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0668 - Die dunkle Bedrohung

0668 - Die dunkle Bedrohung

Titel: 0668 - Die dunkle Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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Und ganz deutlich eine Stimme zu vernehmen, die in einer uralten, vergessenen Sprache Satzfragmente formulierte. Uralte Machtworte, die nur dazu dienen konnten, Dämonen aus der tiefsten Tiefe herauf zu beschwören.
    Ein Irrtum war unmöglich. Der Feind war da. Amun-Re hatte es geschafft, den Ort vor Zamorra zu erreichen. Wenn es ihm gelang, mit dem Buch der Verfluchten Mirakel zu entkommen, war alles umsonst. Dann konnte nichts mehr ihn aufhalten, und er würde den Echsengötzen samt seinem Gefolge aus der Verbannung in ein Gefängnis jenseits von Zeit und Raum befreien.
    Es gab keine Zeit zum Überlegen mehr. Und auch nicht zum Abwägen der Chancen. Zamorra mußte handeln, bevor es zu spät war.
    Ohne zu zögern machte er sich für einen Kampf bereit, der vielleicht sein letzter sein würde…
    ***
    Alles schien zu erstarren. So, als würde die Zeit stillstehen.
    Magie erlosch.
    Die Kräfte, die Lucifuge Rofocale entfesselt hatte, schwanden innerhalb weniger Sekunden dahin. Auch die Energien, die das Amulett dem Dämon entgegengeschleudert hatte, um dessen vernichtende Magie abzuwehren, zerflossen im Nichts.
    Eine seltsame Stille trat ein.
    Nichts bewegte sich mehr.
    Ungläubig staunend sah Yves Cascal, wie Lucifuge Rofocale zu schrumpfen begann. Wie sein Körper irgendwie morsch und brüchig wurde, auf eine Art, wie der Rächer es noch bei keinem einzigen seiner erschlagenen Dämonen gesehen hatte. Und er wußte, daß nicht er es gewesen war, der Lucifuge Rofocale besiegt hatte.
    Es war ein anderer…
    Die Höllengeister, die den Dämon hatten unterstützen sollen, verblaßten. Auf seltsame Weise wurden sie zweidimensional, verwandelten sich in Schatten, die auf Lucifuge Rofocale zuhuschten und mit seinem Körper verschmolzen, der dabei immer düsterer wurde und zugleich an materieller Substanz verlor.
    Da sah Cascal eine andere Gestalt auf dem Höllenthron sitzen. Sah in Augen, in denen sich die Tiefen des Universums spiegelten und zugleich eine Macht, die ihresgleichen suchte. Cascal sah, wie etwas von jenem Fremden ausging, den Erzdämon einhüllte und ihm ein schauriges Ende bereitete.
    Er sah aber auch noch jemanden.
    Eine nackte Teufelin mit Flügeln, die im gleichen Moment losstürmte, auf Lucifuge Rofocale zu.
    Stygia!
    Aber ihr Ziel war nicht der sterbende Erzdämon. Ihr Ziel war das, was er in der Hand hielt, immer noch fest umkrallt, Der Ju-Ju-Stab!
    Cascal schrie auf. Plötzlich konnte er sich wieder bewegen. Er rannte ebenfalls, sprang durch die niedrige Feuerbarriere hindurch auf den Erzdämon zu. Nur Sekundenbruchteile vor ihm erreichte Stygia ihn.
    Sie beging nicht den Fehler, den Ju-Ju-Stab zu berühren. Im Gegenteil, sie wich aus, als der hölzerne Stab ihr entgegenzuckte, als besäße er Eigenleben. Er wollte die Fürstin der Finsternis auslöschen!
    Warum aber hatte er das nicht bei Lucifuge Rofocale getan?
    Stygia brach dessen Arm einfach ab! Direkt am Ellenbogengelenk! Es knirschte, die morsch gewordene Masse zerbröckelte, und aus zerpulvernden Ader-Resten sprühte Dämonenblut hervor rotes Blut!
    Ombre war fassungslos.
    Beinahe hätte er zu spät reagiert. Dann aber fuhr er mit einem wilden Aufschrei herum. Er schlug der Teufelin das Amulett mitten ins Gesicht. Stygia kreischte wild auf und wich zurück. Schmerzerfüllt ließ sie den Unterarm fallen. Cascal fing ihn auf, drosch damit auf die Teufelin ein. Stygia wich weiter zurück.
    Plötzlich war Tan Morano neben Cascal.
    Er packte den Rächer, riß ihn mit sich in einen seltsamen Wirbel, der alles einhüllte und auslöschte.
    Und es war vorbei.
    Alles war vorbei.
    ***
    Zamorra machte sich nicht die Mühe, höflich anzuklopfen. Mit aller Kraft warf er sich gegen die altersmorsche Tür. Ein Splittern und Krachen. Das häßliche Geräusch von zerberstendem Holz und das Kreischen zerbrechender Scharniere aus verrostetem Eisen zerriß die Totenstille des Labyrinths. Eine Wolke von Staub aus Holzspänen stieg empor, nahm dem Parapsychologen für einige Augenblicke den Atem und verursachte einen kurzen, krampfhaften Hustenanfall.
    Doch er wußte, daß er sich keinen Augenblick der Schwäche erlauben durfte. Der wütende Schrei, der an sein Ohr drang, zeigte ihm, daß er den Zauberer aufgeschreckt hatte. Amun-Re war bereits im Raum. Nur der Staub der Späne verdeckte noch die Sicht auf den uralten Magier.
    Der Raum hinter der Tür war groß, im. Zentrum auf mehrere Säulen gestützt und orientalisch gestaltet, Die Mosaike an den Wänden und der

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