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0661 - Dämonische Kreuzfahrt

0661 - Dämonische Kreuzfahrt

Titel: 0661 - Dämonische Kreuzfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kabinengang kaum jemand. Die meisten waren bereits damit beschäftigt, sich für den Abend umzuziehen. Da gab es dann wieder den großen Auftrieb, da versuchte der eine den anderen in punkto Gehabe und Kleidung auszustechen.
    In unserer Kabine hatte sich nichts verändert. Besuch schienen wir nicht bekommen zu haben.
    Ich schaute aus dem viereckigen Fenster. Bleigrau wogte der mächtige Pazifik. Nur selten sah ich Schaum auf den Wellenkämmen. Auch Vögel durchkreisten die klare Luft. Es waren allerdings weniger geworden, da wir uns zu weit vom Land entfernt befanden.
    Die bestechende Klarheit des Himmels war geblieben, trotz der heraufziehenden Dunkelheit. Die Nacht war gleichzeitig eine Zeit der Dämonen und Geister, die ja gerade im asiatischen Raum ihre Heimat gefunden hatten.
    Ich dachte darüber nach, ob es Cheng Gu möglich war, Geist und Körper voneinander zu trennen.
    Oder ob der aus dem Sarkophag entwichene Geist zu einem anderen Dämon gehört hatte.
    Schade, dass Shao nicht in der Nähe war, sie hätte uns möglicherweise Auskunft erteilen können.
    Auch Suko hatte sich mit seiner Partnerin gedanklich beschäftigt. Als ich mich zu ihm umdrehte, schnitt er das Thema an.
    »Sie hatte es versprochen«, sagte ich.
    Er hob die Schultern. »Du weißt, John, dass sie eine Zwitterstellung inne hat. Mal Amaterasu, die Sonnengöttin, mal ich. Ich hoffe allerdings nur, dass sie, wenn sie erscheinen sollte, genau weiß, auf welche Seite sie sich zu stellen hat.«
    »Traust du ihr denn etwas anderes zu?«
    »Möglich ist alles…«
    ***
    Das Hemd spannte bei mir am Hals ebenso, wie Sukos Fliege kniff. Wir fühlten uns in dieser Verkleidung alles andere, nur nicht wohl, aber es musste halt sein.
    Vor dem Spiegel hatten wir uns angeschaut und beinahe einen Lachanfall bekommen.
    Okay, es gibt Smokings, die gut aussehen. Vor allen Dingen die modernen, aber dazu gehörten unsere leider nicht. Bei mir und Suko waren die Hosenbeine in den unteren Hälften noch ziemlich weit geschnitten. Dafür spannten sich die Jacketts in Höhe der Schulterblätter und der Taille.
    »Tja, John Sinclair, du darfst eben nicht so viel essen.«
    »Und was ist mit dir?«
    »Ich kann es mir erlauben.«
    »Darf ich mal lachen?«
    Wir verließen die Kabine, um pünktlich am Tisch des Kapitäns erscheinen zu können.
    Auf dem Gang ging es ja noch, aber in dem foyerartigen Raum vor dem Speisesaal begann der Aufmarsch der Massen, eingehüllt in Düfte unterschiedlichster Parfümmarken.
    Da bewegte sich auch kein Passagier normal. Es waren vor allen Dingen die Frauen, die sich hervortaten und sich gaben, als wären sie auf einer Bühne. Da sie keinen Schauspielunterricht genommen hatten, wirkte das dementsprechend statisch bis lächerlich.
    Man reichte die Getränke auf Tabletts herum. Suko und ich ließen den Sekt stehen und entschieden uns für Saft. Die folgende Nacht konnte noch verflucht lang werden.
    Wir verzogen uns dorthin, wo am wenigsten Betrieb war, und konnten durch die Scheiben der Panoramafenster hinaus auf das Meer schauen. Die Pacific Star fuhr mit voller Beleuchtung, was wir an den zahlreichen Lichtreflexen erkannten, die nahe der Bordwand über die Wellenkämme huschten.
    Der Himmel zeigte eine dunkelgraue Farbe und hatte sich für die Nacht geöffnet. Wieder einmal war ich von dem prächtigen Anblick der zahlreichen Sterne fasziniert. Sie sahen aus wie hingeschleudert und wie neu poliert, als wollten sie dieser Nacht einen besonderen Glanz verleihen.
    Suko war mein Stirnrunzeln aufgefallen und erkundigte sich nach dem Grund.
    »Ganz einfach.« Ich trank einen Schluck Saft. Er schmeckte mir zu künstlich, deshalb stellte ich das Glas weg. »Ich denke darüber nach, wann etwas passieren könnte.«
    »Aha…«
    »Ja, der ideale Zeitpunkt wäre während des Dinners. Da sind alle beschäftigt, dann könnten irgendwelche Kräfte zuschlagen, ohne dass es zunächst auffiel.«
    »An wen denkst du dabei?«
    »Zum Beispiel an den schlafenden Gott. Am liebsten würde ich jetzt in den Lagerraum hinabsteigen, um zu sehen, ob der Sarkophag noch geschlossen ist.«
    »Wer sollte ihn geöffnet haben?«
    »Keine Ahnung.«
    Mein Freund schlug mir auf die Schultern. »Komm, Alter, lass uns dafür sorgen, dass die Smokings später noch enger sitzen als jetzt.«
    »Ich habe meinen obersten Hosenknopf schon offen.«
    »Toll, dann können wir uns ja die Hand reichen.«
    Das Menü setze sich aus fünf Gängen zusammen. Es war vom Feinsten, doch ein ehrlicher

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