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0661 - Dämonische Kreuzfahrt

0661 - Dämonische Kreuzfahrt

Titel: 0661 - Dämonische Kreuzfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kapitän wartete bereits. Seine Sorgenfalten hatten sich tiefer in die breite Stirn gegraben. Er sprach ziemlich leise, als wir nach oben fuhren. »Hoffentlich gibt das keine Schwierigkeiten.« Dann nickte er. »Dabei hatte ich den verdammten Götzen erst gar nicht an Bord nehmen wollen, aber man hat mich überredet. Außerdem war noch Lagerkapazität frei. Es wurde auch gut gezahlt.«
    »Haben Sie eigentlich die schwarze Wolke mit dem Gesicht am Himmel gesehen?«, fragte Suko.
    »Nein - wieso?«
    »Sie ist dort erschienen. Wir konnten sie beobachten, als wir an Deck standen.«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter. Sie löste sich auf.«
    Obwohl die Fahrstuhlkabine längst stand, verließen wir sie nicht. McDuncan machte ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter. »Ein Witz ist das doch nicht?«
    »Leider nein.«
    »Und was, nehmen Sie an, hat die Erscheinung zu bedeuten?«
    Suko redete. »Es ist der Geist gewesen, der sich innerhalb des Sarkophags manifestiert hat.«
    McDuncans Atem pfiff, als er die Luft ausstieß. »Das ist allerhand, aber kaum fassbar. Können Sie eine Erklärung liefern?«
    »Nein, keine genaue«, sagte Suko. »Nur müssen Sie damit rechnen, dass es gerade hier in Asien Dinge gibt, die man nicht so einfach wegtun kann, verstehen Sie? Die Menschen hier haben schon immer einen Draht zu gewissen Mysterien gehabt. In ihrem Dasein sind eben die anderen Welten manifestiert. Sie leben mit Göttern, mit Dämonen, mit ihren Geistern, Helden und Monstern. Die gehören zum Alltag…«
    »Legenden, Märchen«, flüsterte McDuncan.
    »Die auch hin und wieder zu Tatsachen werden können, wie wir ja erlebt haben.«
    »Lassen Sie uns auf die Brücke gehen!« Er wollte über das Thema nicht mehr reden.
    Schon beim Eintreten in dieses kleine technische Wunderwerk merkten wir die Spannung. Fühlbar lastete sie über den Köpfen der anwesenden Personen. Zwei Offiziere standen neben dem Bordingenieur und schauten über dessen Schultern hinweg auf den Radarschirm. Sie blickten kaum hoch, als McDuncan mit uns quer durch den Raum ging. Etwas unwillig schufen sie Platz.
    »Es nähert sich, Sir«, meldete der Ingenieur, ein dunkelhaariger Mann mit einer gelblich schimmernden Gesichtshaut.
    »Haben Sie es identifiziert?«
    »Wir denken an einen Hubschrauber.«
    »Das könnte stimmen.«
    »Aber keinen Sichtkontakt!«, meldete ein weiterer Offizier. »Es ist zu dunkel. Außerdem gehen wir davon aus, dass sich das unbekannte Flugobjekt ohne Licht nähert.«
    »Dann haben wir etwas zu befürchten?«
    »Möglich.«
    »Wir möchten trotzdem an Deck«, sagte Suko und sprach gleichzeitig auch für mich.
    »Ich bin dabei.« McDuncan nickte.
    »Haben Sie vielleicht zwei Ferngläser?«
    »Sogar Nachtsichtgeräte.« McDuncan gab dem Bootsmann ein Zeichen, der die Gläser holte.
    Im diffusen Licht der Brücke fühlte ich mich selbst wie ein Schatten. Diese Welt der Hightech war mir irgendwie fremd. Ich hatte den Eindruck, in einem Raumschiff zu stehen. Der Bootsmann schaute uns böse an. Er war klein und untersetzt. Wahrscheinlich mochte er keine Fremden.
    Suko hatte einen Blick durch die großen Scheiben geworfen. Das Meer und der Himmel waren leer.
    Über dem Wasser lasteten die Wolken wie eine schwere Decke. Sie hielten auch die Sterne verdeckt. Wieder einmal wunderte ich mich darüber, wie schnell sich in den Tropen das Wetter ändern konnte.
    »Kommst du?«
    Suko drehte sich um. »Natürlich. Sollte jemand versuchen, das Schiff zu entern, hat er günstige Voraussetzungen und einen Kontrakt mit dem Wettergott abgeschlossen.«
    »Das glaube ich auch.«
    Wir verließen die Brücke, und McDuncan hielt sich an unserer Seite. Wind wühlte unsere Haare hoch. Warm wehte er aus südlicher Richtung und brachte zudem noch Schwüle mit.
    Auch die Luft hatte sich verändert. Wir hörten die zahlreichen Geräusche anders klingen, deutlicher, überlaut, als wollten sie uns vor einer großen Gefahr warnen.
    Die Richtung, aus der sich das unbekannte Flugobjekt näherte, stand fest. Aus Südosten, es würde praktisch mit dem Wind fliegen. Trotz unserer Ferngläser war nichts zu sehen.
    Zwar holte ich die Wolken nahe heran und wunderte mich über die Formen, mehr war auch nicht zu sehen. Kein fliegender Gegenstand, der sich zwischen sie schob.
    Ich hatte eine Frage an McDuncan. »Wie hat es mit der Entfernung ausgesehen?«
    »Knapp zehn Meilen.«
    »Und der Kurs blieb?«
    »Ja.«
    »Dann müssten wir es bald hören können.«
    Wir standen auf einer

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