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0666 - 666 - Die Zahl des Tiers

0666 - 666 - Die Zahl des Tiers

Titel: 0666 - 666 - Die Zahl des Tiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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mächtiger Höllenherr diese Arbeit bereits erledigte?
    Asmodayos verstand das nicht.
    Vor allem verstand er nicht, warum die jüngste Inkarnation des Erbfolgers nur entführt, nicht aber erschlagen werden sollte. Das wäre doch um ein Vielfaches besser gewesen! Dann war die bisher endlose Kette unterbrochen. Kein weiterer Auserwählter würde dann künftig mehr zur Quelle des Lebens geführt werden können, es würde nach Zamorra keine Unsterblichen mehr geben. Ein Schritt mehr zur Machtergreifung durch LUZIFER!
    Aber man ließ Rhett Saris am Leben…
    Noch!
    Und Asmodayos war nicht sicher, ob es richtig war, was die anderen taten.
    ***
    Lady Patricia war ein wenig aufgehalten worden. Ein Verkehrsstau, weil ein Möbelwagen rangierte. So kam sie mit etwa fünf Minuten Verspätung vor der Schule an. Ein paar Kinder befanden sich auf dem Vorplatz, aber Rhett war nicht bei ihnen.
    Befand er sich noch im Schulgebäude?
    Das war ungewöhnlich, denn er wußte ja, wann seine Mutter ihn abholte, und er war selbst immer sehr pünktlich und zuverlässig. Mochte alles andere noch so interessant sein -diese Zeit versäumte er nie, denn er wollte ja so schnell wie möglich zurück ins Château und zu Fooly.
    Es konnte natürlich sein, daß er durch eine Lehrperson aufgehalten wurde. Patricia beschloß also, noch ein wenig abzuwarten. Sie fuhr den Twingo auf den Vorhof. Da sie nun mal etwas Zeit hatte, stieg sie aus und kontrollierte unauffällig einige der weißmagischen Zeichen, die ringsum angebracht waren; so, daß kaum jemand sie bemerken konnte. Zumindest in diesem Bereich war die M-Abwehr unversehrt.
    Das beruhigte sie; vermutlich waren auch alle anderen Zeichen nach wie vor vorhanden. Trotzdem konnte es nie schaden, sie einmal im Monat rundum zu erneuern.
    Nur mußte das unbemerkt geschehen; wenn sie dabei erwischt wurde, daß sie diese Zeichen an Steinen, Wänden oder Bäumen anbrachte, konnte sie kaum dem Hausmeister oder Schulleiter erklären, das geschehe zum Schutz vor Schwarzer Magie. Im günstigsten Fall würde man sie auslachen.
    Vielleicht, dachte sie, wäre es doch besser gewesen, den Jungen in ein Internat zu geben. Oder, noch besser: Privatunterricht…
    Aber das kostete eine Menge Geld. Und dagegen sperrte sich die schottische Seele in ihr.
    Sie war sicher nicht arm. Ihr gehörte durch die Heirat Llewellyn-Castle in Schottland. Es gab ein paar Ländereien, Ersparnisse, Aktienpakete. Und notfalls konnte sie auch Zamorra bitten, wenn's immer noch nicht reichte. Aber sie sah einfach nicht ein, diese Sicherheitsreserven anzugreifen. Wer wußte denn, wann sie oder Rhett, der sie um ein Vielfaches überleben würde, diese Reserven eines Tages brauchen würde. Immerhin: die einzigen effektiven Einkünfte, die für sie derzeit hereinkamen, waren die Einnahmen aus der Pacht und die Dividendenausschüttungen der Aktien. Aber in beiden Fällen kamen keine besonders stolzen Summen dabei heraus - zumal der Erhalt auch und gerade des derzeit ungenutzten Llewellyn-Castle eine Menge Geld verschlang.
    Nun gut, ganz ungenutzt nicht - hin und wieder wohnte Julian Peters darin. Aber der zahlte keine Miete und beteiligte sich auch nicht an Renovierungskosten. Und weder er noch Patricia hatten jemals über die finanzielle Seite dieser vorübergehenden Nutzung gesprochen…
    Sie wartete weiter. Die Kinder verschwanden; Rhett kam nicht aus dem Gebäude. Als etwa zehn Minuten verstrichen waren, betrat sie die Schule. In der Tür traf stieß sie beinahe mit der Lehrerin zusammen, die Rhetts Klasse betreute.
    »Kann ich Ihnen helfen, Madame Saris? Gibt es ein Problem?«
    »Ich suche Rhett«, erklärte sie.
    Die Frau sah sie verdutzt an. »Bitte? Ich verstehe nicht.«
    »Er ist doch sonst immer pünktlich…«
    »War er heute doch auch!« Die Lehrerin lächelte. »Er ist doch bei Ihnen eingestiegen. Vor einer Viertelstunde, zwanzig Minuten vielleicht? Daher verstehe ich Ihre Frage nicht.«
    Jetzt war Patricia perplex. »Bitte? Bei mir eingestiegen?«
    »Sie haben ihn doch wie immer abgeholt. Ich habe es vom Lehrerzimmerfenster aus gesehen. Sie hielten draußen an der Straße an, der Junge stieg ein, Sie fuhren davon. Um so mehr wundere ich mich, daß Sie jetzt schon wieder hier sind. Und - muß es wirklich sein, daß Sie mit dem Wagen hier auf den Vorplatz fahren? Sie wissen doch, daß das nicht erlaubt ist. Haben Sie das Schild nicht gesehen?«
    »Hören Sie«, stieß Patricia hervor. »Ich bin gerade erst vor gut zehn Minuten

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