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0667 - Das Horrorhaus von Pratau

0667 - Das Horrorhaus von Pratau

Titel: 0667 - Das Horrorhaus von Pratau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wieder durchbrach ein Schatten die graue Welt der wogenden Schwaden, wenn ein Haus dichter am Rand der Straße stand als gewöhnlich.
    Die Bäume hatten sich in starre Gespenster verwandelt oder standen als schaurige Wächter rechts und links der Straße. Nadine Berger konnte zufrieden sein.
    Sie saß da und dachte nach. Noch einmal ließ sie die Ereignisse der letzten Tage Revue passieren.
    Es war für sie nicht gut gelaufen, und Sinclair hätte geschossen, weil das nicht gewirkt hatte, was er extra mitgebracht hatte.
    Flüssiges Leben!
    Bisher hatte sie noch nie davon gehört, aber es musste sehr wichtig sein. Vielleicht wusste der Teufel mehr.
    Die Untote sprach ihn mit leiser Stimme an, hörte sein unwilliges Grunzen und sagte: »Es ist wichtig.«
    »Dann raus damit!«
    »Was ist das flüssige Leben?«
    Der Fahrer reagierte nicht. Nadine wartete ab. Sie wunderte sich darüber, keine Antwort bekommen zu haben, hier war selbst der Teufel überfragt, was nur selten vorkam.
    »Du weißt es nicht?«
    »Vielleicht will ich es nicht wissen.«
    »Es scheint dir Sorge zu bereiten.«
    »Woher kennst du es?«
    »Durch Sinclair. Er hat es! Er trägt es bei sich!«
    Eine plötzliche Bremsung hatte Nadine nicht erwartet. Der Fahrer tat es trotzdem, sie wurde nach vorn geschleudert, nur die Schelle hielt sie am Griff.
    »He, was ist los?«
    Asmodis drehte sich. »Noch einmal. Hast du wirklich das flüssige Leben erwähnt, dass Sinclair haben soll?«
    »So ist es.«
    »Wie konnte er daran kommen?«
    »Ich weiß es nicht. Er wollte mich jedenfalls durch das flüssige Leben retten.«
    »Und es gelang ihm nicht.«
    »So ist es. Aber hätte es ihm gelingen können?«
    »Vielleicht.«
    »Und wie?«
    Asmodis wollte etwas von seinem Wissen preisgeben. Zuvor schüttelte er den Kopf. »Sinclair darf es nicht allein einsetzen. Er hätte noch einen Katalysator, einen Beschleuniger, mit hinzunehmen sollen. Dann wäre alles gelaufen.«
    »Was denn?«
    »Sein verfluchtes Kreuz!«, keuchte Asmodis und gab wieder Gas. Diesmal fuhr der Audi schnell und ruckartig an. Glücklicherweise befand sich kein anderes Fahrzeug in der Nähe, sonst hätte es wegen der unvorsichtigen Fahrerei leicht zu einem Unfall kommen können. Die Reifen fassten, und Nadine bekam einen Schreck.
    Es gab für sie also noch ein Zurück in das normale Leben. Nur hatte sich Sinclair zu sehr auf das Oval verlassen und nicht daran gedacht, dass es noch Unterstützung benötigte.
    Selbst über den Körper einer Blutsaugerin konnte ein Schauer rinnen. Nadine praktizierte es. Sie fühlte sich gleichzeitig wie eingekerkert und stellte fest, dass sie plötzlich zweifelte.
    Vampir oder Mensch?
    Nein, so etwas durfte sie nicht denken. Sie zog ihre Oberlippe so weit zurück, dass die beiden Zähne sehr deutlich gesehen werden konnten. Niemals wollte sie wieder ein Mensch werden. Niemals sollte diese Existenz aufhören. Sie wollte es einfach nicht. Sie gehörte nicht mehr zur Menschheit, sie war eine Feindin, sie wollte das Blut der Menschen trinken, das ihr ein untotes Leben garantierte.
    Auf den neben ihr zusammengesunkenen Reporter hatte sie nicht geachtet und sah deshalb auch nicht, dass Bill wach geworden war. Seine Augenlider flatterten. Sonst bewegte sich nichts.
    Dieser letzte Treffer hatte ihn nämlich paralysiert, doch sein Hirn arbeitete. Er hatte den Dialog zwischen den beiden sehr genau mitbekommen, auch wenn es ihm vorgekommen war, als wären Nadine und der Teufel meilenweit von ihm entfernt.
    Der Reporter hütete sich natürlich davor, etwas von seinem Zustand preiszugeben. Er tat noch immer völlig geschwächt und wollte bis zum Ziel abwarten.
    Die Straße war schlechter geworden, manchmal schaukelte der Audi. Bill nahm an, dass sie von der Fahrbahn abgebogen waren und über eine andere Fläche rollten, die nicht asphaltiert worden war.
    Dann stoppte das Fahrzeug. »Sind wir da?«
    »Steig aus, Nadine.«
    »Und Conolly?«
    »Um den kümmere ich mich.«
    Sie lachte wieder. »Es tut mir Leid, aber ich kann hier nicht rauskommen.«
    Eine Tür schlug mit dumpfem Geräusch zu, als der Fahrer den Wagen verlassen hatte. Er öffnete die Tür an Nadines Seite, bückte sich, und plötzlich umtanzte ein blaues Funkenfeuer sein Gesicht, das sich zu einem Dreieck verändert hatte.
    Die Funken rannen weiter, zeichneten seinen rechten Arm nach, anschließend die Hand, mit der er nach dem Metallkreis der Handschelle fasste und sie schmelzen ließ.
    Endlich konnte sich Nadine

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