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0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden

0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden

Titel: 0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Axt?«
    »So ähnlich.«
    »Und Hatfield ist tot?«
    »Kennst du ihn?«
    Sie nickte. »Besser als Bill.« Der Reporter war schon in seinem Arbeitszimmer verschwunden, um von dort die ersten Telefonate zu führen.
    »Wieso das?«
    Sheila hob die Schultern. »Als Frau ist man über die Nachbarschaft immer besser informiert als der Mann.«
    »Klatsch und Tratsch.«
    Ich kassierte einen sanften Faustschlag gegen die Brust. »So darfst du das nicht sehen, John. Man trifft sich eben und unterhält sich.«
    »Da hast du dich auch mit Hatfield unterhalten?«
    »Stimmt.«
    »Mit seiner Frau ebenfalls?«, fragte Suko.
    »Eigentlich mehr mit ihm, weil er der Hausmann war. Wenn ich zu Fuß unterwegs war, habe ich ihn im Garten gesehen und angesprochen.«
    »Worüber habt ihr euch unterhalten?«
    Sie winkte ab. »Über belanglose Dinge, John. Da ging es um den Garten, um das Wetter und so weiter.«
    »Sprach er denn von seiner Frau?«
    »Wenig.«
    »Sie kamen nicht miteinander aus?«
    »Das weiß ich nicht. Ich muss da von meinem Gefühl ausgehen und kann mir schon vorstellen, dass er sich in seiner Haut nicht ganz glücklich fühlte.«
    Sie wischte ihre Handflächen an den Jeans ab. »Aber wer schaut schon hinter die Stirn eines Menschen?«
    »Ja.« Ich nickte, bevor ich tief Luft holte. »Aber was ist mit Mrs. Hatfield gewesen?«
    »Nichts.«
    »Kennst du sie überhaupt?«
    »Wenn du mich so fragst, John, muss ich dir sagen, dass ich höchstens drei vier Sätze mit ihr gesprochen habe. Alles andere hat ihr Mann getan. Er war derjenige welcher.«
    »Und weiter?«
    »Was willst du wissen?«
    »Hat er sich nie über seine Frau beklagt?«
    Sheila lächelte sanft. »Nein, dieser Mann hat stumm gelitten, glaub es mir.«
    »Und seine Frau hat ihn gehasst.« Ich schüttelte im Nachhinein noch den Kopf. »So etwas habe ich noch nie erlebt. Sie war freudig erregt, dass ihr Mann nicht mehr unter den Lebenden weilte. Ich habe keinen Schock feststellen können, auch dann nicht, als uns die Axt angriff. Sie saß wie angewurzelt auf ihrem Stuhl und wusste genau, dass ihr die Waffe nichts anhaben konnte.«
    Sheila ging einen Schritt zurück. An die Wand gelehnt blieb sie stehen. »Hast du sie denn getestet, ob sie möglicherweise ein Dämon ist?«
    »Ja. Sie war keiner.«
    »Komisch«, murmelte Sheila.
    »Es hängt einfach mit der Axt zusammen, Sheila. Sie ist das treibende Element. Alles andere kannst du vergessen.«
    Die blonde Frau nickte. Sie schaute zu Boden, bevor sie fragte: »Aber da muss es auch ein Motiv geben, nehme ich an.«
    »Das existiert auch.«
    »Und welches?«
    »Kann ich dir nicht sagen. Dein lieber Gatte versucht durch Anrufe etwas herauszufinden. Sie hat das Richtbeil bei einem Antiquitätenhändler namens Alfred erworben. Er soll ihrer Aussage nach ein besonderer Mann sein und das werden wir nachprüfen. Bill stellt fest, ob er schon etwas über ihn herausfinden kann.«
    »Mit seinen Beziehungen schafft Bill es.«
    »Denke ich auch.«
    Wir schauten den Flur hinab, denn dort hatte Suko, der Bill etwas später gefolgt war, eine Tür geöffnet. Mit der rechten Hand winkte er uns beiden hastig zu.
    »Hat er etwas erreicht?«, wollte ich wissen.
    »Ich glaube schon.«
    Bill hockte erschöpft hinter seinem Schreibtisch und massierte sein rechtes Handgelenk. »Vom Telefonieren fast steif«, meldete er, bevor er sich streckte.
    »Komm, rück schon raus mit der Sprache!« Ich nahm auf der Schreibtischkante Platz.
    Er machte es spannend. »Ratet mal, wie viele Händler ich angerufen habe?«
    »Vierzehn«, sagte ich.
    »Nein, es waren nur fünf.«
    »Und da beschwerst du dich?«
    »Klar.« Bills Fingerspitzen hinterließen auf dem Schreibtisch einen leichten Trommelwirbel. »Vier von ihnen wanden sich wie Fische am Haken. Sie wollten nicht mit der Sprache herausrücken. Beim Fünften hatte ich Glück, der war nicht gut auf Alfred zu sprechen.«
    »Weshalb nicht?«
    »Weil er betrogen worden ist.«
    »Wieso?«
    »Das spielt keine Rolle. Es ging da um eine alte Figur, die Alfred gestohlen haben soll. Aber der Mann, der Bestohlene, hat nichts gegen den Kerl unternommen.«
    »Weshalb nicht?«, fragte Sheila.
    »Aus Angst.«
    »Bitte?«
    »Ja, einfach aus Angst. Der hat Furcht gehabt, dass etwas zurückkommt. Es ist ein Wahnsinn, aber Alfred muss in den Kreisen der Antiquitätenhändler einen gewissen Ruf besitzen, der nicht eben als positiv anzusehen ist. Der Mann erzählte mir sogar, dass man Alfreds Geschäft einen Spitznamen gegeben

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