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0662 - Sturm auf den Todestempel

0662 - Sturm auf den Todestempel

Titel: 0662 - Sturm auf den Todestempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Regenwaldes überragten.
    Suko hatte die Spitze übernommen. Hiob und ich folgten, Shao bildete den Schluss.
    Ich musste nicht nur auf die feindliche Natur Acht geben, sondern auch auf den Tamilen, der sicherlich versuchen würde, eine Chance zur Flucht zu ergreifen.
    Noch hielt er sich an meiner Seite, war ebenfalls schweißnass und keuchte auch nicht anders als ich.
    Tiefhängende Zweige kratzten über unsere Köpfe. Gummiartige Pflanzen und Blätter wischten klebrig über die Haut, zudem ging es noch bergauf, und manchmal erschraken wir wegen der grellen, schrillen Schreie, die über unsere Köpfe hinwegbrausten, wenn sich die schlafenden Affenhorden durch unseren Lärm gestört fühlten.
    Die Richtung lag vor. Manchmal, wenn sich im dichten Netzwerk aus Lianen und Blättern Lücken auftaten, konnten wir den Schein erkennen, hatten aber keinesfalls den Eindruck, ihm wesentlich näher gekommen zu sein.
    Suko räumte den Weg mit beiden Händen so gut wie möglich frei. In der grünlichen Dunkelheit tanzte sein breiter Rücken als Schatten vor mir. Ab und zu warnte er uns auch vor zu dornigem Buschwerk, aber langsamer wurde er nicht.
    Der Gedanke an Cheng Wu und wahrscheinlich auch an seinen deformierten Stab sorgten für einen Kräfteschub, der so leicht nicht zu stoppen war.
    Der Tamile, der sich Hiob nannte, tat nichts. Stumm und verbissen schritt er neben mir her. Nur selten schaute er mich an, verzog dabei den Mund und stieß zischend den Atem aus. Ich störte mich nicht an ihm. Wichtig war, dass er keinen Fluchtversuch unternahm. Da hatte es bisher nicht das geringste Anzeichen gegeben.
    Suko drehte sich um.
    Hiob und ich stoppten ebenfalls. »Was ist los?«
    »Vor uns liegt ein Tümpel.«
    »Wie groß?«
    »Kann ich nicht sagen. Wir können ihn kaum umgehen.«
    Der Tamile lachte leise. »Der Weg zum erwachten Götzen ist mit allerlei Gefahren gepflastert«, sagte er. »Hier gibt es keine Boote und auch keine Wesen, die euch über den Tümpel heben. Ihr werdet euch nasse Füße holen, das steht fest.«
    »Halt dein Maul, sonst schicken wir dich als Ersten los.« Ich gab Shao ein Zeichen. »Achte mal auf unseren Freund.«
    Ich kletterte zu Suko auf den schräg liegenden Baumstamm, dessen Rinde von einem hellen Pilz überzogen und dementsprechend glatt war.
    Hiob hatte sich geduckt, als er in seinem Nacken die Spitze eines Pfeils spürte. »Du wirst dich nicht bewegen«, flüsterte Shao, »sonst ist es aus mit dir!«
    »Geht in Ordnung.«
    Eine Fläche aus dunklem Grün und dunklem Braun lag vor uns. Zugleich holten wir die Lampen hervor und ließen die Strahlen über das mit Algen bedeckte Wasser wandern.
    Das Ende des Tümpels war auch für uns erkennbar. Es lag dort, wo sich gewaltige Baumwurzeln aus dem Erdreich hervorhoben und so aussahen, als wollten sie den Boden aufwühlen.
    Nach rechts und links verlor sich das Licht. Es musste zudem ein sehr langer Tümpel sein.
    »Ich versuche es!«, sagte Suko. »Gib du mir Rückendeckung.«
    »Wer sollte dich angreifen, Alter? Krokodile gibt es hier nicht.«
    »Aber anderes Getier.«
    Suko hatte die Worte kaum ausgesprochen, da rutschte er bereits auf der anderen Seite des Baumstamms hinab. Ich hörte es platschen, als er in die Brühe stieg.
    Ich ließ ihn nicht aus dem Blick. Er sank langsam tiefer. Als das Wasser seine Hüfte erreichte, hob er die Hand. »Der Untergrund ist weich, John, aber ich sinke nicht mehr tiefer.«
    »Das ist okay.«
    Suko setzte sich in Bewegung, die Arme hoch haltend, begleitet vom Strahl meiner Lampe, die wenigstens seine unmittelbare Umgebung erhellte. Wenn der Strahl das Wasser berührte, hinterließ er auf der Oberfläche einen hellgrünen Fleck, der sich im Rhythmus der von Suko geschaffenen Wellen bewegte.
    Als er die Hälfte der Strecke hinter sich gelassen hatte, hob er die Hand, drehte kurz den Kopf und meldete: »Alles okay hier vorn.«
    »Mach weiter.«
    Ich versuchte auch, die Umgebung meines Freundes zu erforschen, ohne jedoch eine Gefahr entdecken zu können, die auf ihn lauerte und sich möglicherweise dicht unter der Oberfläche bewegte.
    Sie war trotzdem da.
    Das Klatschen war uns beiden nicht entgangen. Wo das Wesen genau in den Tümpel gesprungen war, konnten wir nicht feststellen. Suko blieb sofort stehen. Dann rief er: »Leute, schaut mal nach rechts.«
    Das tat ich auch.
    Er hatte mit seiner Vermutung nicht falsch gelegen. Was da durch das Wasser glitt, schwamm zielsicher auf meinen Freund zu.
    Nur die Augen und

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