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0650 - Bestien in New York

0650 - Bestien in New York

Titel: 0650 - Bestien in New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dann wieder zu und zwischen den Zähnen schimmerte der gelbweiße Geifer. Wie Leimfäden klebte er vor der Öffnung.
    Die Augen hatten sich ebenfalls verändert. Sie zeigten einen erbarmungslosen Ausdruck. Der Blick war stechend und ich spürte die Grausamkeit fast körperlich.
    Das Summen der Klimaanlage kam mir in dieser Zeit überlaut vor. Noch lauter allerdings klangen mir die Geräusche entgegen, die der Werwolf von sich gab.
    Das war eine Mischung aus Schmatzen und Würgen und er konnte auch nicht ruhig sitzen bleiben.
    In ihm steckte eine gewaltige Unruhe, wahrscheinlich die Gier nach weiteren Opfern.
    Die Mündung meiner Waffe hielt ihn davon ab. Sie schaute ihn an wie ein leeres Auge.
    So bewegte er sich weiter, hob die Arme, winkelte sie an und rammte seine Pranken nach unten, wobei er mit den langen Nägeln ein Kissen aufschlitzte und den Stoff der Couch ebenfalls.
    Ohne ihn aus den Augen zu lassen, hatte ich es geschafft, nach dem Telefon zu angeln. Ich stellte den Apparat auf meinen Schoß und wählte eine bestimmte Zahlenfolge.
    Es gibt bestimmte Telefonnummern, die kenne ich im Schlaf. Die des G-man Abe Douglas gehört dazu.
    Im Office würde er wohl nicht mehr sitzen, deshalb klingelte ich bei ihm zu Hause an.
    Einige Male ging der Ruf durch, bis sich Abe Douglas mit einem Fluch auf den Lippen meldete.
    »Hör auf zu schlafen und zu fluchen, Abe!«
    »Du bist es, John?«
    »Wer sonst?«
    »Was ist passiert?«
    »Erzähle ich dir später. Ich will, dass du zu folgender Adresse kommst. Und wundere dich nicht, wenn du bei mir einen ungewöhnlichen Besucher entdeckst.«
    »Ist deine Freundin wieder…«
    »Nein, das hat mit ihr nichts zu tun.«
    Ich hörte ihn stöhnen. »Okay, bin gleich da. Immer wenn du im Lande bist, ist es mit meiner Ruhe vorbei.«
    »Das habe ich nun mal so an mir.«
    Ich legte auf und wartete.
    Die Bestie starrte ins Leere oder schaute mich an, so genau war das nicht zu erkennen.
    Die Augen glichen geschliffenen Perlen, sie waren ohne Gefühl. Das Maul stand offen, der Geifer klebte noch zwischen den Reißzähnen. Manchmal drückte er sich vor. Dann sah es aus, als wollte er starten und mich anspringen, doch er hielt sich immer wieder zurück.
    Wie lange würde er eine Bestie bleiben?
    Die Nacht über? Vielleicht bis zum Morgengrauen oder nur für eine Stunde?
    Ich hoffte auf Letzteres.
    Natürlich sorgte ich mich um Nadine. Ich ging auch davon aus, dass Adnan Trevayne wusste, wo sie sich aufhielt, aber er konnte mir in seinem Zustand keine normale Antwort geben. Ich musste warten, bis er wieder normal war.
    Was war in der Zwischenzeit mit Nadine geschehen? Morgana Layton war kalt und grausam, wenn es um ihren eigenen Vorteil ging. Und den suchte sie überall.
    Sie schätzte Nadine als eine Verräterin ein. Wie diese Bestien mit Verrätern umgingen, das wusste ich aus Erfahrung. Eine Chance besaß sie allerdings.
    Wenn Morgana Nadine als Trumpf gegen mich ausspielen wollte, musste sie meine Freundin am Leben lassen. Ebenso musste ich mich bei Trevayne verhalten.
    Ruhig zielte das Mündungsloch auf seinen pelzigen Körper. Ich schielte auf die Uhr am linken Handgelenk. Nur noch etwas über zehn Minuten, dann war die erste Stunde des Tages endlich vorbei. Wann Abe Douglas erscheinen würde, wusste ich nicht.
    Er kam und zeigte sich zuerst am Fenster. Als sein Schatten erschien, winkte er mir gleichzeitig zu, um bei mir eine Überreaktion zu vermeiden. Ich winkte mit der linken Hand zurück, bevor ich in einem Halbkreis andeutete, dass er zur Tür gehen sollte, die ich nicht abgeschlossen hatte. Genau zwei Minuten vor ein Uhr erschien Abe Douglas mit gezogenem 38er Smith & Wesson, blieb an der Tür stehen und richtete die Mündung auf die haarige Bestie.
    »O shit«, sagte er nur und schüttelte den Kopf. Mit schleichenden Schritten kam er näher, umrundete den Werwolf und nahm ihn von der anderen Seite aufs Korn.
    Sein Finger lag am Drücker, doch ich warnte Abe davor, abzudrücken. »Lass es, wir brauchen ihn.«
    »Für was?«
    »Wenn er redet…«
    Der G-man lachte mich scharf an. »Der und reden? Nie. Der bringt ja nicht mal ein Würgen zustande.«
    »Da könntest du sogar Recht haben, wenn er ein Werwolf bleibt.«
    »Verstanden, John. Wann wird er sich wieder verwandeln?« Mit dem Jackenärmel wischte der Mann über seine schweißnasse Stirn.
    »Vielleicht schon sehr bald.« Die Antwort gab ich genau um eine Minute vor eins.
    Natürlich standen die Chancen nicht besonders gut. Es

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