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0661 - Dämonische Kreuzfahrt

0661 - Dämonische Kreuzfahrt

Titel: 0661 - Dämonische Kreuzfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zweiten Offiziers gefunden?«
    »Nein.« Er räusperte sich. »Wissen Sie möglicherweise etwas?«
    »Wir nehmen nur an, dass es Tamilen gewesen sind«, erwiderte Suko. »Es kann sein, dass wir in diesen Streit hineingeraten, so wenig uns das auch gefällt.«
    McDuncan schlug die Hände über dem Kopf zusammen. »Um Himmels willen, das ist doch Wahnsinn! Ich will nicht in den verdammten Streit hineingeraten. Ich will meine Ruhe haben. Wenn sich das herumspricht, bin ich meinen Job los.«
    »Gibt es denn Tamilen innerhalb der Mannschaft?«
    »Nein.« Er kippte einen kurzen Schluck. »Wissen Sie, ich dachte immer, dass Sie sich nur für Geister oder Dämonen interessieren und sich aus dem Streit gewisser Fanatiker heraushalten…«
    »Das eine schließt das andere nicht aus«, meinte Suko. »Es ist möglich, dass es gerade die Tamilen sind, die den schlafenden Gott erwecken wollen.«
    McDuncan zog eine Grimasse. »Das darf doch alles nicht wahr sein«, murmelte er. »Wenn ich darüber nachdenke, befinden wir uns eigentlich auf einem schwimmenden Pulverfass, bei dem die Lunte bereits glimmt.«
    »Das kann sein.«
    »Sind Sie denn die Feuerwehr?«
    »Falls es etwas zu löschen gibt, werden wir uns in dieser Rolle versuchen.«
    McDuncan nickte. Er starrte auf die Tischplatte und zwinkerte dabei mit den Augen, weil Rauch hineingeraten war. »Okay, spinnen wir den Faden mal weiter. Hier auf meinem Schiff kann die Hölle ausbrechen. Sie spielen dann die Feuerwehrleute, wenn die Geister erscheinen oder der, von dem sie mir berichtet haben.«
    »So ungefähr wird es ablaufen«, gab ich zu.
    »Haben Sie denn überhaupt eine Ahnung, wer es sein könnte? Ich meine, auch Geister haben Namen, wenn ich mich an die Spukgeschichten aus meiner Jugend erinnere.«
    »Es muss mit Cheng Gu zusammenhängen.«
    »Dann befindet sich sein Körper noch in dem Sarkophag und liegt im tiefen Schlaf?«
    »Davon gehen wir aus«, sagte Suko.
    Der Kapitän schüttelte den Kopf. »Ehrlich gesagt, ich bin da überfordert. Bisher habe ich mich mit anderen Problemen beschäftigten müssen als ausgerechnet mit irgendwelchen Geistern.« Er räusperte sich. »Wie stellen Sie sich die Zukunft vor?«
    »Wir rechnen damit, dass der Geist zurückkehren wird.«
    »Wann?«
    Ich hob die Schultern an. »Keine Ahnung. Ich kann Ihnen auch nicht sagen, was dann passieren wird oder möglicherweise passieren kann. Alles hängt in der Schwebe.«
    »Das ist nicht gerade förderlich.«
    »Wissen wir, Käpt'n.«
    Er hatte noch weitere Fragen. »Was könnte der Geist überhaupt hier auf der Pacific Star wollen?«
    Ich breitete die Arme aus. »Das ist eine Frage, auf die ich Ihnen leider keine Antwort geben kann. Über die Motive haben auch wir nachgedacht, zu einer Lösung sind wir allerdings nicht gekommen. Wir müssen abwarten und uns dem Geist oder dem schlafenden Gott stellen. Wir rechnen allerdings nicht damit, dass wir ihn hier auf dem Schiff wach erleben. Das wird noch dauern.«
    McDuncan starrte auf seine Uhr. »Eine Frage noch. Werden Sie heizte Abend am Dinner teilnehmen oder ist Ihnen der Appetit vergangen?«
    »Wir werden essen.«
    »Gut, dann erwarte ich Sie an meinem Tisch.« Er grinste. »Ich bin froh, mal nicht von Frauen umgeben zu sein, die mich anhimmeln und dumme Fragen stellen.«
    »Sind die Frauen denn so schlimm für Sie?«, fragte ich.
    »Das nicht. Erstens kommt es auf die Frauen an und zweitens auf die Fragen.«
    »Da haben Sie wohl Recht.«
    McDuncan leerte sein Glas, bevor er uns die Hand reichte. »Wollen wir hoffen, dass wir alle heil in Colombo eintreffen. Ich möchte die Katastrophenstatistik nicht noch um ein Unglück erweitern.«
    Ich hob die Schultern. »Was in unserer Macht steht, werden wir tun, Käpt'n.«
    Vor der Tür fiel mir Sukos nachdenklicher Blick auf. »Was machen wir jetzt?«
    »Umziehen.«
    »Wegen des Dinners?«
    »Klar.«
    Im Lift erklärte mir Suko, dass er noch frische Luft schnappen wollte. »Ich werde das Gefühl nicht los, dass da etwas in der Luft liegt. Erklären kann ich es nicht, doch mir geht der Geist nicht aus dem Kopf.«
    »Der ist verschwunden.«
    »Wohin denn?«
    Das konnte ich ihm auch nicht sagen, doch ich tat ihm den Gefallen und fuhr mit bis hoch zum Promenadendeck, das sich zum größten Teil geleert hatte. Das Personal war damit beschäftigt, die Tische von Gläsern und Aschenbechern zu befreien und die Liegestühle zusammenzuklappen. Uns beobachtete man aus den Augenwinkeln, ohne die Arbeit allerdings zu

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