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0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden

0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden

Titel: 0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den ich hochwuchtete.
    Nur Mrs. Hatfield blieb sitzen, als würde sie das alles nichts angehen. Sie hielt das Glas noch fest und lächelte sparsam.
    Als sich das Beil drehte, wuchtete ich ihm den Stuhl entgegen. Er hatte sich in meine und Sukos Richtung gewandt. Mein Freund hielt bereits einen Beistelltisch fest.
    Das Beil hackte mit ungeheurer Kraft in das Holz - und auch hindurch. Ich konnte den Stuhl soeben noch zur Seite schleudern, sonst hätte mich die verdammte Schneide erwischt.
    Auch das Beil glitt weg, wobei es sich mit der Schneide knirschend in der Sitzfläche bewegte.
    Uns waren einige Sekunden geblieben. Suko hämmerte mit dem Tisch in dem Augenblick zu, als sich das Beil wieder befreite.
    Da hielt ich bereits mein Kreuz in der Hand. Mit den Händen konnten wir diese Mordwaffe nicht stoppen. Sie stand unter einem fremden Einfluss, eine schwarzmagische Kraft leitete sie wie auf einer Schiene. Da half nur das Gegenteil.
    Es drehte sich unter dem Tisch weg und glitt auf die Zimmerdecke zu. Suko flog durch den halben Raum, um nicht erwischt zu werden, denn einen Moment später rammte das Beil mit der Schneide zuerst nach unten, verfehlte ihn, durchstieß den Teppich und blieb im Boden stecken.
    Dann war ich mit meinem Kreuz da!
    Ich wollte es gegen die Klinge schlagen, aber die war schnell wie der Blitz. Das Kreuz stieß ins Leere, weil das Beil bereits zur Seite gewichen war.
    Plötzlich entstand eine Insel aus Licht, ein Schutzschild, der mich umgab.
    Mein Kreuz hatte reagiert und auch das verfluchte Killerbeil handelte. Leider nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich hätte mich gern angreifen lassen, doch die Waffe zog es vor, auf dem gleichen Weg zu verschwinden, wie sie gekommen war.
    Wie ein Schatten huschte die Killeraxt aus dem Fenster in den Garten hinein.
    Bill kam wieder auf die Beine. Mit gefurchter Stirn schaute er zum Fenster hin. »Mein lieber Schwan, das war knapp.«
    »Und ob!«, stimmte Suko zu, der sich an der Tür aufhielt. Er und Bill nickten mir zu.
    Ich aber kümmerte mich um die Frau. Man sollte es nicht für möglich halten, aber sie hockte nach wie vor auf dem Stuhl, lächelte wissend und leerte dann ihr Glas.
    »Haben Sie etwas zu sagen?«, fragte ich sie.
    »Ja. Sie hätten das Beil nicht reizen sollen, Mister. Es war Ihr Fehler.«
    »Tatsächlich? Dann hätten wir uns also umbringen lassen sollen, nicht wahr?«
    Böse fragte sie zurück: »Habe ich einen von Ihnen zu mir eingeladen? Habe ich das?«
    »Nein.«
    »Sie sind in mein Haus eingedrungen, sie haben kostbare Möbel zerstört. Ich werde von Ihnen Schadenersatz verlangen.«
    »Warum nicht von Ihrem Beil?«, fragte Bill. »Es hat den Schaden angerichtet, nicht wir.«
    »Unsinn.« Sie wehrte ab. »Sie hätten alles so bleiben lassen können.«
    Ruckartig stand sie auf und schritt steifbeinig einem Schrank mit einer Doppeltür entgegen. Sie zog die rechte Tür auf und holte eine halb volle Flasche Gin hervor. Diesmal kippte sie das Glas zur Hälfte voll und sagte zu uns: »Cheers, Gentlemen. Seien Sie froh, dass Sie noch leben.« Lachend kippte sie den ersten Schluck.
    Ich schüttelte den Kopf. Diese Frau war mir nicht nur ein Rätsel, ich begriff sie überhaupt nicht.
    Jede ihrer Handlungen widersprach der Reaktion eines normalen Menschen. Ich fragte mich, ob sie ebenfalls magisch beeinflusst war, und beschloss daher, die Probe aufs Exempel zu machen. Mein Kreuz war ein wirksamer Test.
    Als ich auf sie zuging, hielt ich es in der rechten Hand. Starr schaute sie dagegen.
    »Was soll das?«
    »Ich möchte sie damit berühren.«
    »Tun Sie es, Mister.« Sie untersuchte es mit ihren Blicken. »Was ist es wert?«
    »Unverkäuflich.«
    »Es ist wunderbar. Es ist eine kostbare Antiquität, wirklich. Man muss es lieben.«
    »Tatsächlich?« Ich berührte mit dem Kreuz ihren Arm dicht über dem Handgelenk.
    Sie hielt still. Nur die Lippen zuckten, als das Lächeln noch breiter wurde. Ich kam mir auf den Arm genommen vor.
    »Na, wissen Sie jetzt mehr, Sinclair?«
    »Selbstverständlich.«
    »Was denn?«
    »Dass Sie keine schwarzmagische Person sind.«
    »Was bedeutet das genau?«
    »Sie sind kein Dämon«, erklärte Bill, der näher kam, durch die Scherben ging, die unter seinen Sohlen zerknirschten oder tiefer in den Teppich gedrückt wurden.
    Sie wollte sich ausschütten vor Lachen und wiederholte dabei Bills Erklärung. »So etwas habe ich noch nie gehört«, fügte sie hinzu. »Das - das kann es doch nicht

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