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0661 - Dämonische Kreuzfahrt

0661 - Dämonische Kreuzfahrt

Titel: 0661 - Dämonische Kreuzfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hervor. Wir standen in einer günstigen Deckung und waren noch nicht entdeckt worden.
    Dafür liefen die Gestalten durch die Deckbeleuchtung. Das Licht huschte über ihre dunklen Gesichter. Es waren samt und sonders Farbige, wahrscheinlich Inder oder Tamilen.
    Ich tippte auf Letztere.
    Zum Glück bekam ich mit, wie der Kapitän die Waffe hob und auf den Anführer anlegte. Bisher war noch kein Schuss gefallen. Eine Kugel aber konnte der Beginn zu einem Blutbad sein, was ich auf jeden Fall vermeiden wollte.
    Bevor McDuncan abdrücken konnte, hämmerte ich seinen Arm in die Höhe. »Sind Sie verrückt? Sie können hier nicht schießen. Sie würden eine Hölle entfachen.«
    »Verdammt, Sinclair, wenn die den Anführer verlieren…«
    »Drehen sie durch.«
    »Was soll ich denn machen?«
    »Mit ihnen reden. Wir bleiben zunächst im Hintergrund in Deckung.« Da Suko nickte, war auch er mit meiner Antwort einverstanden. »Gehen Sie, McDuncan!« Ich schob ihn vor. Er hatte sich steif wie eine Puppe gemacht. Die Pistole hatte er unter seine Uniformjacke geschoben.
    »Gut, Sinclair, gut…«
    Dann schritt er auf den Anführer zu…
    ***
    In McDuncans Haut hätte ich in diesem Augenblick nicht stecken wollen. Niemand konnte genau vorhersagen, wie diese Fanatiker reagierten. Bei ihnen war alles möglich, vom Durchdrehen bis hin zur Lethargie.
    McDuncan trat ins Licht. Es strahlte auf die helle Gala-Uniform und ließ sie nicht nur weißer erscheinen, dadurch war er auch von der heranstürmenden Meute besonders gut zu erkennen.
    Mit dem Anführer waren sie zu sechst, denn die anderen hatten sich auf dem Deck an strategisch günstigen Positionen verteilt. Kaum kam McDuncan in Sicht, da hob der Mann mit dem hellen Stirnband den rechten Arm. Die Geste wurde verstanden. Abrupt starben die Bewegungen der Männer ab. Dieser Knabe hatte seine Leute gut gedrillt.
    Ich war gespannt, wie es weitergehen würde, denn die Kaperer mussten mit ihren Vorschlägen herausrücken. Das würden sie ihrem Anführer überlassen, der langsam auf den Kapitän zutrat.
    Zwei Schritte vor ihm blieb er stehen. Er grüßte lässig und tippte gegen sein Stirnband. Wahrscheinlich hatte er sich diese Bewegungen bei irgendwelchen Söldnern abgeschaut.
    »Ich bin Kapitän McDuncan! Sie wissen, dass Sie sich eines Verbrechens schuldig gemacht haben?«
    Der Mann lachte. Er wollte sich ausschütten vor Lachen und schüttelte dabei den Kopf. Sekundenlang dauerte dieses Gelächter, bis es plötzlich abbrach. »Ich könnte Ihnen den Kopf vom Hals schießen, Käpt'n, das wissen Sie.«
    McDuncan bewies Mut. »Und warum tun Sie es nicht, Mister Unbekannt?«
    »Nicht sofort.«
    »Wer sind Sie?«
    »Nennen Sie mich Hiob.« Der dunkelhäutige Asiate lachte wieder. »Ich bin der mit den schlimmen Botschaften. Ich habe mir den Namen selbst gegeben, mein echter interessiert nicht. Alles klar?«
    »Ja, Hiob.«
    »Gut, dann weiter. Ihnen ist klar, dass Ihr Schiff schon jetzt unter unserer Kontrolle steht. Sie können zwischen zwei Alternativen wählen. Entweder überlassen Sie meinen Männern und mir das Kommando, oder aber«, er grinste mit blitzenden Zahnreihen, »Sie wehren sich. Dann wird es grausam, denn dann watet derjenige, den wir am Leben lassen, im Blut der Toten.«
    »Das wagen Sie nicht.«
    »O doch, Käpt'n. Sie sollten die Tamilen kennen. Es ist genug über uns geschrieben worden. Wir sind Freiheitskämpfer. Leider müssen wir über Leichen gehen, um unser Ziel zu erreichen. Ich würde es auch gern anders sehen, doch da ist nichts zu machen. Es gibt Menschen, die die Realitäten einfach nicht akzeptieren können.«
    McDuncan nickte. »Ja, ich kenne das. Aber mit eurem Streit haben wir nichts zu tun, verdammt.«
    »Doch und wie.«
    McDuncan ließ den Mann nicht ausreden. Sein Temperament ging mit ihm durch. »Hören Sie, Hiob, oder wie immer Sie auch heißen mögen, Sie sind das Allerletzte. Wir befinden uns hier auf einer Kreuzfahrt, die völlig harmlos ist. Mit Ihrem komischen Freiheitskampf haben wir nicht das Geringste zu tun. Der kann mir gestohlen bleiben. Packen Sie Ihre Leute wieder ein und hauen Sie ab!«
    »Das geht nicht gut«, murmelte Suko.
    Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, als Hiob reagierte. Die Waffe hielt er in der Hand. Ihre Mündung wies auf den Kapitän. Und damit stieß er plötzlich und brutal zu.
    Wir hörten McDuncan röcheln. Es war ein schreckliches Geräusch. Ihn durchlief ein Zittern und die Knie wurden ihm weich.
    Er fiel dem Anführer

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