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066 - Die Saat des Parasiten

066 - Die Saat des Parasiten

Titel: 066 - Die Saat des Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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war, hatte nachgelassen. Nun konnten die beiden im Inneren des verrotteten Baus wieder die hastigen Schritte der Männer und Frauen hören, die ihnen auf den Fersen waren. Flüche wurden ausgestoßen, Satan und alle Verdammnis der Hölle herbeizitiert. Auch der Motorradfahrer war immer noch unterwegs.
    Coco hatte sich lange Zeit stumm verhalten. Jetzt brach sie ihr Schweigen.
    „Also, der Parasit war in Dr. Mellows Leib und hat die Flucht ergriffen, bevor wir ihn fangen konnten. Wer aber hat die befallenen Polizisten auf unsere Spur gehetzt? Die beiden aus dem Drugstore - die Hillairs?"
    „Ich halte etwas anderes für wahrscheinlicher", erwiderte Dorian. „Wir haben es mit unabhängigen Parasiten-Kollektiven zu tun, die aber über ihre Wirtskörper Verbindung zu ihren Artgenossen halten."
    „Dann schlüpfte also das Ungeheuer aus dem Körper des Arztes in die Polizisten und benachrichtigte auf diese Weise die Kollektive in ihnen, nicht wahr?"
    „Ich sehe das noch anders. Der Parasit muß ein intelligenter Einzeller sein. Er nistet in Menschen und vermehrt sich. Wer war wohl der erste, der von ihm befallen wurde? Wir werden es noch herausfinden und unsere Gegenaktion dann besser vorbereiten können. Der Parasit teilte sich also ständig und sandte seine Abkömmlinge in andere Opfer. So zehren die einzelnen Kollektive von der Substanz der Unglücklichen. Je mehr Parasitenzellen sich bilden, desto mächtiger wird das Kollektiv. Und die Kulturen in den einzelnen Wirtskörpern stehen geistig miteinander in Verbindung. Ja, anders kann es nicht sein."
    „Das sind ja verheerende Aussichten." Coco lauschte kurz. Dann sprach sie weiter. „Der Parasit wird sich auf andere Orte ausdehnen, wenn wir nicht rechtzeitig etwas unternehmen. Es ist schon viel Entsetzliches geschehen, aber es wird noch schlimmer kommen, falls wir scheitern."
    „Die Kollektive können sich über größere Entfernungen hinweg miteinander unterhalten, ohne belauscht zu werden."
    „Und wenn sich eine Kultur in einem Gastleib ausgedehnt hat und auch das Gehirn kontrolliert, dann kann sie den Körper steuern."
    „Natürlich wird jeder Wirtskörper früher oder später absterben", gab der Dämonenkiller zu bedenken. „Schließlich entwickelt der Parasit eine große Freßgier. So hat es jedenfalls den Anschein. Es bieten sich ihm also zwei Alternativen. Entweder er expandiert - möglicherweise in kürzester Zeit über das gesamte britische Gebiet. Oder aber er ist so intelligent, nicht alle Bewohner von Cluebury anzufallen, weil das zuviel Aufsehen erregen würde. Er könnte im stillen agieren, dabei aber jeden beseitigen, der ihm in die Quere kommt, um für lange Zeit überleben zu können."
    „Deshalb stachelt er jetzt die Befallenen auf, uns aufzustöbern und zu töten", folgerte Coco. „Ja, deine Vermutung trifft wahrscheinlich zu, Rian. Was können wir jetzt unternehmen?"
    „Cluebury muß von außen abgeriegelt werden. Man müßte es praktisch in eine einzige große Quarantänestation umfunktionieren und dann systematisch gegen den Parasiten vorgehen. Wir müssen Hilfe aus London holen, um das in die Tat umsetzen zu können, Coco."
    „Ich befürchte, keiner wird uns Glauben schenken."
    „Richtig. Aber wir werden versuchen, ein Parasiten-Kollektiv zu fangen. Das bringst du anschließend auf dem schnellsten Weg in eine Klinik und läßt es dort untersuchen. Du wirst den Rover nehmen."
    „Ich halte es für besser, wenn wir beide versuchen, auszubrechen", widersprach sie.
    Er schüttelte den Kopf. „Es ist klüger, wenn ich hierbleibe, Coco. Überlege doch: Wer soll sonst Kontakt mit Don und gegebenenfalls mit Trevor aufnehmen?"
    Nach einigem Zögern willigte sie ein. Sie berieten kurz und schmiedeten einen einfachen Plan. Etwas später öffnete Dorian vorsichtig die Tür des Lagerschuppens, spähte ins Freie und schlüpfte hinaus. Keiner der Befallenen ließ sich in der näheren Umgebung sehen.
    Dorian pirschte sich an das villenartige Haus des Dr. Mellows heran, um die Lage zu erkunden. Noch waren die Rufe der Einwohner zu hören. Doch sie mußten sich in einem anderen Teil des Dorfes befinden.
    Er kehrte zu Coco zurück und bedeutete ihr, ihm zu folgen. Sie schlichen in den Garten der Arztpraxis. Sie nutzten jeden Busch als Deckung aus, für den Fall, daß irgendwo ein heimlicher Beobachter postiert war.
    Nichts ereignete sich. Daher wagten sie sich auf die Straße hinaus, auf der der Rover parkte. Die Befallenen waren nicht auf die Idee

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