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0655 - Der Fund

0655 - Der Fund

Titel: 0655 - Der Fund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu überwinden. Er musste durch den dichten Wald zurück und das kostete ihn Zeit und Mühe.
    Kevin Lakeman war in Schweiß gebadet, als er das Gebiet erreichte, wo sich der Wald mehr lichtete und er seinen Weg einigermaßen normal fortsetzen konnte.
    Zudem hatte er ein kleines Wunder geschafft. Dem Skelett war nichts passiert, es hatte nicht einen Knochen verloren, und das empfand er als ungemein positiv.
    Den Rest des Weges lief er schneller zurück. Noch fast zwei Stunden vor Mitternacht erreichte er sein Haus, betrat den Flur und ging ihn ganz durch.
    Erst an seinem Ende blieb er stehen und stellte den Knochenmann senkrecht, bevor er ihn mit dem Rücken gegen die Wand lehnte. Ein rechts neben dem Gerippe stehender schmaler Schrank stützte den Knochenmann so ab, dass er nicht fallen konnte.
    Aufatmend blieb Lakeman stehen. Noch einmal glitt sein Blick über das bleiche Gebilde. »Dann mach's mal gut, mein Freund. Eigentlich müsste ich dir ja noch einen Namen geben. Wie wäre es mit Knochi?« Er lachte selbst über den Witz, betrat die kleine Toilette mit dem Waschbecken und reinigte seine Hände.
    Mit den beiden Polizisten war vereinbart worden, dass sie sich wieder bei ihm meldeten. Sie hatten keine bestimmte Zeit abgemacht und Lakeman rechnete damit, dass er sich die nächste Nacht wohl um die Ohren schlagen musste.
    Keine Seltenheit bei ihm.
    Dass er sich mit dem Skelett gleichzeitig das Grauen ins Haus geholt hatte, ahnte er nicht…
    ***
    Suko wartete noch immer!
    Er und sein Freund John waren mit dem Dienstrover hergekommen und der Chinese hatte den Wagen so abgestellt, dass er nicht sofort gesehen werden konnte, weil ihn die nach unten hängenden Zweige der Laubbäume zum größten Teil verdeckten.
    Auch an ihm war der Witterungsumschwung nicht spurlos vorübergegangen. Er hatte mitbekommen, wie die Feuchtigkeit aus dem Boden gekrochen war und sich dabei zu dünnen Tüchern zusammenlegte, die der leichte Wind vor sich her trieb.
    Es war tatsächlich eine Gegend, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagten.
    Menschenleer, einsam. Zwar lag der nächste Ort nur fünf Meilen entfernt, aber das schien bereits die Entfernung von Lichtjahren zu sein, denn zwischen Sukos Warteplatz und dem größeren Dorf lag welliges, bewaldetes Gelände, über das Lichter nicht hinwegschienen.
    Dreimal hatte hoch über ihm ein Flugzeug seine Bahn gezogen. Das einzig fremde Geräusch in dieser sehr dunklen Nacht, denn am Himmel waren die Gestirne hinter einer dicken Wolkendecke verschwunden, die auch der Wind nicht zerreißen konnte.
    Die Scheibe an der Fahrerseite hatte Suko nach unten gedreht. Er wollte die kühle Luft in den Wagen lassen. Dass auch Schwaden folgten, störte ihn nicht.
    Nach der langen Hitze gefiel ihm die Abkühlung sehr gut. Trotz der günstigen Deckung hatte Suko seinen Platz optimal ausgesucht. Er konnte durch die gesamte Breite der Frontscheibe schauen, während er selbst nicht so rasch zu sehen war.
    Auf dem Weg am Waldrand hatte sich bisher nicht viel getan. Eine Igelfamilie war quer über ihn hinweggehuscht, er hatte auch zwei Eichhörnchen gesehen. Selbst Mäuse waren den scharfen Blicken des Inspektors nicht entgangen, aber Menschen hatte er nicht zu Gesicht bekommen. Die Gegend blieb leer - oder?
    Trotz allem zeigte sich Suko beunruhigt, denn auf sein Signal hin hatte sich John Sinclair nicht mehr gemeldet. Dass er eingeschlafen war, daran konnte der Inspektor nicht glauben. Ihn musste etwas anderes daran gehindert haben zu antworten.
    Suko wollte nicht gerade das Schlimmste befürchten, denn John konnte sich durchaus in einer Situation befinden, wo es ihm einfach nicht möglich war, sich zu melden. Deshalb wartete er ab, aber eine gewisse Unruhe blieb dennoch in ihm.
    Die Zeit verging.
    Träge und langsam schlich sie dahin. Auch Sukos Wachsamkeit ließ etwas nach, aber sein Gehirn war fest darauf gepolt, sich auch um außergewöhnliche Geräusche zu kümmern, die in seiner unmittelbaren Umgebung entstanden.
    Zehn Minuten nach dem ersten Versuch unternahm er einen zweiten, um mit John in Kontakt zu treten.
    Es klappte wieder nicht.
    Und diesmal wuchsen die Sorgen des Inspektors. Er selbst hatte zwar keine Gegner entdeckt, das allerdings musste nichts zu bedeuten haben. Sie konnten ebenso gut einen anderen Weg genommen und sich zuerst an John Sinclair und dessen Warteplatz herangeschlichen haben. Er lag noch geschützter als Sukos. In der Nähe, auf einer Lichtung, war ein Hochsitz.
    Suko gehörte zu

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