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066 - Das Tor zur Hölle

066 - Das Tor zur Hölle

Titel: 066 - Das Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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schlimm, als Sie denken,
X-GIRL-C. Sie sollen nichts weiter tun, als hier in Ihrem Büro sitzen und einen
Telefonapparat überwachen. Dieser Apparat ist nur mit einer einzigen Stelle
verbunden, mit Professor Ignaz Mrowsky.« Der Chef wies darauf hin, daß Morna
nichts anderes zu tun hätte, als eine eventuelle Meldung Mrowskys über Funk an
ihn weiterzugeben. Die Frequenz wurde ihr mitgeteilt.
    Nichts davon erfuhr sie, an welcher Stelle X-RAY-1 bei
Bedarf ihren Funkspruch entgegennehmen würde.
    David Gallun alias X-RAY-1 hatte sich entschlossen, nach
London zu fliegen. Die entsprechende Stelle auf dem Militärflughafen war
bereits informiert, und die dreisitzige Düsenmaschine wurde aufgetankt und startklar
gemacht.
    X-RAY-1 rechnete sechs Stunden Flugzeit nach Europa, eine
Stunde, bis er das Landhaus Bramhills erreichen würde und danach wieder sechs
Stunden Rückreisezeit.
    Am Abend, spätestens um sieben Uhr, würde er wieder in
den Staaten zurück sein.
    In London angekommen, stand bereits ein Wagen des
Innenministeriums bereit, der als Taxi getarnt war.
    X-RAY-1 in Begleitung seines Dieners Bony, ließ sich
umgehend in die Sevenoaks Road fahren. Der Chauffeur hielt an der Wegkreuzung,
wo der schmale Pfad in den Wald führte.
    Wie zwei harmlose Spaziergänger wanderten X-RAY-1 und
Bony den Weg entlang. Sie unterhielten sich leise über alltägliche Dinge.
    David Gallun empfing erste Wellen fremder
Bewußt-seinsspannungen und konzentrierte sich ganz auf sie.
    Menschen waren in der Nähe. Menschen in Bramhills Haus.
    Auf Bramhill und seine Gedankenwelt aber war er gespannt.
    David Gallun konnte nichts mehr sehen, aber die Tatsache,
daß er bei einem lebensgefährlichen Unfall zum Emphaten geworden war, hatte die
Breite seiner wahrnehmenden Sinne nur noch verstärkt.
    Drei Menschen waren im Speisezimmer beisammen.
    Lord Bramhill, Butler Charles und Aunt Nelly.
    Alle drei merkten nichts von den Spaziergängern, die
minutenlang in der Nähe des Landhauses weilten, und Gallun ließ sich scheinbar
interessiert die Anlage und die Architektur des Hauses erklären.
    Obwohl Gallun niemand direkt erkennen konnte, unterschied
er sehr schnell die Gedanken- und Stimmungswelt von Aunt Nelly. Eine gewisse
Furcht kennzeichnete die Ausstrahlung der ältlichen Dame. Sie begriff die
Geisterstunde von heute mittag nicht, und sie spielte mit dem Gedanken, dieses
Haus nach dem Supper zu verlassen. Die Nacht wollte sie auf keinen Fall hier
verbringen. Aber sie äußerte sich nicht in dieser Form und bemühte sich, ihrem
Wesen eine Maskerade zu verleihen, um nicht durchschaut zu werden.
    Butler Charles wirkte ebenfalls bedrückt. Offenbar hatte
Bramhill keine ausreichende Erklärung für den Vorfall geben können.
    Die Gedanken des Lords selbst waren verworren und
kennzeichneten seine innere Verwirrung und Ratlosigkeit.
    Gallun konzentrierte sich ganz auf die Stimmung Bramhills.
    Dieser Mann wußte mehr, als er zugab!
    Das Gesicht des Blinden war starr wie eine Maske. Die
Augen hinter der dunklen Brille waren halb geschlossen.
    George P. Bramhill ahnte nicht, daß der Strom seiner
Gedanken und Gefühle wie von einem hochempfindlichen Seismographen aufgenommen
und analysiert wurde.
    Gallun erschrak. Bramhill wußte von einem Mord, der erst
vor wenigen Stunden in diesem Haus passiert war. Und seine Gedanken gaben auch
über seine Frau Auskunft und bewiesen, daß er ein doppeltes Spiel trieb.
    Seine Frau, Lady Elisabeth, war nie abgereist!
    Sie war noch hier im Haus! Aber sie war zu einem anderen
Wesen geworden, über dessen Aussehen und Absichten Gallun sich jedoch keine
Vorstellungen machen konnte.
    Der Emphat fühlte, daß es einen vierten, anders gearteten
Einfluß gab, den er empfing.
    David Gallun vermochte keine Gedanken zu lesen und sie
wie ein Telepath wörtlich zu verstehen. Er empfing lediglich den Strom dieser
Gedanken und konnte feststellen, ob Haß, Verwirrung, Fröhlichkeit, Freude oder
Angst dahinterstanden.
    Was er hier jedoch wahrnahm, war so ungewöhnlich, so
bedrohlich, daß er sich vornahm, Kunaritschew auf eine eventuell daraus
erwachsende Gefahr für ihn hinzuweisen.
    Bramhill wußte mehr, als er in der ersten Begegnung mit
dem PSA-Agenten zugegeben hatte. Er verschwieg vieles, er erwartete manches,
soviel hatte Gallun analysieren können. Aber einen direkten Einfluß, der auf
Larry Brent zurückging, den gab es nicht. Und das bedeutete, daß X-RAY-3 nicht
wie vielleicht erhofft, hier in diesem Haus angekommen

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