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0655 - Der Fund

0655 - Der Fund

Titel: 0655 - Der Fund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Suko saß, vernahm ich einen scharfen Atemzug. Ich merkte, dass ich der Lösung des Problems allmählich näher kam.
    »Das ist doch irre!«, zischelte Jill und wischte mit der Hand vor dem Gesicht hin und her.
    »Bitte, seien Sie ruhig.«
    »Ja, schon gut.«
    »Also, Kevin, noch einmal. Hat ihn tatsächlich der Mann aus dem Grab getötet?«
    »Ja, er war es.«
    »Wie kam er her?«
    Auch bei der nächsten Antwort schaute mich der Förster nicht an. Nur überraschte er mich damit.
    »Ich habe ihn geholt, denn ich habe sein Grab gefunden. Erst war es Barney, er brachte den Knochen, als Sie und Suko weg waren. Dann ging ich hin, und Barney…« Er sprach nicht mehr weiter, weil er weinen musste.
    All reichte ihm ein Taschentuch, damit er seine Nase putzen und seine Tränen trocknen konnte.
    Er tat es. Ich wartete ab. Hoffentlich beruhigte er sich wieder. Es würde schwer für ihn sein, denn bei seinem Bericht würde die Erinnerung an das Schreckliche alle seine Gefühle wieder aufwühlen.
    Jill ging zur Seite, bevor sie sich setzte. Ich versuchte es noch einmal.
    Wir sahen beide sein Nicken und hörten die schwache Antwort. »Ja, es ist wichtig, dass ich es sage. Ich muss darüber hinwegkommen, es ist nur so schwer und so unglaublich.«
    Das war es in der Tat, denn in den folgenden Minuten erfuhren wir eine Geschichte, die selbst ich kaum begreifen konnte. Sie war so etwas von schlimm und grauenhaft, dass es mir schwer fiel, einen Kommentar abzugeben.
    Dafür stellte ich eine Frage. »Weshalb, Kevin, haben Sie das Skelett überhaupt aus dem Grab geholt?«
    »Ich wollte es Ihnen zeigen. Und es fiel nicht auseinander. Mir ist es vorgekommen, als wären die Knochen zusammengeleimt worden. So etwas habe ich noch nie erlebt.«
    »Okay, Kevin«, resümierte ich und schaute zu, wie All sein Haar streichelte. »Gehen wir davon aus, dass sich das Skelett wieder in einen Menschen zurückverwandelt hat oder dabei gewesen ist, dies zu tun. Haben Sie eine Erklärung dafür, wie das geschehen konnte?«
    »Überhaupt keine.«
    Ich nickte. »Schon gut. Dennoch muss ich Sie fragen, ob Sie möglicherweise den Namen des Toten kennen.«
    »Woher denn?«
    »Nun ja, das Grab im Wald…«
    »Hören Sie, John, das habe ich nicht gewusst. Ich war nicht darüber informiert. Es ist alles so plötzlich gekommen. In der letzten Woche noch hätte ich so etwas nicht einmal in meinen kühnsten Träumen in Erwägung gezogen. Aber eines will ich Ihnen sagen. Ich habe gesehen, wie dieses Monster mit Barney umgegangen ist.« Er wühlte in seiner Erinnerung, ich erkannte es an der Veränderung des Blicks. »Es war einfach so, John, er - er nahm seine Hände und steckte sie in das Fell, nachdem er den Hund zuvor zu Boden geworfen hatte.«
    »Und weiter?«
    Kevin schluckte. »Dann lebte Barney plötzlich nicht mehr. Auf einmal war er tot.«
    »Und Sie haben nichts gesehen?«
    »Nein, John, nur die Hände, nur seine verdammten Hände haben es getan. Eine Knochenhand und eine normale. Das ist ein schreckliches Wesen. Es braucht dich nur anzufassen, dann ist es aus.«
    Es gab keinen Grund für mich, ihm nicht zu glauben. Ungewöhnlich war das schon. Aber ich war gespannt darauf, wo dieser Unheimliche wohl steckte. Wohin war er gegangen?
    Danach fragte ich ihn und Kevin hob nur die Schultern. »Ich habe keine Ahnung, wirklich nicht.«
    »Nichts gesehen?«
    »Nein.«
    »Auch nicht die Richtung, in die er gegangen ist?«
    Er strich über seine Stirn. »Er hat das Haus nur verlassen. Einfach so, ohne sich noch einmal umzudrehen. Und ich sage Ihnen«, flüsterte er, »es war der Gleiche gewesen, den ich als Skelett aus dem Wald geholt habe. Hier begann aber der umgekehrte Vorgang. Er verweste nicht weiter, er kehrte zurück ins Leben. Und er hat meinen Hund getötet, einfach so - mit den Händen!«
    Ich nickte gedankenverloren, bevor ich Jill Copeland anschaute, die mit einem Taschentuch über die Augen wischte. »Es gibt nur eine Möglichkeit, John. Das Monster ist nach Bellings gelaufen.«
    Das wollte ich nicht unterschreiben. »Er könnte sich auch weiterhin im Wald versteckt halten.«
    »Was soll es dort?«
    Ich fragte dagegen. »Was hätte es nach Bellings treiben sollen?«
    All saugte den Atem ein. »Menschen vielleicht…?«
    »Ganz ausschließen will ich es nicht, nur stärker präzisieren. Wenn schon Menschen, dann kann ich mir vorstellen, dass er die Gruppe aufsuchen will, die meinen Kollegen und mich ins Jenseits befördern wollte. Mir ist noch immer

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