sie verstehen?"
    Ich verstand.
    „Gibt es einen stichhaltigen Verdacht gegen ihn? Weshalb läßt man den Mann auf seinem Posten, wenn solche Gerüchte über ihn kursieren?"
    „Die Stadtväter von Juan-les-Pins sind froh, daß sie überhaupt einen haben, der bereit ist, auf dem alten Friedhof zu arbeiten. Außerdem ist es sicher nur Geschwätz. Die Leute haben böse Mäuler und reden, weil Guiata ein Außenseiter ist."
    „Ein Bekannter, ein Rechtsanwalt aus London, trug mir auf, Guiata etwas zu übergeben", sagte ich und ging.
    Mochte der Manager rätseln, was der Friedhofswärter von Juan-les-Pins mit einem Londoner Rechtsberater zu tun hatte.

    Cocos nächtlicher Ausflug war nicht bemerkt worden. Um acht Uhr traf man sich beim Frühstück. Es wollte keine rechte Unterhaltung aufkommen. Alle Mädchen mußten an Arlette denken. Die anderen wußten zwar nicht, welches grauenhafte Schicksal das Mädchen ereilt hatte, aber auch sie waren bedrückt.
    Sie bedauerten, daß die lebhafte und immer freundliche Arlette hatte gehen müssen. Coco merkte, daß manche Mädchen bezweifelten, daß Arlette eine Diebin war.
    Die vier alten Damen ließen sich an diesem Morgen nicht sehen. Zwei Mädchen servierten das Frühstück und räumten später wieder ab. Auf einer Tafel war der Dienstplan für die Woche zu sehen.
    Viel war nicht zu tun. Coco hatte erst am nächsten Abend Tischdienst, und am übernächsten Tag war für sie ein wenig Gartenarbeit vorgesehen.
    Die Mädchen überlegten, was sie an diesem Tag tun sollten. Die Senegalesin Naomi, die Engländerin Mary und die Deutsche Elise wollten zum Strand gehen und erst am Abend wiederkommen. Paola und Nadine waren zur Gartenarbeit eingeteilt und wollten anschließend im Swimmingpool oder in der Bucht unten an der Küste schwimmen.
    Coco war sich noch nicht schlüssig, was sie tun sollte. Sie überlegte, ob sie vielleicht dem Bungalowdorf und Dorian Hunter einen Besuch abstatten sollte.
    Sie hatte die Telefonnummer, unter der er zu erreichen war. Aber sie wollte nicht von der Villa aus telefonieren. Jemand hätte mithören können.
    Jean, der Chauffeur, kam herein.
    „Wann wollen Sie mit Ihrer Vogelscheuche beginnen, Mademoiselle Zamis?" fragte er. „Ich habe schon das Material für Sie bereit."
    „Sofort", sagte Coco. Den anderen sagte sie: „Ich bleibe heute hier. Der Klimawechsel macht mir zu schaffen."
    Jean wartete, die Zigarette im Mundwinkel. Coco entging das Funkeln in seinen Augen nicht, wenn er die Mädchen musterte. Er war ein kräftiger, robuster Mann Anfang Dreißig. Coco wußte von den anderen, daß er noch nie irgendwelche Annäherungsversuche unternommen hatte.
    Er hatte offenbar andere Interessen.
    Coco folgte dem Chauffeur in den großen parkartigen Garten. Selbst an diesem hellen, sonnigen Tag konnte sie sich eines Gefühls der Beklemmung nicht erwehren. Ihre bösen Ahnungen verstärkten sich, als sie sah, daß kein Vogel sich auf dem Villendach, den Balkonen oder einem der Fassadenvorsprünge niederließ.
    Im Park zwitscherten überall die Vögel. Doch wenn welche auf das Villendach zuflogen, drehten sie im letzten Augenblick ab. Als hätte sie etwas erschreckt.
    Jean holte das Skelett der Vogelscheuche aus dem Geräteschuppen und grub es bei den anderen im Boden ein. Er

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