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0668 - Die dunkle Bedrohung

0668 - Die dunkle Bedrohung

Titel: 0668 - Die dunkle Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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Herr.«
    »Nicht jetzt«, wehrte Lucifuge Rofocale ab. »Nicht alle zugleich. Einer nach dem anderen. Zuerst will ich diesen Vampir sehen.«
    Obgleich er in dieser Begegnung keine Gefahr mehr sah, fühlte er sich bedroht. Aber er schob dieses Gefühl eher auf Stygia.
    Ihr traute er ein Intrigenspiel und eine Falle eher zu. Und im Gegensatz zu ihr hatte der Vampir wohl kaum gute Kontakte zu anderen mächtigen, intrigierenden Höllendämonen wie Astaroth und andere.
    Deshalb wollte er erst einmal Tan Morano abfertigen und sich dann Stygia widmen, die ganz bestimmt nicht aus eigenem Antrieb zu ihm kam. Zumindest nicht in dieser Situation. Nicht zu dieser Zeit.
    Lucifuge, Rofocale machte sich bereit, Tan Morano zu empfangen.
    ***
    Morano spürte die Anstrengung immer stärker, aber er bemühte sich, nichts davon zu zeigen. Jemanden so stark abzuschirmen, gehörte nicht zu seinen eigentlichen Fähigkeiten. Seine spezielle Magie lag auf anderem Gebiet.
    Seine eigenen Gedanken verbergen und eine andere Schicht mit anderen Gedanken darüber zu legen, seine Aura darunter zu verstecken - das war seine Natur. Aber diese Fähigkeit auf jemand anderen zu übertragen, kostete ihn Kraft. Vor allem, wenn es sich um einen Sterblichen handelte, mit dem er durch nichts verbunden war.
    Es wäre leichter gefallen, hätte er Ombre mit dem Vampirkeim versehen können.
    Aber das war unmöglich.
    Ombre war zu gefährlich. Er ließ nicht zu, daß Morano sich ihm so weit näherte, daß er die Fangzähne in seine Adern schlagen könnte. Ohnehin war es ein riskantes Spiel, das Morano trieb. Er ahnte, daß Ombre sich nicht an Abmachungen halten würde. Er konnte es ihm auch nicht verdenken. Schwarzblütige hatten Ombres Familie übel mitgespielt, und auch er, der Vampir, gehörte zu diesen Mitspielern.
    Aber Morano war schon immer gern Risiken eingegangen.
    Zunächst ging es darum, Lucifuge Rofocale auszuschalten. Was danach geschah, war eine andere Sache.
    In den nächsten Minuten mußte die Entscheidung fallen.
    Das Zusammentreffen stand unmittelbar bevor.
    ***
    »Zamorra! Höre mich!«
    Der Parapsychologe zuckte zusammen, als er die Stimme vernahm. Er war allein in seinem Arbeitszimmer und die Uhr zeigte weit nach Mitternacht. Nicole hatte sich bereits zurückgezogen, lag im Bett und räkelte sich in hoffentlich süßen Träumen. Die turbulenten Ereignisse der vergangenen Tage forderten ihren Tribut.
    Auch Zamorra spürte seine Müdigkeit. Doch der Meister des Übersinnlichen hatte keine Zeit zu ruhen. Einer der geheimen Kräutertränke aus dem Wissen der gallischen Druiden sorgte dafür, daß er trotz der zurückliegenden Strapazen hellwach war.
    Er arbeitete am Computer, machte neue Eintragungen, stellte Vergleiche an. Er konnte sich nur immer wieder beglückwünschen, daß er bereits in der Anfangszeit der Computertechnik darangegangen war, alles erreichbare Wissen aus der Welt des Übernatürlichen elektronisch zu speichern. Das machte rasche Vergleiche und schnelle Analysen innerhalb kürzester Zeit möglich, während die Arbeit durch das Studium der Bücher Stunden und Tage gedauert hätte. Doch die Sphären des Unheimlichen waren so vielschichtig, daß jedes neue Wissen auch neue Fragen aufwarf. Viel zu selten waren die Stunden, in denen Professor Zamorra sein ohnehin phänomenales Wissen über jene unbegreiflichen Mächte und Kräfte, die den Menschen unsichtbar umschweben, erweitern konnte.
    Der Meister des Übersinnlichen zuckte zusammen, als habe ihn ein brühheißer Wasserstrahl getroffen, als er ohne Vorwarnung aus dem Nichts heraus angeredet wurde.
    »Schläfst du, Zamorra?« Die unheimliche Stimme hatte jetzt einen vorwurfsvollen Klang. »Wenn der große Feind erwacht, ist die Zeit des Schlafes vorbei.«
    »Wer ist da?« Erstaunt sah Professor Zamorra in das Dunkel seines nur vom Schein der Schreibtischlampe und dem Flimmern des Monitors erhellten Arbeitszimmers. Aber er war völlig allein. Jedenfalls als körperlich-stoffliches Wesen. Doch wußte er nur zu gut, daß auch der unsichtbare Geist Materie ist, der sich manifestieren kann.
    Irgend etwas war zu ihm vorgedrungen. Einer magischen Kraft war es gelungen, ins Innere von Château Montagne zu gelangen. Immerhin: es konnte keine schwarzmagische Kraft sein; die M-Abwehr verhinderte dies. Dennoch war es ratsam, vorsichtig zu bleiben.
    »Ich bin’s«, kicherte es von irgendwoher.
    »Sag mir deinen Namen und nenne deine Art!« Zamorra hob die rechte Hand. Seine Finger formten

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