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065 - Rendezvous mit dem Sensenmann

065 - Rendezvous mit dem Sensenmann

Titel: 065 - Rendezvous mit dem Sensenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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begnügte mich mit einem gebackenen Fisch und Salade Nicoise.
    Zuerst schwamm ich im erfrischend kühlen tiefblauen Meer. Dann legte ich mich auf meinen Liegeplatz und schlug eine französische Zeitung auf.
    Im Lokalteil wurde berichtet, welche Prominenten sich zur Zeit an der Côte d'Azur aufhielten.
    Nach der Zeitungslektüre flirtete ich mit einer blutjungen Schweizerin, die kastanienbraunes Haar und einen reizenden Mund hatte, und lud sie zum Essen ein. Sie wollte ins „Eden-Roc", das Restaurant des Luxushotels „Grandhotel du Cap", eines der vier exklusivsten und teuersten an der Côte d'Azur.
    Aber das hätte mich ein Vermögen gekostet.
    Wir suchten schließlich ein Restaurant in Juan-les-Pins auf. Hier schlürften wir meeresfrische Muscheln und tranken einen ausgezeichneten Weißwein, Jahrgang '64. Hinterher konnte ich mich kaum noch rühren.
    Anschließend fuhr ich mit der Schweizerin zu meinem Bungalow in der Lagunensiedlung, denn das Nachtleben begann erst gegen elf Uhr abends. Wie zu erwarten war, landeten wir im Bett. Sie erfüllte alle meine Wünsche, und ich war recht verstimmt, als ich kurz vor zwölf zur Villa Daimon mußte, um auf Coco zu warten.
    Der Schweizerin erzählte ich von einem geheimen geschäftlichen Treffen, und ich nahm an, daß sie mich daraufhin für einen Rauschgiftschmuggler hielt. Coco kam nicht. Als ich zum Bungalow zurückkehrte, war meine Eidgenossin verschwunden, unter Mitnahme von achtzig Francs, die ich hatte herumliegen lassen.
    Die Traveller-Schecks lagen im Safe im Verwaltungsbungalow, und das übrige Bargeld trug ich in der Brieftasche bei mir. Viel hatte die Schweizerin nicht erbeutet. Sie hatte mein Gepäck durchsucht und noch zwei Gnostische Gemmen mitgenommen, die ich als Ersatz bei mir hatte.
    Ich machte einen Bummel durch die Bars, Nachtklubs und Diskotheken von Antibes. Um drei Uhr morgens kam ich mit einem netten Berliner namens Werner ins Gespräch. Er sprach gut Französisch, aber wir unterhielten uns auf deutsch.
    Es war das übliche Männergespräch im Urlaub. Wir sprachen darüber, wo am meisten los sei, wo man die attraktivsten Mädchen treffen könne, welche Strande am schönsten seien und wo man besonders gut essen könne. Wir verstanden uns gut.
    „Ich habe heute am Strand eine tolle Frau getroffen", erzählte Werner. „Eine Senegalesin. Sie heißt Naomi."
    Er malte mit den Händen Kurven in die Luft, die Marylin Monroe in ihrer besten Zeit geschmeichelt hätten.
    „Kaffeebraun. Eine sagenhafte Frau. Es ist schwer, an sie heranzukommen. Sie wohnt in einer Villa, die von ein paar wunderlichen alten Damen geleitet wird."
    „Villa Daimon?"
    „Ja, genau. Woher kennst du sie?"
    „Ach, ich habe am Strand davon gehört", antwortete ich ausweichend. „Die Alten nehmen Mädchen auf, die fast mittellos sind, und versprechen ihnen Unterkunft und Verpflegung. Dafür müssen die Mädchen sich an eine ziemlich strenge Hausordnung halten."
    „Ich sehe, du weißt Bescheid. Die vier alten Schrullen mögen aufpassen wie die Glucken, aber diese Naomi entgeht mir nicht. Wir treffen uns am Nachmittag. Die Mädchen fahren mit dem Motorboot hinaus. Ich werde mir auch eines mieten und Naomi treffen. Willst du nicht mitkommen? Es sind noch andere hübsche Mädchen dabei."
    Natürlich wollte ich mitkommen. Vielleicht traf ich bei dieser Gelegenheit Coco. Ich verabredete mich mit Werner. Ich wollte ihn am nächsten Nachmittag in seinem Hotel abholen. Danach trennten wir uns bald.
    Ich fuhr zurück zum Bungalowdorf und schlief tief und fest bis in den Tag hinein.

    Am Morgen ging ich mit den Schwedinnen, die ich am ersten Tag kennengelernt hatte, zum Freikörperkultur-Strand. Ich überlegte, ob ich die Verabredung mit Werner vergessen sollte, aber dann riß ich mich zusammen. Ich war schließlich nicht nur zum Vergnügen hier.
    Werner wartete bereits vor dem Hotel „Le Riviera" auf mich. Er trug helle Hosen, ein blaues Hemd, eine Seglermütze und eine Sonnenbrille.
    Wir fuhren mit dem Renault zum Yachthafen von Antibes. Der Renault, ein durchaus passables Mittelklassefahrzeug, wirkte hier an der Riviera fast schäbig. Noch nie hatte ich eine solche Menge von teuren Sport- und Luxuswagen aller möglichen Fabrikate gesehen.
    Wir mieteten beim Bootsverleih einen schnittigen italienischen Außenbordflitzer und Wasserski Ich wollte ausprobieren, wie gut ich noch auf den Brettern stand.
    An der Mole ging es los. Der 90-PSMotor röhrte auf. Ich spürte einen Ruck in den Armen,

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