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0666 - 666 - Die Zahl des Tiers

0666 - 666 - Die Zahl des Tiers

Titel: 0666 - 666 - Die Zahl des Tiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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darf.«
    »Ich könnte Ihnen noch mehr davon zeigen, wenn wir genug Zeit dafür hätten«, sagte der andere und winkte einem Taxi. Der Wagen scherte aus dem Verkehrsfluß aus und stoppte neben den beiden Männern.
    »Steigen Sie ein.«
    Cull nickte und ließ sich im Fond nieder. Sein Begleiter beugte sich durch die offene Beifahrertür nach innen.
    »Mister«, wandte er sich an den Fahrer, »Sie sollten Ihren Wagen umlackieren lassen. Von gelb auf schwarz. Immerhin transportieren Sie einen Toten.«
    »Witzbold«, sagte der Fahrer. »Wohin soll's gehen? Steigen Sie nun ein oder lassen Sie’s?«
    »Fahren Sie den Toten am besten direkt zur Gerichtsmedizin. Ich wette mit Ihnen, daß niemand herausfindet, woran er gestorben ist.«
    Cull bewegte sich unruhig. »Was reden Sie da für einen Quatsch, Sir?«
    »Will ich auch meinen«, sagte der Taxifahrer. »Was ist nun, stehlen Sie mir weiter die Zeit oder…?«
    »Fahren Sie zur Gerichtsmedizin«, wiederholte der Mann, ließ die Autotür ins Schloß fallen und ging davon. Etwa zwei Meter weiter drehte er sich kurz um und deutete mit dem Zeigefinger auf den Mann im Fond des Wagens.
    »Peng«, sagte er.
    Und setzte seinen Weg fort, als sei nichts geschehen.
    Derweil fuhr der Taxifahrer mürrisch wieder an und fädelte sich in den fließenden Verkehr ein. »Wo soll's denn nun wirklich hingehen, Mister?« fragte er. »Was Ihr seltsamer Freund da brabbelte, meinte er ja wohl nicht ernst…«
    Von hinten kam keine Antwort.
    Der Fahrer sah in den Rückspiegel. Der zeigte nichts.
    Irritiert fuhr der Fahrer wieder an den Straßenrand und stoppte; dann drehte er sich nach hinten um.
    Sein Fahrgast war zur Seite gekippt und nahm die ganze Rückbank ein. Aus einer Kopfwunde floß Blut. Reginald Cull war tot.
    Einige hundert Meter weiter verspürte Rico Calderone keine Gewissensbisse.
    »Der erste«, sagte er.
    Die Blaue Stadt war gefunden worden.
    Alles verlief nach Plan.
    Auch das Sterben.
    ***
    Die Uhr kannte Rhett Saris schon sehr genau; er wußte, daß es jetzt an der Zeit war, daß seine Mutter ihn abholte.
    Er verließ das Schulgebäude, den Tornister geschultert. Jeden Moment mußte ihr buntes Auto mit der tollen Bemalung auftauchen. Natürlich wußte er, daß es manchmal auch ein paar Minuten länger dauerte. Wenn auf den Straßen zuviel los war.
    Aber jetzt sah er den zitronengelben Twingo bereits vor dem Schulgelände an der Straße stehen. Dort, wo sonst die Schulbusse hielten.
    Rhett fragte sich nicht, warum seine Mutter nicht auf das Gelände fuhr, wie sie es sonst immer tat. Vielleicht hatte sie es heute dafür zu eilig. Vielleicht war sie deshalb auch schon so früh hier.
    Er rannte auf den Wagen zu, riß die Tür auf und ließ sich auf den Sitz fallen. »Hallo, Mom«, rief er. Die Frau am Lenkrad lächelte ihm zu und fuhr sofort an, kaum daß er die Tür hinter sich zugezogen hatte.
    Sie schickte ihn nicht wie sonst auf die Rückbank, in den Kindersitz. Das war ein ständiges Protestritual; er fühlte sich längst groß genug, vorn zu sitzen und durfte es nicht. Dabei war er mit seinen beinahe sieben Jahren - na gut, ein Dreivierteljahr fehlte noch daran -fast schon erwachsen!
    Diesmal gab es keine Diskussion.
    Er brauchte sich nicht einmal anzuschnallen.
    Da begriff er jäh, daß die Frau am Lenkrad nicht seine Mutter war.
    Sie sah nur so aus.
    Aber da war es schon zu spät. Er wollte nach draußen springen, obgleich das Auto schon fuhr. Aber er bekam die Tür nicht auf.
    Und das zitronengelbe kleine Auto wurde immer schneller…
    ***
    Maßlos verblüfft starrte Asmodayos hinter dem Auto her.
    Jemand war ihm zuvorgekommen!
    Natürlich erkannte er sofort die dämonische Aura, die von dem Fahrzeug ausging. Darin konnte nie und nimmer Patricia Saris sitzen. Asmodayos spürte die Ausstrahlung eines sehr mächtigen Dämons. Sie war so stark, daß sie selbst über die immer noch größer werdende Entfernung hin fühlbar blieb. Nur langsam wurde sie schwächer…
    Asmodayos erschauerte.
    Nein, es konnte nicht Zarkahr selbst sein, der ihm zuvorgekommen war. Dessen Aura kannte er. Es mußte ein anderer, sehr mächtiger Höllenherr sein. Kein normaler Dämon, sondern einer der ganz großen. Einer von denen, die wirkliche Macht besaßen.
    Asmodayos grübelte. Was wurde hier gespielt? Wenn es im Interesse der Schwarzen Familie lag, Rhett Saris zu entführen, warum beauftragte dann erst Zarkahr einen Dämon von niederem Rang, Asmodayos, mit dieser Aufgabe, während ein anderer,

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