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066 - Die Saat des Parasiten

066 - Die Saat des Parasiten

Titel: 066 - Die Saat des Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Regenmäntel übergeworfen.
    Don fragte sich, ob er sie ansprechen sollte. Dann entschied er sich dagegen. Er mußte sich weiterhin verbergen, denn ganz gewiß hätte man ihn für einen Spion der Gegenseite gehalten.
    Sobald die beiden die Halle verlassen hatte, strebte er über die Treppe nach oben. Jenseits der Balustrade befanden sich mehrere Türen, und Don hielt sic i immer in ihrer Nähe, um notfalls hinter einem der Rahmen Deckung finden zu können. Es tauchte jedoch niemand auf - bis er in einen finsteren Flur bog und vor sich eine Gestalt entdeckte. Sofort versteckte er sich.
    Der Mann ging vorüber, ohne Don zu sehen. Don erkannte auch in ihm einen ehemaligen Kollegen vom Secret Service. Dieser begab sich in die Halle hinab und rief halblaut nach Mandell und dem Schnauzbärtigen, dessen Namen sich wie „Powell" oder „Powers" anhörte.
    Don drang in den dunklen Flur ein. Die Decke ähnelte dem Kreuzgang einer Kirche oder eines Klosters. Die kalte Helligkeit eines Blitzes drang durch die Fenster, und Don bemerkte die historischen Waffen, die an den Wänden aufgehängt waren - darunter ein mächtiges Beil mit meterlangem Stiel. Haupt und Blatt des Eisens waren schmal, doch unten weitete es sich zu einer breiten Schneide.
    Er fragte sich, ob er sich auf dem richtigen Weg befand. Vielleicht wohnte Trevor Sullivan in einem der Zimmer hinter der Balustrade. Vielleicht hielt er sich auch im Erdgeschoß oder gar in einem anderen Gebäude des alten Schloßkomplexes auf.
    Spontan beschloß Don, umzukehren und Mandell sowie die anderen beiden Agenten zu beobachten. Sicher würden sie Sullivan melden, daß sie ein Boot gefunden hatten.
    In diesem Moment hörte er das Geräusch - das Ächzen eines Menschen. Statt sich der Balustrade zuzuwenden, ging Don dem Laut nach. Er drang noch tiefer in die Dunkelheit ein, stieß auf einen Quergang und dann auf einen weiteren düsteren Flur. Wieder wurde ein Stöhnen laut. Dons Neugierde war geweckt, und seine Sinne waren aufs äußerste gespannt.
    In diesem Trakt des Gebäudes brannte nirgendwo eine elektrische Lampe. Der Puppenmann bewegte sich langsam voran. Immer wieder tasteten seine Fingerspitzen an der Mauer entlang. In der Nähe hörte er nun schlurfende Schritte und Keuchen. Unwillkürlich hielt er den Atem an.
    Das Gewitter hatte sich weitgehend beruhigt. Offenbar war es weitergezogen, denn das Grollen des Donners war nur noch schwach zu vernehmen. Doch der fahle Schein der fernen Blitze spendete soviel Licht, daß Don die Gestalt erkennen konnte.
    Keine drei Meter von ihm entfernt stand sie mitten im Gang. Sie trug eine schwarze Kutte mit Kapuze. Ein verfaultes Gesicht starrte Don aus tückisch funkelnden Augen an. Die Erscheinung drehte und wendete einen knetbaren Gegenstand. Sie stieß einen blubbernden Seufzer aus und kam auf Don zu.
    Es war wieder dunkel. Don ergriff die Flucht. So schnell er konnte, lief er zurück. Er verfehlte die Abzweigung, geriet in einen schlauchartigen Gang, prallte gegen die Wand und fiel der Länge nach hin.
    Immer noch war die grauenvolle Erscheinung hinter ihm. Knurrend marschierte sie ihm nach. Don machte sich keine Illusionen darüber, was mit ihm geschehen würde, wenn er gepackt wurde. Entsetzt rappelte er sich auf.
    Hätte er die Räumlichkeiten des Kastells gekannt, wäre alles einfacher gewesen. So aber mußte er auf gut Glück durch immer neue Flure rennen. Nach einiger Zeit stieß er jedoch auf eine Treppe, die nach unten führte. Er benutzte sie, stürzte aber auch hier. Keuchend kollerte er die Stufen hinab.
    Vor dem Absatz der Treppe blieb er liegen. Dunkelheit umgab ihn. Er hatte keine Ahnung, wo er sich befand. Doch auch die Geräusche des Verfolgers waren verstummt. Offenbar hatte er die Verfolgung abgebrochen.
    Doch neue Gefahr kündigte sich an. Zunächst warnte den Puppenmann nur ein Instinkt. Irgend etwas befand sich in seiner Nähe. Leben. Ein Feind. Wer? Ein Mensch?
    Es raschelte, und dann ertönte ein dünnes Pfeifen, das Don erschauern ließ. Es huschte dicht an ihm vorüber und berührte dabei seine Hände, so daß er sich eine Vorstellung von seinen Ausmaßen machen konnte.
    Er mußte die Gesellschaft einer dicken Ratte ertragen. Schlimmer als der Ekel vor dem Tier war die Aussicht, innerhalb der nächsten Minuten ihrer Gier zum Opfer zu fallen. Es würde ihr keine Schwierigkeiten bereiten, ihn umzubringen und mit Haut und Haaren zu vertilgen.

    Der Regen, der auf das Dach des alten Lagerschuppens niedergegangen

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