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0663 - Das Unheil erwacht

0663 - Das Unheil erwacht

Titel: 0663 - Das Unheil erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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was an.«
    Ich blieb gelassen. »Dann sind Sie möglicherweise von der Polizei. Oder irre ich mich?«
    »So etwas Ähnliches.«
    »Können Sie mir das erklären?«
    Er tippte die Gewehrmündung gegen meinen Bauch, was mir überhaupt nicht gefiel, doch ich hielt mich zurück. »Wir sind so etwas wie eine Bürgerwehr, wenn Sie verstehen.«
    »Nein, überhaupt nicht.«
    »Spielt auch keine Rolle. Wir wollen Ihren Ausweis sehen und, wissen, weshalb Sie hier sind.«
    Ich griff in die Tasche. Der Mann trat einen Schritt zurück. »Sind Bürgerwehren nicht verboten?« fragte ich.
    »Interessiert uns nicht.«
    »Da, lesen Sie!« Ich hielt meinen Ausweis hoch und ihn fest. Der Kerl mit dem Gewehr starrte ihn an, er schluckte, bekam einen leicht roten Kopf, dann senkte er die Mündung.
    »Das ist ein Bulle!« rief er seinen Kollegen zu.
    »Der Chinese auch?«
    »Ja«, sagte Suko. »Bisher habe ich Geduld gehabt. Wenn Sie nicht bald das Gewehr wegnehmen, passiert etwas.«
    Der zweite Mann, er war kleiner als sein Kumpan und trug eine Strickmütze auf dem Kopf, schüttelte den Kopf und brummte etwas in seinen nicht vorhandenen Bart. Dass er wütend war, sahen wir ihm an, schließlich hatten wir ihm den Auftritt verdorben.
    »Reicht das?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Gut, dann kommen wir zur Sache. Die Bürgerwehr gefällt mir nicht. Aber lassen wir sie außer vor. Weshalb haben Sie sich hier aufgebaut und halten friedliche Menschen an?«
    »Weil die ganze Gegend nicht so friedlich ist, wie sie scheint.«
    »Ach ja? Was ist denn passiert?«
    Diesmal ließ sich der Mann Zeit. Er hängte sein Gewehr über die Schulter, bevor er unruhig seine Füße bewegte. »Nun ja, es ist so. Hier hat es einen Toten gegeben.«
    »Mord?«
    »Genau.«
    »Wie?«
    »Die Leiche war ohne Blut!«
    Der Mann hatte die Worte geflüstert und dabei eine Gänsehaut bekommen. Ich schaute ihn an, war überrascht und sah, dass Suko in den Wagen tauchte, um nach dem Telefonhörer zu greifen. Er wollte die Aussage kontrollieren, die Kollegen mussten Bescheid wissen.
    »Haben Sie die Leiche gefunden?«
    »Nein, andere.«
    »Sie denn gesehen?«
    »Ja, es war Ernest Slaine, ein Forstwart. Er… er hatte kein Blut mehr in den Adern.«
    »Und weiter.«
    »Was soll ich da sagen!« schrie der Blonde. »Man… man… denkt schließlich nach.«
    »Was kam dabei heraus?«
    Sein Kumpan mischte sich ein. »Halt doch den Rand, Jimmy. Was wir annehmen, glaubt kein Bulle.«
    »Vielleicht doch.«
    Ich schielte in den Wagen. Suko telefonierte. Da er die Lippen bewegte, hatte er auch Anschluss bekommen.
    »He, warum antworten Sie nicht?«
    »Glauben Sie denn an Vampire?« fragte Jimmy.
    Ich hob die Schultern. »Das kann sein.«
    »Wir glauben daran«, erklärte er mit fester Stimme. »Wir sind davon überzeugt, dass es die Blutsauger gibt. Wie sonst hätte die Leiche leer sein können?«
    »Man kann auch verbluten.«
    Jimmy lachte in den trüben Tag hinein. »Ohne Wunden? Es waren keine Wunden zu sehen.«
    »Bisse denn?«
    Er glotzte mich an. Sein Kumpan sagte: »Der Bulle hat Ahnung, Jimmy. Selten, aber wahr.«
    »Wissen wir nicht, weil wir darauf nicht geachtet haben. Da müssten Sie mal die Kollegen fragen.«
    »Das macht mein Partner.«
    »Na ja, gut. Jedenfalls war in der Leiche kein Tropfen Blut mehr zu finden.«
    »Ausgesaugt?«
    »Bestimmt.«
    Suko verließ den BMW. Schon dem Gesichtsausdruck entnahm ich, dass uns die beiden Männer keinen Bären aufgebunden hatten. Er blieb an der anderen Seite stehen und legte seine angewinkelten Arme auf das Autodach. »Ich habe mit dem zuständigen Kollegen gesprochen. Der Tote war tatsächlich blutleer, John.«
    »Und weiter?«
    »Ja, man hat den Toten untersucht. Ich fragte nach bestimmten Biss-Spuren, du weißt schon, aber die waren nicht vorhanden. Das Blut ist an den Körperöffnungen ausgetreten, als wären diese zerplatzt worden, und zwar durch einen ungeheuren Druck, der von innen her kam. Das jedenfalls sagte der Arzt. Ansonsten war er überfragt.«
    Das konnte ich mir vorstellen, denn mir wäre es ähnlich ergangen. Ein Rätsel für die Menschen hier. Ich aber dachte an den Begriff des Flüssigen Lebens und sah die Tatsachen aus einem ganz anderen Blickwinkel. »Was ist sonst noch dabei herausgekommen?«
    »Die Kollegen haben herumgefragt. Es gab angeblich keine Zeugen für die Tat.«
    Wenn mein Freund so redete, dann wusste ich, dass er mir noch etwas zu sagen hatte, es aber vor Zeugen nicht aussprechen wollte.
    »Ja, ich habe

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