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0655 - Der Fund

0655 - Der Fund

Titel: 0655 - Der Fund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Menschen, die sich in der Gewalt hatten und stets die Ruhe behielten. Das hatte er oft genug bewiesen. In dieser Nacht allerdings überkam ihn ein dumpfes, drückendes Gefühl der Beklemmung. Er war einfach davon überzeugt, dass einiges schief gelaufen sein musste und John in der Klemme steckte.
    Auf einen dritten Versuch des Anrufens verzichtete er. Stattdessen verließ er den Wagen und trat hinein in die Dunkelheit. Der Boden war feucht und weich. Das Gras bedeckte ihn wie ein grüner Teppich, in den Suko mit seinen Füßen sank.
    In seiner unmittelbaren Umgebung rührte sich nichts. Keine Fremdgeräusche erreichten seine Ohren. Nur wenn der Wind durch das Laub der Bäume fuhr, entstand ein geheimnisvoll klingendes Rascheln, an das sich Suko schnell gewöhnte.
    Auch er hielt sein Gesicht gegen den Wind. Nur so war es ihm möglich, Geräusche zu hören, die eventuell an ihn herangetragen wurden. Die Feuchtigkeit wehte ihm entgegen. Sie umfing den Inspektor wie Tücher, war klamm und klebte auf seinem Gesicht.
    Er war so weit zurückgegangen, dass er jetzt auf der Straße stand, die nicht einmal eine Asphaltdecke aufwies. Dieser Weg gehörte zu den landwirtschaftlich genutzten und war den Einheimischen bekannt, Fremden jedoch kaum.
    Auf einmal hörte er das Schleifen!
    Suko war erfahren genug, um dieses Geräusch deuten zu können. Es entstand, wenn jemand seinen Fuß behutsam aufsetzte, um sich anschließend vorsichtig weiter zu bewegen.
    Da schlich was auf ihn zu.
    Wer es war, erkannte Suko nicht, er hatte nur die Richtung feststellen können. Der oder das Unbekannte hielt sich im Wald verborgen und war dabei, sein Versteck zu verlassen.
    Für den Inspektor gab es nur eine Deckung. Hinter seinem Wagen ging er in die Hocke.
    Die Geräusche blieben. Im Unterholz schabte und knackte es. Suko war gespannt. Wenn nötig konnte er innerhalb einer Sekunde hervorschnellen und angreifen. Dass es John Sinclair war, der da zurückkehrte, daran glaubte er heimbesten Willen nicht. Der Geisterjäger hätte sich über das Walkie-Talkie gemeldet.
    Suko peilte schräg an der Frontscheibe vorbei und über die Kühlerhaube hinweg. Zum ersten Mal sah er fast gegenüber die Bewegungen, die nicht durch den leichten Nachtwind verursacht worden waren. Und es war auch kein Tier, das auf den Weg zuschlich.
    Es kam ein Mensch!
    Er duckte sich noch einmal, dann hatte er den Wald erreicht, schritt durch das hohe Gras am Weg und blieb dicht vor dem Fahrweg stehen, wo er tat, als würde er sich suchend umschauen.
    Suko ließ sich nicht täuschen. Er glaubte fest daran, dass der Kerl genau wusste, was er vorhatte und was mit Suko los war.
    Der schob sich langsam aus seiner Deckung. Er wollte den Fremden nicht erschrecken. Leider war es zu dunkel, um ihn genau erkennen zu können. Jedenfalls trug der Mann dunkle Kleidung, damit er in der Nacht nicht auffiel und erst so spät wie möglich entdeckt werden konnte.
    »Suchen Sie etwa mich?«, fragte der Inspektor.
    Er hatte mit einer Antwort gerechnet, aber nicht mit dem Lachen des Mannes, das ihm entgegen klang. »Ich weiß nicht genau, ob ich Sie suche, Mister. Möglicherweise.«
    »Und was tun Sie hier?«
    Der Fremde hob die Schultern. »Nehmen Sie einfach an, dass ich ein Freund der Nacht bin und nur spazieren gehe.«
    »Wie schön.« Suko ging auf ihn zu. Der Mann tat nichts, als er plötzlich im Schein der Leuchte stand, der gegen ihn strahlte. Er zwinkerte nur. Suko sah, dass er dünne, blonde Haare hatte, die sich kaum von seinem Kopf abhoben. Der Mund war etwas vorgeschoben und bekam durch die dicken Lippen ein fischartiges Aussehen. Suko konnte nicht behaupten, dass ihm dieser Knabe beim ersten Hinsehen sympathisch war.
    »Nun, Freund der Nacht, dürfte ich vielleicht erfahren, wie Sie heißen?«
    Der andere prustete los. »Weshalb sollte ich Ihnen das sagen, Mister?«
    »Weil man als normaler Bürger einem Gesetzesbeamten schon Auskunft geben sollte.«
    »Ach?«, wunderte sich der Fremde. »Sie sind ein Bulle…«
    »Bullen sehen anders aus«, erklärte Suko.
    »Stimmt, die haben auch keine Schlitzaugen!«
    »Danke, das reicht. Wenn ich jetzt Ihre Legitimation sehen dürfte, Mister?«
    Aus dem Lachen klang Suko auch Spott entgegen. »Da Ihre Seligkeit davon abhängt, bitte.« Er griff in die Tasche, von Suko scharf beobachtet, denn er traute diesem Kerl nicht über den Weg.
    Der Mann holte tatsächlich einen Ausweis hervor, der sich aufklappen ließ. »Bitte.«
    Suko nahm ihn aus der

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