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0651 - Die Rache der Wölfin

0651 - Die Rache der Wölfin

Titel: 0651 - Die Rache der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kraft, für die man kaum Worte der Erklärung fand.
    Er näherte sich den beiden langsam, denn er wusste genau, was er wert war.
    Sie wollte es nicht, aber Nadine behielt ihren Blick auf das Gesicht des Vampirs gerichtet, der lächelte und zwangsläufig seine Zähne zeigte, auch die beiden oberen, die länger hervorwuchsen, vorn spitz zuliefen und bereit waren, sich in den Hals des Opfers zu bohren, um von dort das Blut aus dem Körper zu saugen.
    Er schlenderte so weit heran, dass er Nadine berühren konnte, wenn er den Arm ausstreckte, was er dann auch tat.
    Nadine spürte seine Finger wie Eisfäden an ihrer rechten Wange. Sie streichelten die Haut. Ihr kam es vor, als wollte ihr der Blutsauger einen Todesgruß schicken.
    Dann ließ Mallmann die Hand sinken und nickte.
    »Zufrieden?«, fragte die Layton.
    »Und ob. Ich muss mich bei dir bedanken.« Er schüttelte den Kopf. »Dass sich alles zum Guten wenden würde, daran hätte ich nicht gedacht. Aber jetzt sind wir so weit.«
    »Richtig, Will.«
    Der Vampir ließ seine Hand wieder sinken. Nadine starrte in sein Gesicht. Es kam ihr noch hagerer vor als früher. Die Augen lagen tiefer in den Höhlen, die Nase sprang dadurch schärfer und weiter hervor. Sie war gekrümmt wie ein Bogen.
    Darunter die schmalen Lippen, der blasse Mund, das eckige Kinn. Irgendwie sah er menschlich aus, aber wehe, wenn er lächelte…
    Morgana Layton nickte Mallmann zu. »Ich schätze, Will, dass es allmählich Zeit wird.«
    »Ja, wir können starten!«
    »Und wohin?« Nadine stieß die Frage hervor. »Wohin wollt ihr mich bringen?«
    Mallmann lächelte. Es war ein Lächeln, das ihr Furcht machte, so wissend und auch so gefährlich.
    Es drang gegen sie und erwischte sie wie ein nicht ausgesprochenes Todesurteil.
    »Nun? Was glaubst du?«
    »Hier werden wir wohl nicht bleiben. Da ich einen Hubschrauber sehe, kann ich mir vorstellen, dass wir die kleine Insel hier verlassen werden und uns zu einem Ziel begeben, dass zunächst nur uns bekannt ist. Hier in den Staaten, nehme ich an.«
    »Nein.«
    »Wo denn?«
    »Wir sollten einsteigen«, schlug Mallmann vor. Er drehte sich um und schaute zum Himmel, der bereits eine sehr helle Farbe angenommen hatte. Zwar konnte der Vampir - allen alten Gesetzen zum Trotz - in der Sonne überleben, aber er hasste sie trotzdem. Zudem schwächte sie ihn doch ein wenig, besonders die Sonne des Sommers.
    Morgana Layton reagierte sofort. Sie packte zu. Wieder umklammerte sie den Ellbogen der jungen Frau. Sehr roh stieß sie Nadine Berger auf den Hubschrauber zu.
    Mallmann war nach einem letzten taxierenden Blick auf Nadine vorgegangen. Dass er sie nicht angefallen und ihr Blut getrunken hatte, brauchte nichts zu bedeuten. Er würde sie wohl kaum so lassen, wie sie jetzt war. Den Zeitpunkt für einen Angriff bestimmte immer noch er. Dann konnte er über sie herfallen, ihr in den Hals beißen und ihr Blut trinken. Dieser Plan der beiden war grausam.
    Selbst in ihren kühnsten Träumen wäre Nadine nicht auf eine derartige Lösung gekommen.
    Stolpernd erreichte sie den Hubschrauber, wurde hineingedrückt, wo der Vampir auf seinem Pilotensitz seinen Platz gefunden hatte und auf den Start wartete.
    Die Layton rammte den Einstieg wieder zu, schaute auf den Rücken des Blutsaugers, bevor sie Mallmann auf die Schulter tippte. »Du kannst starten.«
    »Und wohin?«
    Morgana Layton drehte Nadine ihr Gesicht zu. Wieder verzerrte sich der Mund zu einem Lächeln.
    »Zunächst zu einem Airport weiter südlich. Eine Zwischenstation.«
    »Wie geht es weiter?«
    »Wir steigen in ein Flugzeug um, einen kleinen Lear-Jet. Der wird uns zu unserem eigentlichen Ziel bringen.«
    »Darf ich fragen, wo das liegt?«
    »Natürlich. Eigentlich hättest du es dir denken können. Wir werden nach London fliegen…«
    ***
    Mein Freund, Abe Douglas, der G-man, hatte Wahnsinniges geleistet und seine Kollegen, die Wissenschaftler des FBI, auf Trab gebracht.
    Es ging um das Foto, das man uns überreicht hatte. Um dieses eine Bild, das so ungemein wertvoll war. Es zeigte Nadine auf dieser winzigen Felsinsel liegend, angekettet, völlig ohne Chance, aber es hatte auch eine gewisse Hoffnung gegeben, denn im Hintergrund hatten wir einen Teil der Skyline von New York gesehen.
    Und genau diesen Blickwinkel galt es näher zu untersuchen. Wenn wir herausfanden, von wo man diesen Teil der Skyline sehen konnte, wussten wir auch Bescheid, wo unsere Freundin Nadine Berger zu finden war. Hoffentlich lebte sie

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