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0661 - Dämonische Kreuzfahrt

0661 - Dämonische Kreuzfahrt

Titel: 0661 - Dämonische Kreuzfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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pulsierenden und zuckenden Wolkenmasse gebildet.
    Wir starrten das Gesicht an und waren beide der Meinung, dass es nicht eben freundlich blickte. Die Brauen über den Augen wuchsen aufeinander zu, sodass dieses Wolkengesicht etwas Fratzenhaftes annahm. Zudem stand der Mund offen, als wollte uns der Geist anschreien.
    Dann war er weg!
    Es ging so schnell, dass wir es kaum fassten. Wieder erklang das Zischen, dann zerfetzte es die Wolke und das Gesicht über uns in zahlreiche Teile, bevor diese verschwanden, als hätte es sie nie gegeben. Wir blieben allein zurück, schauten uns an und Suko fragte mit leiser Stimme: »Ist das dieser Gott gewesen? Ein Geist?«
    Ich hob die Schultern.
    »Du glaubst es also nicht?«
    »Nein.« Ich hatte mich schon gebückt und leuchtete in die Öffnung an der Schmalseite des Sarkophags.
    Der dünne Lampenstrahl füllte sie mit seinem hellen Licht auf. Es gab dort keinen Widerstand, der ihn aufgehalten hätte. Er kam bis zum Ende durch.
    Sollte sich innerhalb dieses Sarkophags noch ein Körper befinden, dann musste er entweder über oder unter diesem Tunnel liegen, in dem der Geist gelauert hatte.
    Ich umschlich den alten Steingegenstand wie ein Kater den heißen Brei und musste feststellen, dass sich nichts mehr tat. Nur eines stand fest.
    Wer immer der Geist gewesen sein mochte, von wo immer er hergekommen war, wir hatten dafür gesorgt, dass er sein Gefängnis verlassen konnte. Und das tat uns nicht gut.
    Suko dachte das Gleiche. Er formulierte es nur anders. »Ich schätze, dass es noch eine Kreuzfahrt der dämonischen oder geisterhaften Überraschungen werden wird.«
    »Das glaube ich auch!«
    ***
    Wir befanden uns auf See!
    Die indische Küste, vor einer halben Stunde noch als schwacher Streifen zu sehen, war längst verschwunden. Uns umgab das weite Wasser des Arabischen Meeres, das zum Indischen Ozean gehörte.
    Auf dem Promenadendeck hatten wir unsere Plätze gefunden und Glück mit der Sicht, denn der Dunst des Festlandes lag weit hinter uns. Das Wetter war wunderbar. Ein beinahe wolkenloser Himmel spannte sich über uns, die Sonne brannte mit südlicher Kraft und hatte die Passagiere in die Liegestühle gelockt oder in den Pool, wo sie sich erfrischten.
    Die Stewards hatten alle Hände voll zu tun. Von der Deckbar her schleppten sie die Getränke heran, denn der Durst der Leute war gewaltig.
    Eine sehr lange Dünung bewegte das Meer, die auf dem Schiff kaum zu merken war.
    Suko und ich waren die einzigen Passagiere, die Jacketts trugen. Zwar nur leichte Leinenjacken, doch diese Bekleidung reichte aus, um uns zu Außenseitern werden zu lassen.
    Mir war das egal. Schließlich wollte ich nicht, dass man meine oder Sukos Waffe sah. So etwas hätte mehr als Aufmerksamkeit erregt. Wir hielten uns am Bug des Schiffes auf und konnten über die Reling hinwegblicken. Die Pacific Star schob einen weißen Bart vor sich her. Sehr ruhig zerschnitt sie das Wasser.
    Dass unsere Blicke aufmerksamer als gewöhnlich über den Himmel glitten, war verständlich. Beide hatten wir das Auftauchen des wolkenhaften Geistes nicht vergessen. Tief im Innern rechneten wir damit, dass er sich noch einmal zeigen würde.
    Dem Plan nach wurde in ungefähr zwei Stunden das Dinner serviert. Bis dahin mussten wir uns umgezogen haben, denn man hielt auch hier auf eine gewisse Etikette. Nur gut, dass die Räume mit Klimaanlagen ausgerüstet waren, sonst wären wir ausgelaufen.
    Suko stieß mich leicht an. »Da kommt jemand, der etwas von uns will.«
    Ich drehte mich um. Ein Steward erschien, lächelte, verbeugte sich leicht und sprach davon, dass der Kapitän gern ein paar Worte mit uns gewechselt hätte.
    »Wie kommen wir denn zu der Ehre?«, fragte ich.
    Der Bote ging darauf nicht ein. »Darf ich vorausgehen?«
    »Wohin?«
    »In seine Kabine.« Er hatte die Worte fast ehrfurchtsvoll ausgesprochen, sodass wir von einer besonderen Ehre ausgehen konnten, die man uns zuteil werden ließ.
    Dagegen hatten wir nichts und schritten hinter dem Steward her, verfolgt von zahlreichen Blicken.
    Da nahmen wohl einige Gäste an, dass hier zwei blinde Passagiere abgeführt wurden. Das kümmerte uns nicht, wir wollten zum Kapitän.
    Diesmal fuhren wir mit dem Lift. Wahrscheinlich hatte man dem Personal eingebläut, ständig zu lächeln, etwas anderes konnte der Steward wohl nicht.
    »Darf ich dann vorgehen, Sir?«
    Suko nickte. »Sie dürfen.«
    Es war wie beim Militär. Man machte einen Unterschied zwischen Mannschaften und

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