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0650 - Bestien in New York

0650 - Bestien in New York

Titel: 0650 - Bestien in New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich gern bescheinen, er tankte die Kraft, er trank den Schein.
    Bis zur Verwandlung würde es höchstens noch zwei Minuten dauern.
    Obwohl ich die Waffe hielt, kam ich mir irgendwo vor wie ein Statist. Trevayne hatte die Regie übernommen, er drehte sich weiter um seine Achse, legte den Kopf zurück und breitete die Arme aus.
    Hoch über uns brummte ein Flugzeug durch die Nacht. Auf mich wirkte es meilenweit entfernt.
    Dies hier war zu einer kleinen Welt für sich geworden, wo sich alle Aktionen auf dem kleinen Parkplatz abspielten.
    Ich wartete ab.
    Nadine spürte natürlich auch, dass etwas in der Luft lag. Sie warnte mich und redete davon, dass wir uns nicht überraschen lassen sollten.
    »Keine Sorge, es wird schon klappen.«
    Trevayne stand still. »Glaubst du das, Mister?«, fuhr er mich zischend an. »Glaubst du wirklich, dass es klappt?«
    »Da bin ich sicher!«
    Er drängte seinen Kopf vor, um mir direkt ins Gesicht schauen zu können. »Du hast Recht gehabt, Mister. Du hast genau ins Schwarze getroffen, das glaube mir. Ich bin anders und das werde ich dir beweisen.« Nach dem letzten Wort fiel er in die Knie, verließ sich darauf, dass ich nicht schoss, und ich wollte ihm schon die Mündung gegen den Kopf drücken, als eine Frauenstimme aufklang.
    Kalt und grausam hörte sie sich an und die Person wusste genau, was sie sagte.
    »Wenn du meinen Geliebten tötest, werden sich dieser Platz und die Umgebung hier in eine Hölle verwandeln, Sinclair!«
    Ich vereiste innerlich, denn gesprochen hatte keine andere als Morgana Layton…
    ***
    Die folgenden Sekunden vergingen, ohne dass ich mich bewegte. Auch Trevayne rührte sich nicht, aber ich hörte sein leises Lachen, das seinen Triumph ausdrückte.
    Sehr langsam richtete ich mich auf und ärgerte mich über mich selbst, weil dies mit steifen Bewegungen geschah. Auf meinem Gesicht lag jetzt wieder der Schweiß und als ich mich umdrehte, bewegte ich nur den Kopf.
    Morgana Layton war nicht zu sehen. Ich erkannte auch niemanden, der diesen Platz und die Umgebung in eine Hölle hätte verwandeln können, ausgenommen Adnan Trevayne, aber hatte die Layton tatsächlich geblufft?
    Das war die große Frage, und daran wollte ich nicht glauben. Sie gehörte zu den Wesen, die hart ein- und durchgriffen, die normalerweise nichts anbrennen ließen.
    »Blufft sie?«, fragte ich Nadine.
    »Ich weiß nicht…«
    »Du hast sie nicht gesehen?«
    »Nein, sie hält sich gut versteckt.«
    »Okay, wir werden…«
    »Pass auf, John!«
    Nadine hatte mich gewarnt und Adnan Trevayne gemeint, der noch immer kniete, aber seinen Oberkörper in die Höhe drückte und die Arme hochwarf.
    Dann öffnete er den Mund und gab eine Antwort, die nicht mehr zu einem Menschen passte.
    Aus dem offenen Maul drang ein gewaltiges Heulen hervor. Ein schauerlicher Laut, der über den Parkplatz hallte, die Büsche erreichte und von ihnen verschluckt wurde.
    Gleichzeitig wuchs der Körper an, bekam das dunkle Fell, die Nase veränderte sich ebenso wie der Mund, aus dem sich eine lange Schnauze hervorschälte, mit Reißzähnen, die jeden menschlichen Körper mit einem Biss zerfetzen konnten, wenn sie wollten.
    Mit einer zackig anmutenden Bewegung fuhr er dicht vor mir in die Höhe und ich reagierte sofort.
    Bevor mich seine Pranken erwischen konnten, drückte ich ihm die Mündung mitten in die pelzige Fratze hinein.
    »Nur keine falsche Bewegung, Bestie! Die geweihte Silberkugel wird dich zerreißen!«
    Der Werwolf keuchte. Er stand nicht still, denn die Verwandlung war noch nicht abgeschlossen.
    Seine Pranken wuchsen weiter, die Nägel wurden zu kleinen Messern und ich sprach die hinter mir stehende Nadine Berger an, ohne sie sehen zu können.
    »Sag der Layton, dass es unentschieden steht, Nadine!«
    Sie antwortete nicht.
    Ich wiederholte meine Bitte, allerdings mit einem unguten Gefühl in der Magengegend.
    Wieder erhielt ich keine Antwort.
    Auf einmal wusste ich, dass man mich geleimt hatte. Ich hielt die Waffe fest, ging zwei Schritte zurück und schielte mit einem Auge zur linken Seite hin, wo Nadine eigentlich hätte stehen müssen.
    Sie war nicht mehr da. »Nadine!«
    Keine Antwort. Aber einen Automotor hörte ich. Da der Wagen ohne Licht fuhr, konnte ich nur raten, wo er gestartet war. Sekunden vergingen, bis der dünne Schrei meine Ohren traf.
    »John, sie hat mich…«
    Ich hätte vor Wut im Boden versinken können. Auch wenn der Name nicht erwähnt worden war, wusste ich doch, dass sie nur von

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