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0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden

0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden

Titel: 0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hat.«
    »Welchen denn?«
    »Alfreds kleiner Horror-Laden«, sagte Bill.
    Ich schluckte. »Das ist doch nicht wahr. Wie kommen die darauf, zum Henker!«
    »Er muss seine Gründe haben. Ich habe natürlich gefragt, leider keine Auskunft bekommen. Da wollte mein Informant nicht mehr herausrücken. Er hielt sich sehr geschlossen. Jedenfalls konnte ich erfahren, dass Alfred auch Skelette und ähnliche Dinge verkauft. Wobei mich die ähnlichen Dinge besonders interessieren.«
    »Die werden wir erleben«, sagte ich, »wenn wir unserem Freund einen Besuch abstatten.«
    Sheila ging einen Schritt vor. »Du auch, Bill?«
    »Klar, weshalb nicht?«
    »Lass John und Suko…«
    Er stand auf und umfasste Sheila. »Hör mal, Mädchen, auch ich stecke mit beiden Füßen im Sumpf. Ich bin als Erster angegriffen worden. Ich habe den Toten als Erster gesehen…«
    »Dann gib nur Acht, dass dich der Sumpf nicht bis über die Haare hineinzieht, Bill.«
    »Keine Sorge, jetzt sind wir gewarnt.«
    Das stimmte. Auch ich war sehr gespannt auf Alfreds kleinen Horror-Laden. Mit bösen Überraschungen würden wir bestimmt zu rechnen haben, das stand fest…
    ***
    Ted Arden war achtzehn, zählte sich zu den Schwarzen oder Grufties, liebte Totenschädel, Knochen, alte Grabsteine - und seltsamerweise auch Schallplatten.
    Nicht die normalen Singles oder LPs, seine Schallplatten waren etwas Besonderes, denn er sammelte sie mit einer wahren Leidenschaft. Die alten Schätzchen aus den Fünfzigern, als Bill Haley und Elvis Triumphe gefeiert und eine Nachkriegsgeneration in einen wahren Sturm hineingerissen hatten.
    Das lag zurück, das war jedoch nicht vergessen. Zeitströmungen kehrten irgendwann wieder zurück.
    Da fingen die Menschen der folgenden Jahrzehnte an, sich wieder zu erinnern und die alten Zeiten zu glorifizieren, obwohl es so viel Glanz und Gloria dort auch nicht gegeben hatte.
    Davon wusste Teddy Arden nichts, das interessierte ihn nicht, er wollte nur an seine Schallplatten.
    Hier und da fand er welche, die meisten zu derart überhöhten Preisen, dass er vor einem Kauf zurückschreckte und lieber weiter suchte.
    Aber er gab die Hoffnung nicht auf und suchte weiter. Nicht nur die Flohmärkte klapperte er ab, er schaute auch in Kramläden nach, verließ sogar das Stadtgebiet von London, weil er einen Insider-Tipp erhalten hatte, und war schließlich fündig geworden.
    In einem alten Krämerladen bei Eton hatte er Schätzchen gefunden, bei deren Anblick ihm fast die Tränen gekommen wären. Wunderbare alte Singles aus den Fünfzigern. Wahre Meisterwerke der Schlagermusik, einfach unbezahlbar.
    Staunend hatte er vor dem in Augenhöhe angebrachten Wandschrank gestanden, in dem der Besitzer die schwarzen Scheiben untergebracht hatte. Er war gekommen und hatte sich bei Teddy erkundigt, ob er Spaß an den Platten hätte.
    »Und ob.«
    »Dann kauf sie.«
    »Wie teuer?«
    »Ein Pfund.«
    Die Antwort hatte Teddy fast umgehauen. Er musste vor seiner Antwort einige Male nach Luft schnappen, ehe er eine Frage stellen konnte. »Was haben Sie gesagt?«
    »Ein Pfund.«
    Kieksend hatte Teddy gelacht, fühlte sich auf den Arm genommen, aber der Inhaber des Ladens blieb bei seinem Preis. »Es ist nur eine symbolische Summe, die du mir zahlen sollst. Wer bei mir bestimmte Dinge erwirbt, wird für immer mein Kunde bleiben.«
    Arden hatte den Unterton in der Stimme des anderen wohl gehört, aber nicht darauf geachtet. Der Anblick der Platten hatte bei ihm sämtliche Sicherungen durchbrennen lassen.
    »Dann nehme ich sie.«
    »Gut, mein Junge. Kannst du sie auch abspielen?«
    »Klar doch.« Teddy war stolz darauf, vor einigen Wochen eine alte Juke Box erworben zu haben, und das sagte er dem Verkäufer auch, der verständnisvoll nickte.
    »Gut, dann steht diesem Handel nichts im Weg. Komm in mein Büro, wir werden den symbolischen Kaufvertrag unterschreiben.«
    Wie im Traum folgte Teddy dem Mann. Noch immer kam er sich vor wie jemand, dem die Pforte zum Paradies geöffnet worden war. Das war einfach unmöglich. Da hatte er monatelang gesucht, auch gespart, und jetzt lief alles wie geschmiert.
    Das Büro glich ebenfalls einer Rumpelkammer, in die der Händler allerdings gut hineinpasste. Teddy konnte sich bei ihm keinen anderen Beruf vorstellen.
    Trotzdem bekam er große Augen, als er das Wesen sah, das an der Wand lehnte.
    Es war eine Frau. Eine noch junge Frau, dem Mädchenalter kaum entwachsen. In seinem Alter, aber sehr gut entwickelt, denn der sehr weite

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