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066 - Zerberus, der dreiköpfige Tod

066 - Zerberus, der dreiköpfige Tod

Titel: 066 - Zerberus, der dreiköpfige Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hoffte, daß sie immer so gut zu erkennen sein würden wie hier. Auf felsigem Boden würden wir damit unsere liebe Not haben.
    ***
    Roxane beobachtete den Kampf zwischen Atax und dem steinernen Wurm. Es war verrückt, aber sie war gezwungen, sich zu wünschen, daß Atax siegte. Sie mußte für Atax die Daumen drücken, denn wenn der Wurm den Kampf für sich entschied, würde er auch sie verschlingen.
    Die weiße Hexe suchte nach einer Möglichkeit, das Labyrinth zu verlassen. Dabei stieß sie auf Cuca, die soeben zu sich kam. Cuca richtete sich auf. Ihr Haar war zerzaust, das Gesicht bleich. Der Schock saß noch tief in ihren Gliedern. Um ein Haar hätte sie ihr Leben verloren. Es erstaunte sie, daß es dazu nicht gekommen war.
    Sofort nahm sie wieder Einfluß auf Arma. Sie holte die Zauberin gewissermaßen aus der Versenkung hoch. Arma bekam in Roxane wieder leichtes Übergewicht.
    »Roxane wollte fliehen«, sagte Arma und lächelte kalt.
    »Wieso hast du das zugelassen?« fragte Cuca.
    »Kaum spürte sie deinen Einfluß nicht mehr, versuchte sie sofort ihre Chance zu nützen. Aber sie kam zum Glück nicht weit.«
    »Vielleicht sollten wir sie bestrafen.«
    »Es ist für sie Strafe genug, einsehen zu müssen, daß sie von Atax und dir nicht mehr loskommt, und daß ich schon bald ihren Körper völlig übernehmen werde.«
    Sie gingen nebeneinander durch die Gänge, suchten nach einer Möglichkeit, an die Oberfläche zu gelangen, und fanden die Stelle, die der steinerne Wurm aufgebrochen hatte.
    Hier kletterten sie aus dem Ganggewirr und sahen Atax. Nur ihn. Keinen steinernen Feind.
    Als die Seele des Teufels die Schritte der Hexen vernahm, drehte er sich langsam um. Er lächelte zufrieden.
    »Wo ist der Wurm?« wollte Cuca wissen.
    »Es gibt ihn nicht mehr«, antwortete der Dämon. »Ich habe ihn vernichtet, ausgelöscht. Nichts blieb von ihm übrig. Wie geht es dir, Cuca?«
    »Mir ist nichts geschehen. Der Wurm wollte mich unzerkaut verschlingen.«
    Atax warf dem schwarzhaarigen Mädchen einen prüfenden Blick zu. »Was ist mit dir?«
    »Ich kann den Weg zur Wolkenburg der Grausamen 5 fortsetzen«, antwortete Arma.
    Atax nickte zufrieden. »Dann kommt. Höllenfaust und seine Freunde werden sich über unseren Besuch freuen.«
    Cuca bezweifelte diese Behauptung, aber das behielt sie lieber für sich. Atax hatte ihr soeben das Leben gerettet. Sie wollte ihn nicht verärgern.
    Aber, es war bekannt, daß sich vor allem Höllenfaust über niemandes Besuch freute. Jeder, der zu den Grausamen 5 kam, wurde als Störenfried angesehen.
    ***
    Dämmerung lag über dem Land, am Horizont ein letzter roter Streifen, der mehr und mehr verblaßte. Und wir folgten immer noch den Spuren der Dämonensklaven.
    Cruv sagte, Ommyr und seine Komplizen hätten schon längst nach rechts abschwenken müssen. Da sie es nicht getan hatten, mußten wir damit rechnen, daß Mr. Silvers Einwand richtig war.
    Der Dämmerung folgte eine bleischwere Dunkelheit. Nun war es unvergleichlich gefährlicher, weiterzugehen, denn im Schutze der Nacht ließen sich die Gefahren kaum noch erkennen. Dennoch kam es für uns nicht in Frage, uns irgendwo einen geschützten Platz zu suchen und auf den nächsten Tag zu warten.
    Vielleicht würden das die Dämonensklaven tun, und darin sahen wir eine Chance, sie einzuholen.
    Mr. Silver vermochte auch im Dunkeln gut zu sehen. Wir verließen uns auf ihn. Er führte uns, und ich fieberte dem Augenblick entgegen, wo wir den Entführten Jubilee wieder abnehmen würden. Wir mußten es schaffen. Cantacca durfte dieses junge, sympathische Mädchen nicht zu seiner Gefährtin machen.
    Damit wäre selbstverständlich eine Dämonenweihe verbunden gewesen.
    Jubilee würde von Cantacca zur Dämonin gemacht werden.
    Mich überlief es eiskalt, wenn ich nur daran dachte. Was ich tun konnte, um dem Mädchen dieses furchtbare Schicksal zu ersparen, würde ich tun.
    Herrgott noch mal, ich hatte Jubilee schon bei Vicky Bonney und mir zu Hause in London gesehen. Wie eine Tochter hätten wir sie behandelt, und wir hätten versucht, ihre Eltern wiederzufinden.
    Jubilee durfte keine Dämonengefährtin werden!
    Mr. Silver blieb plötzlich stehen. Vor uns erstreckte sich die nierenförmige Weite eines anderen Sees. Er war sehr viel größer als jener, in dem Jubilee eines ihrer ersten Bäder genommen hatte.
    Glatt wie ein Spiegel war dieser See, und ein silberner Glanz lag auf seiner Oberfläche. Von diesem Glanz höben sich einige wenige

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