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0655 - Der Fund

0655 - Der Fund

Titel: 0655 - Der Fund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht bekannt, um wen es sich dabei handelt. Jedenfalls sind es Leute, die keine Skrupel kennen.«
    »Sorry, Mr. Sinclair, ich kenne mich in dieser Gegend nicht sonderlich gut aus und kann Ihnen deshalb auch nicht helfen. Da müssten Sie Kevin fragen.«
    Der Förster war angesprochen worden. Er hockte noch immer neben seinem Hund, schaute jetzt auf.
    »Sie haben mich bedroht, das sagte ich Ihnen bereits. Aber sie haben sich nicht zu erkennen gegeben. Ich kann Ihnen nicht helfen, Sir.«
    »Sie wissen nur, dass es Fremde waren.«
    »So ist es.«
    »Und in Bellings? Hätten sie dort nicht auffallen können?«
    »Vielleicht. Aber Sie sollten dort nachfragen.« Kevin Lakeman schüttelte den Kopf. »Können Sie verstehen, dass ich jetzt allein bleiben möchte?«
    »Sicher, Mr. Lakeman.«
    »Kommt überhaupt nicht in Frage«, erklärte Jill Copeland spontan. »Du bleibst hier nicht allein. Ich werde an deiner Seite sein. Dein Zustand gefällt mir überhaupt nicht. Du bist depressiv und drehst möglicherweise noch durch.«
    »Aber All, ich…«
    »Keine Widerrede, Kevin!«
    Wer so energisch mit dem Förster sprach, der hatte schon gewonnen. Kevin Lakeman ergab sich in sein Schicksal.
    Ich wandte mich an die junge Frau. »Da wäre noch etwas, All. Ich habe leider kein Fahrzeug mehr.«
    »Sie können natürlich meinen Wagen nehmen. Hier sind die Schlüssel.« Sie griff in die Tasche und warf sie mir zu.
    »Danke.«
    »Was werden Sie denn tun?«
    »Die Unbekannten suchen. Es stehen noch einige Rechnungen offen. Außerdem möchte ich mir gern meine Waffe zurückholen, die man mir gestohlen hat. Das ist schon alles klar.«
    »Viel Glück.«
    »Danke, wir hören voneinander.« Ich verabschiedete mich auch von Kevin, der es kaum mitbekam.
    Seine Gedanken drehten sich allein um seinen toten vierbeinigen Freund.
    Suko hatte im Hintergrund gesessen und sich in unsere Gespräche nicht eingemischt. Als ich seine Höhe erreicht hatte, streckte er den Arm aus und ließ mich dagegen laufen.
    »Du hast doch nicht etwa was vergessen, John?«
    »Nein, wieso?«
    »Mich, Alter.«
    Ich lächelte. »Wie meinst du das?«
    »Ganz einfach. Wenn wir schon auf Pirsch gehen, dann zu zweit. Nicht du allein.«
    »Gern, aber in deinem Zustand?«
    »Der lässt sich ertragen, John. Das ist meine Sache. Keine Sorge, ich halte schon durch.«
    »Wohl ist mir dabei nicht.«
    »Das ist meine Sache.« Er stand auf und reckte sich. Ich beobachtete ihn genau. Schwankte er, schwankte er nicht? Es war schwer festzustellen, bleich war er noch immer. »Komm endlich«, sagte er ziemlich barsch und verließ den Raum.
    Ich ging hinter ihm her. Suko hatte sich gut in der Gewalt. Anzumerken war ihm nichts mehr.
    Wir stanken noch immer. Der Geruch von Benzin und Rauch würde sich so leicht nicht vertreiben lassen.
    »Aber fahren darf ich, oder?«
    Suko hob die Schultern. »Wenn deine Seligkeit davon abhängt, bitte sehr.«
    Ich grinste. »Meine Seligkeit wohl nicht. Eher unsere Sicherheit, mein Freund.«
    »Du traust mir auch nichts zu, wie?«
    »Im Moment nicht viel«, erwiderte ich, klemmte den Gürtel fest und startete…
    ***
    Er ging durch die Nacht!
    Und er bestand aus einer Mischung aus Knochen, Fleisch, Sehnen und Haut, doch ohne Blut, das sonst hätte aus den offenen Stellen rinnen müssen. Er war ein schwarzmagisches Wunder, ein Monstrum, er war etwas, das es nicht geben durfte.
    Er existierte trotzdem.
    Der tiefe Wald hatte ihn nicht geschluckt. Dort war er lange genug gewesen. Er hasste das Grab, den Geruch feuchter Erde, den Lehm, den Moder. All das hatte er die lange Zeit erleben müssen, jetzt genoss das Monstrum seine Freiheit und stellte sich auf das neue Ziel ein.
    Es lag außerhalb des Waldes. Es war dort, wo sich das Leben abspielte, inmitten der Menschen suchte er seinen neuen Platz und er wusste auch, dass er sich vorsehen musste, denn es gab Personen, die ihn verfolgten. Sie waren hinter ihm her, sie hatten ihn gesucht. In der Tiefe des Grabes hatte er sie bereits gespürt und er musste ihnen entkommen.
    Deshalb war er weggelaufen und schritt über die welligen Felder dahin. Gedeckt von Hecken und Buschwerk, geschützt durch die graue Dunkelheit, in der kein Stern am Himmel funkelte und sich auch kein Mond bleich abmalte.
    Die Stille der Nacht hatte ihn geschluckt. Feuchte Nebelschleier wehten heran. Sie schluckten auch die letzten Geräusche und schützten ihn vor einer schnellen Sicht.
    Und dann blieb er plötzlich stehen. Abseits des normalen Weges

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