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065 - Überfallkommando

065 - Überfallkommando

Titel: 065 - Überfallkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Ausbruch!«
    »Ja«, erwiderte der Detektiv teilnahmslos. Er war im Augenblick unfähig zu jedem Gedanken.
    »Das war das erstemal in meiner langen Praxis, daß eine Gefangene den Detektiv anklagte, er wäre in sie verliebt.« Dem Richter schien die Sache Spaß zu machen. »Sie ist wirklich sehr hübsch«, meinte er mitfühlend. »Es war natürlich sehr unvernünftig und unklug von ihr, derartig gegen Sie aufzutreten - wirklich sonderbar!«
    Bradley befand sich nun allein in dem verlassenen Saal. Er versuchte, seine Gedanken zu ordnen und sich zu fassen. Als sich die Tür öffnete und Ann zurückkam, stand er noch dort.
    Sie erblickte ihn, blieb stehen und sah sich nach einem anderen Weg um. Aber sie mußte an ihm vorbeigehen.
    »Ist dies der Ausgang?« fragte sie und vermied es, ihn anzuschauen.
    »Ja, es ist einer der Ausgänge.«
    Er lehnte mit dem Rücken an der Tür, die sie passieren mußte.
    »Würden Sie mich bitte vorbeilassen?«
    Sein vorwurfsvoller Blick traf sie.
    »Ich hätte niemals gedacht, daß Sie so unglaublich gemein sein könnten«, sagte er ruhig.
    »Kann ich jetzt gehen?«
    »Bitte.« Er öffnete die Tür für sie. »Ich hoffe, Sie wissen, wohin dieser Weg führt!«
    Ihr Widerwillen gegen ihn erwachte aufs neue.
    »Nach unten - es ist der Weg, von dem Sie mich und auch Ronnie retten wollten«, erwiderte sie bitter.
    Er nickte.
    »Ronnies letzte Worte, die er zu mir sprach, waren: ›Gott sei Dank kennt meine Schwester diesen Mark McGill nicht!‹«
    »Das ist wohl wieder eine neue Erfindung - etwa, wie die leeren Geheimfächer in meinem Wagen? Sie sollten eigentlich Romane schreiben!«
    »Das war allerdings erfunden - ich habe die Päckchen beseitigt.«
    »Sie edler Mensch!« erwiderte sie höhnisch. »Ich hoffe nur, daß Sie jetzt Ihre Stelle verlieren!«
    »Das glaube ich kaum«, sagte er mit einem Lächeln. »Selbst wenn meine Vorgesetzten wüßten, daß ich Kokain in dem Wagen fand«
    »Das ist eine unverschämte Lüge - es war kein Kokain!«
    »Sie haben sich in einen nichtswürdigen Handel eingelassen.«
    Bradleys Stimme klang ernst und streng. »Heute wurde ein Mann in diesen Gerichtssaal gebracht, der unter der Anklage des Mordes stand. Er ist Morphinist - eins der Opfer von McGill! Wahrscheinlich haben Sie dafür gesorgt, daß er das Rauschgift bekam.«
    »Sie sind ein niederträchtiger Lügner!« rief sie erregt. »Ich habe niemandem Rauschgifte gebracht! Ich tue dasselbe, was Ronnie tat!«
    »Ja, da haben Sie recht - auch er verteilte Rauschgifte, die Li Yoseph und McGill an Land schmuggelten.«
    »Sie machen nicht einmal vor den Toten halt mit Ihren Verleumdungen«, sagte sie schroff. »Nicht einmal vor dem Mann, den Sie ermordet haben.«
    »Wie töricht Sie doch sind«, entgegnete er traurig. »Sie haben heute versucht, mich zu ruinieren - die Zeitungen werden voll sein von Ihren Anklagen. ›Ein Detektiv, der seine Gefangene liebt‹ - das ist die Sensation, die Sie sich gewünscht haben!«
    Sie sah ihn mit flammenden Blicken an.
    »Ich habe nicht gesagt, daß Sie mich lieben. Ich habe gesagt, daß Sie in mich vernarrt sind, und diesen Zustand verwechselt man in Ihren Kreisen wohl mit Liebe. Ich hasse Sie, und ich hasse Ihren Beruf. Sie leben von dem Elend und dem Kummer armer Männer und Frauen. Sie steigen dadurch zu Rang und Ehren auf, daß Sie Herzen brechen und das Leben Ihrer Mitmenschen ruinieren!«
    Sie sah, daß Bradley lächelte, und wurde noch gereizter.
    »Sie können noch darüber lachen?!«
    »Verlassen Sie jetzt den Gerichtssaal«, sagte er. »Draußen steht ein Polizist, der auch für Sie den Verkehr regelt, damit Sie wohlbehalten über die Straße gehen können. Detektive wachen darüber, daß Ihre Handtasche nicht gestohlen wird. Und wenn nicht Leute meines Berufes da wären, so würden bald andere Männer kommen und Sie wegen einer Zehnpfundnote umbringen.«
    »Wie großartig!«
    Er kümmerte sich nicht um ihre höhnische Bemerkung.
    »Gehen Sie nun hin und üben Sie Ihren Beruf aus! Sie ziehen dadurch Männer und Frauen in Schmutz und Elend hinunter. Sie bringen sie vor die Schranken des Gerichts - und an den Galgen. Ein gemeiner Beruf, ob Sie ihn kennen oder nicht. Ich liebe Sie, wie nur ein Mann eine Frau lieben kann, aber ich habe Ihnen eine letzte Chance gegeben.«
    In diesem Augenblick trat McGill ein.
    »Ronnie ging seinen Weg und starb«, fuhr Bradley fort. »Sie werden einen noch schlimmeren gehen - wenn Sie ihn nicht schon gegangen sind!«
    Das wollte

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