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0668 - Die dunkle Bedrohung

0668 - Die dunkle Bedrohung

Titel: 0668 - Die dunkle Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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alle Kräfte, und er…«
    Der Wechsel von einem Äon zum anderen! Das mußte es sein. War Lucifuge Rofocale zum Menschen geworden, ehe er starb?
    Niemand würde es mehr mit Sicherheit erfahren. Der einzige, der diese Frage beantworten konnte, war tot.
    Die Dämonin sah den Mörder an. »Wie hast du das gemacht?«
    »Seine Magie wandte sich gegen ihn selbst«, spöttelte der Dunkle Lord, der sich auf dem Thron sichtlich wohl zu fühlen schien. »Welch trauriges Schicksal für einen der Größten…«
    »Sie werden nicht akzeptieren, daß du diesen Platz eingenommen hast.« Stygia wies in die Runde. »Sie alle hier. LUZIFER wird dich für deinen Frevel strafen.«
    »LUZIFER hat derzeit ganz andere Probleme«, sagte der Dunkle Lord.
    »Wir alle haben ganz andere Probleme«, gab Stygia bitter zurück und dachte an verpaßte Chancen. »Diese Probleme manifestieren sich in einem einzigen Namen: Amun-Re.«
    ***
    Wie ein silberfarbener Blitz durchschnitt die aus der schwarzen Lederscheide sirrende Schwertklinge die dämmerige Helligkeit der uralten Folterkammer.
    »Gwaiyur!« kreischte Amun-Re. Er hatte das mächtige Schwert, das der Meister des Übersinnlichen aus der Umhüllung riß, sofort erkannt. Von Zamorras Hand geführt, traf die flache Seite der Klinge die Feuerkugel mitten im Flug. Der Schwung des Schwertes schleuderte die tödliche Flamme gegen die gemauerte Wand. Aus den Augenwinkeln sah der Meister des Übersinnlichen für kurze Zeit die Steine brennen. Dann erlosch das Feuer von Ouch-quan.
    Mit wütendem Gebrüll zauberte Amun-Re mit beiden Händen weitere Feuerkugeln und schleuderte sie auf Zamorra. Alle Geschicklichkeit mußte der Parapsychologe aufbieten, um die heimtückischen Würfe mit dem Schwert der Gewalten abzuwehren.
    Doch er erkannte, daß die Zeitspannen, in der das Feuer in Amun-Re's Händen aufloderte, immer länger wurden. Das bedeutete, daß die Kräfte des Zauberers stetig abnahmen. Wer konnte ahnen, wie viel geistige Kräfte es den Herrscher des Krakenthrons kostete, die Flamme von Ouch-quan herauf zu beschwören. Er würde diesen Zauber bestimmt nicht zur endgültigen Erschöpfung fortführen. Bis dahin galt es jedoch, auf der Hut zu sein und die heimtückischen Geschosse abzuwehren. Erst, wenn Amun-Re erschöpft war, konnte der Gegenangriff beginnen.
    Rasch erkannte der Schwarzzauberer, daß er gegen Zamorra auf diese Weise nicht gewinnen konnte. So raffiniert er die Feuerkugeln auch warf, immer fegte Zamorra die feuersprühenden Bälle mit dem Schwert ab. Präzise traf er die grellodernden Feuerkugeln jedes Mal mitten im Fluge.
    Noch eine letzte Feuerkugel, dann riß Amun-Re beide Arme empor und schrie Worte, die sich wie eine Mischung zwischen dem Maunzen einer Katze, dem ärgerlichen Schnaufen eines Elefanten und dem Zischen einer gereizten Kobra anhörten. Seine dürren Finger vollführten kreisförmige Bewegungen in der Luft, die Zamorra nicht deuten konnte.
    Aber es war klar, daß der Herrscher des Krakenthrones nun eine andere Art der Hexerei versuchte. Der Dämonenjäger wußte, daß der Feind ausgeschaltet werden mußte, bevor dieser Zauber wirksam wurde. Gwaiyur, das Schwert der Gewalten, begonnen von den Elben auf Befehl ihres Hochkönigs Glarelion und vollendet von den dunklen Schmieden des Amun-Re, schien im Licht der aus den Kohlebecken aufzischenden Flammen Funken zu versprühen.
    Herausfordernd starrte Amun-Re seinen Gegner an, der mit dem Schwert zum tödlichen Hieb ausholte. Und nur das triumphierende Leuchten in seinen Augen hätte Zamorra warnen müssen, daß der Zauber gleich vollendet war.
    Doch der Meister des Übersinnlichen war jetzt, da der Feind ihm in dieser hilflosen Pose gegenüberstand, wie zu Stein erstarrt. Er brachte es einfach nicht fertig, die Waffe auf einen wehrlosen Gegner zu schwingen. Zwar wußte er, daß Amun-Re mit Gwaiyur alleine nicht zu töten war, sondern diesen nur für die nächste Zeit handlungsunfähig machte. Doch er brachte es nicht fertig, ihm jetzt das Haupt vom Rumpf zu trennen, ohne daß der Zauberer etwas zum Angriff oder zur Abwehr unternahm. Zu handeln, wie es ihm Vassago geraten hatte, das brachte der Kämpfer der Lichtwelt nicht fertig. Einen wehrlos vor ihm stehenden Gegner konnte er nicht erschlagen. Fairneß und Ritterlichkeit waren in seinem Kämpferherzen zu tief verankert.
    Das brachte ihm das Verderben.
    Denn durch sein Zögern gelang es Amun-Re, die Kräfte des Bösen, die im Schwert der Gewalten schlummerten, mit aller

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