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0653 - Stirb, wenn du kannst!

0653 - Stirb, wenn du kannst!

Titel: 0653 - Stirb, wenn du kannst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ihrem Nachwuchs zur Verfügung standen, noch Licht brannte. Der alte Mann lächelte; selbstverständlieh nutzte Rhett heute die Gelegenheit, daß sowohl seine Mutter als auch Butler William außer Haus waren, und dachte überhaupt noch nicht daran, freiwillig zu Bett zu gehen.
    Sollte er ruhig noch ein wenig herumtoben. Raffael wollte es ihm nicht verwehren.
    Schließlich kehrte er ins Haus zurück und betrat wieder Zamorras Arbeitszimmer. Er ließ sich am Hauptterminal nieder und nahm Zugriff auf den Rechnerverbund. Das heißt, er wollte das tun. ungültiges paßwort Zugriff verweigert teilte ihm der Rechner lapidar mit.
    »Das ist doch wohl ein Scherz«, murmelte Raffael. Er hatte doch das Paßwort selbst geändert, und es sich sehr gut gemerkt - sein Gedächtnis funktionierte immer noch ganz hervorragend.
    Er gab das Paßwort erneut ein. ungültiges paßwort Zugriff verweigert »Mein lieber elektronischer Freund«, sagte Raffael drohend. »Benimm dich anständig, oder ich sorge dafür, daß deine Hauptplatine noch morgen ausgetauscht und verschrottet wird!« Vorsichtshalber gab er das Paßwort aber noch nicht wieder ein; sollte der Rechner den Zugriff ein drittes Mal verweigern, sperrte er sämtliche Terminals.
    Um das Visofon zu benutzen, bedurfte es allerdings keiner besonderen Vorkehrungen. Raffael benutzte die Spracheingabe, um eine Verbindung zu Nicole Duval herzustellen.
    Die räkelte sich im Ledersessel, nippte am Wein und legte ein Buch zur Seite. »Haben Sie es herausgefunden?« fragte sie sofort.
    »So schnell geht das nicht«, erwiderte er. »Ich habe ein Problem. Ich nannte Ihnen doch vorhin das neue Paßwort.«
    »Stimmt etwas damit nicht?« Nicole hob überrascht die Brauen.
    »Ganz und gar nicht. Ich muß einen Fehler begangen haben. Ich bin nicht sicher, ob ich mich richtig erinnere. Können Sie es vielleicht einmal versuchen?«
    Nicole erhob sich und ging zum Gerät hinüber. Sie nannte Raffael das Paßwort. »Stimmt«, bestätigte er. »Genau das habe ich auch eingegeben.«
    Nicole benutzte bereits die Tastatur ihres Zimmeranschlusses. Neben Raffael baute sich ein neues Bildschirmfenster auf. Nicole tippte. ungültiges paßwort Zugriff verweigert reckner schaltet sich ab »Nein!« schrie sie auf. »Stop! Nicht abschalten!«
    Aber da erlosch das eingeblendete Bildschirmfenster bereits.
    Nur noch Raffael war zu sehen; ohne den Rechnerverbund funktionierte das Visofon zwar noch, mehr aber auch nicht.
    »Das gibt's doch nicht!« stieß Nicole hervor. »Es war doch das richtige Paßwort! Oder haben Sie vorhin die Veränderung zwar vorgenommen, aber nicht bestätigt, und das alte ist immer noch gültig?«
    »Das kann ich mit Sicherheit ausschließen«, erwiderte Raffael. »Jemand muß den Rechner manipuliert haben, während ich außer Haus war…«
    »Aber wer?«
    Sie sahen sich an.
    »Sir Rhett!« sagten beide gleichzeitig.
    »Unser kleiner Super-Hacker… Na, der kann was erleben!« drohte Nicole. Sie schaltete die Verbindung aus und stürmte aus ihrem Zimmer. Im Vorbeilaufen schnappte sie hastig nach ihrem Morgenmantel. »Warum hab' ich das Ding überhaupt erst wieder ausgezogen…«
    Vorausgesetzt, Rhett hatte tatsächlich schon wieder am Computer herumgespielt, bekam er gleich den Ärger seines Lebens!
    Aber noch während Nicole dem Seitenflügel mit den Gästequartieren entgegenstrebte, kamen ihr erste Zweifel.
    Ein sechsjähriger Junge…?
    ***
    Zamorra bewegte sich vorsichtig durch das Dunkel zur Tür. Er suchte nach William, entdeckte ihn aber nirgendwo. Er konnte den Mann auch nicht atmen hören!
    Dort, wo er sich zuletzt befunden haben mußte, knipste Zamorra einmal mehr sein Feuerzeug an - den Lichtschimmer des Amuletts hatte er bereits vorher gelöscht, um sich nicht zu verraten. Obgleich er sicher war, daß das, was hier sein Unwesen trieb, ganz andere Möglichkeiten besaß, ihn zu entdecken…
    Irgendwie hatte Zamorra gehofft, den Butler bewußtlos geschlagen in der Nähe der Tür zu finden. Aber William war nicht hier.
    Er konnte doch nicht spurlos verschwunden sein!
    Hatte das, was hier spukte, ihn verschleppt?
    Vielleicht sollte er die Zeitschau des Amuletts aktivieren, um herauszufinden, was hier passiert war?
    Immer stärker wurde in ihm der Verdacht, daß die weißmagische Abschirmung nicht mehr funktionierte, aber dann hätte doch wenigstens Merlins Stern reagieren müssen!
    Was, zum Teufel, wurde hier gespielt?
    Er schlüpfte durch die Tür nach draußen. Lief zum Wagen hinüber.

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