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0662 - Sturm auf den Todestempel

0662 - Sturm auf den Todestempel

Titel: 0662 - Sturm auf den Todestempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war dazu in der Lage und Suko konnte sich nur selbst die Daumen drücken.
    Er dachte auch an Hiob. Dieser Mann hatte sich auf die falsche Seite gestellt und dafür bezahlen müssen. Jetzt lag auch er in einer Grube und hatte es nicht geschafft, Cheng Wu vor seinen Karren zu spannen. Für ihn war alles schlecht gelaufen.
    Suko hatte sich hinknien müssen. Eine schlechte Haltung. Anders war es jedoch nicht möglich, einen Blick durch den Spalt zu werfen. Dabei musste er noch den Kopf drehen.
    Er spürte unter sich die Leichenteile. Der Geruch blieb. Zudem kam es ihm warm vor. Wenn er gegen das Licht schaute, hatte er das Gefühl, als würde es wie ein Vorhang durch den unheimlichen Raum fließen und in jede Ecke kriechen.
    Wann kamen sie?
    Er konnte sich vorstellen, dass sie lautlos erschienen. Am Ende der geländerlosen Treppe musste sich die erste Gestalt abzeichnen, wenn sie den langen Gang hinter sich gebracht hatte.
    Die Stille lastete schwer über der Höhle. Die Luft war feucht, sie schmeckte nach Verwesung. Suko hatte den Eindruck, als würde sie an ihm kleben.
    Er hatte nicht auf die Uhr geschaut, schätzte aber, dass seit dem Eintritt in das Grab gut zehn Minuten vergangen waren. Allmählich konnten sie erscheinen.
    Das Unheimliche, das Außergewöhnliche innerhalb des Tempels floss auch an Suko nicht vorbei. Es streifte ihn wie ein Hauch, der einfach nicht abreißen wollte. Er war wie eine Botschaft. Obwohl die Umgebung relativ normal aussah, fühlte sich Suko wie in einer fremden Welt gefangen.
    Gehört hatte er es nicht. Es musste einfach das Gefühl oder die innere Stimme gewesen sein, die ihn warnte, denn durch den Spalt drangen die typischen Geräusche an seine Ohren, die von den Schritten mehrerer Personen hinterlassen wurden.
    Das mussten sie einfach sein.
    Obwohl Suko so unbequem hockte, spannte sich sein Körper. Seine Beretta steckte schussbereit, die Peitschte hatte er auch noch, nur der Stab war zu einem wertlosen Etwas degradiert worden.
    Um besser sehen zu können, schob er den Deckel um das Doppelte der Spaltbreite zurück. Jetzt lag ein Teil der Treppe vor ihm, als wollte sie hoch zu einer Bühne führen, wo das Geschehen seinen schrecklichen Anfang nahm.
    Eine innere Stimme erklärte ihm, dass sich in den nächsten Minuten das Schicksal entscheiden würde. Nicht nur das, was ihn anging, auch John Sinclair befand sich in einer nicht alltäglichen Lage.
    Wenn Cheng Wu es tatsächlich gelang, aus dem Palmblatt zu lesen, konnte das für die Zukunft weittragende Bedeutung haben.
    Sukos Lippen lagen so hart aufeinander, dass sie nur noch einen Strich bildeten. Er spürte im Nacken die Gänsehaut, die sich dort festgesetzt hatte und seinen Rücken hinabrann.
    Er atmete allein durch die Nase. Sein Blick glitt die breiten und hochkantigen Stufen der Treppe hinauf bis zum Ende, wo er plötzlich einen Schatten sah, der sich sehr langsam über den Boden bewegte und das Abbild einer Gestalt zeigte.
    Sie waren da!
    Suko hielt den Atem an. Auf einmal wurde ihm eiskalt. In seinen Adern spürte er den kühlen Fluss, als hätte sich das Blut bereits in Eis verwandelt.
    Ruhig blieb er, sehr ruhig…
    Der Schatten wanderte weiter, hinterließ ein zackiges Muster auf den Stufenkanten. Dafür erschien am Ende der Treppe die Gestalt. Der erste Diener der Totengöttin Kali war in Sukos Sichtbereich getreten, und er stellte fest, dass Cheng Wu nicht gelogen hatte.
    Der Mann trug tatsächlich eine rote Kutte. Die Kapuze hatte er hochgeschoben, sodass sein Gesicht frei blieb.
    Er schaute hinab.
    Suko wartete. Er glaubte nicht, dass dem Kerl dort oben etwas auffiel. Dafür war die Entfernung zu groß und das Licht nicht hell genug. Sekunden vergingen, die der Wartende regungslos überbrückte.
    Dann bewegte er seine Schulter und ließ den glatten Riemen, an dem seine Waffe hing, über den Arm rutschen.
    Es war tatsächlich eine Maschinenpistole, und Sukos Hals trocknete etwas aus.
    Er mochte diese Waffen nicht. Sie hatten schon zu viel Elend über die Menschen gebracht, doch er konnte sie leider nicht wegzaubern. Der Kerl hob seine linke Hand und winkte zurück.
    Ein Zeichen für die anderen Männer, ihm zu folgen. Sie erschienen neben ihm, trugen ebenfalls Kutten, aber keine automatischen Schnellfeuerwaffen, was der Inspektor als einen Vorteil ansah.
    Er zählte nach.
    Es waren vier Diener der Göttin Kali, die sich hinter ihrem Anführer aufreihten.
    Sie sprachen flüsternd miteinander. Wahrscheinlich erhielten sie

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