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066 - Das Tor zur Hölle

066 - Das Tor zur Hölle

Titel: 066 - Das Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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ließ
die flache Hand langsam über seine Augen gleiten, als wolle er das Bild, das
sich in seinem Innern aufdrängte, verscheuchen.
    »Aber wieso kann sein Ebenbild lebendig und beweglich vor
unseren Augen projiziert werden?« Iwan begriff das alles nicht.
    »Ich weiß nicht, ich weiß es wirklich nicht.«
    »Sie sagten vorhin etwas von einem Kraftfeld, Lord.«
    »Ja. Aber der Zusammenhang in diesem Fall ist mir nicht
klar.«
    »Es gibt eine geheimnisvolle Verbindung zwischen dem
Geschehen und in der Vergessenen Stadt Machu Picchu, nicht wahr, Lord
Bramhill?«
    In dem Dialog zwischen dem Russen und George P. Bramhill
waren Higgins, Butter Charles und die inzwischen wieder zu sich gekommene Aunt
Nelly in die Statistenrolle gedrängt worden.
    »Könnte es nicht sein, daß Larry Brent sich eine
übernatürliche Kraft zunutze macht, um mit Ihnen – ausgerechnet mit Ihnen und
hier – Kontakt aufzunehmen, weil er Ihnen etwas sagen will?«
    »Möglich. Aber unverständlich. Nicht Brent … nicht
Arlidge, der den gleichen Weg ging … dann müßte auch er sich zeigen
    … und auch Pascuala de la Bailar müßte zu sehen sein.«
    »Wer ist das?«
    »Eine Reporterin aus Brasilien. Sie muß schon lange
bemerkt haben, daß Machu Picchu nicht nur die vergessene Stadt der Inkas ist,
sondern auch geheimer Mittelpunkt einer Sekte, die …« Er unterbrach sich abrupt
und starrte Higgins und Kunaritschew an, als hätte er bereits zuviel gesagt.
    »Eine Sekte, die Rha-Ta-N'my verehrt, nicht wahr?« Iwan
Kunaritschew setzte die Gedankengänge Bramhills fort, der nun völlig verwirrt
war. Offensichtlich paßte das Geschehen in diesem Haus nicht zu der
Entwicklung, wie er sie sich vorgestellt hatte.
    »Lassen Sie mich allein«, bat er mit belegter Stimme.
»Ich muß überlegen, nachdenken … alles stimmt nicht mehr … ich werde mit Ihnen
über Ihren Freund sprechen, das verspreche ich Ihnen, Mister Kunaritschew. Aber
nicht jetzt, nicht in diesem Augenblick … es geht beim besten Willen nicht!«
    Bramhill brauchte Luft. Iwan Kunaritschew nickte. Auch er
war vom Lauf der Dinge überrumpelt worden und hielt es für angebracht, ein
eingehendes Gespräch mit X-RAY-1 zu führen und die neuen Erkenntnise sofort
weiterzugeben, damit die Computer mit den Daten gefüttert werden konnten.
    Dennoch ließ X-RAY-7 nicht gleich locker. Er drang weiter
in Bramhill ein und versuchte alles über Larry Brents Schicksal auszuloten.
Doch Bramhill widersprach sich selbst. Einmal war er überzeugt davon, daß Larry
Brent aufgrund seines Sturzes durchs Tor zur Hölle tot sein mußte, ein andermal
glaubte er, daß es mit dem Tor doch eine besondere Bewandtnis hatte und dort
rein geistige Kräfte gespeichert würden, die sich dann hier in seinem Haus
auswirkten, weil es eine direkte geheimnisvolle Verbindung von hier zum
Heiligtum der Indios gab, über das er sich jedoch nicht äußern wollte.
    »Ohoroschow«, sagte Iwan Kunaritschew schließlich und
erhob sich. »Ich komme wieder, darauf können Sie sich verlassen, Lord! Und
denken Sie nicht, daß Sie mit mir ein falsches Spiel treiben könnten. Sie sind
zu einer wichtigen Person für uns geworden, das können Sie sich denken und das
sollen sie ruhig wissen. Ich werde dafür Sorge tragen, daß Sie nicht auf den
Gedanken kommen, sich ein Flugticket zu besorgen und stillschweigend außer
Landes zu verschwinden. Das wird nicht mehr drin sein, Lord! Wenn Sie schon
nach Peru fliegen, müssen Sie damit rechnen, mich als Begleiter zu
akzeptieren.«
    Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr.
    »Es ist jetzt wenige Minuten nach halb zwölf. Genießen
Sie in Ruhe Ihren Lunch, legen Sie eine Mittagspause ein und lassen Sie sich
einen starken Tee um fünf Uhr servieren! Auch das Supper werde ich Ihnen nicht
damit versalzen, daß Sie sich über meine Anwesenheit ärgern müßten. Ich gebe
Ihnen acht Stunden Zeit, um mit sich ins reine zu kommen. Bis dahin werden Sie
hoffentlich Ihre Fassung wiedergewonnen haben, um mir dann Rede und Antwort zu
stehen!«
     
    ●
     
    Kunaritschew gab einen umfangreichen Bericht des Vorfalls
über den PSA-eigenen Satelliten nach New York zur Zentrale.
    In Manhatten war es früher Morgen. Dennoch meldete
X-RAY-1 sich gleich auf Kunaritschewis Nachricht hin. Keiner der Agenten hatte
je erlebt, daß in einem dringenden und hochbrisanten Fall ein Hinweis oder ein
Rat von X-RAY-1 hätte auf sich warten lassen.
    Der geheimnisvolle Leiter der PSA war immer und überall
zu erreichen. Selbst neben

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