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0669 - Blackwood, der Geistermann

0669 - Blackwood, der Geistermann

Titel: 0669 - Blackwood, der Geistermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dach eines dreistöckigen Hauses lag, wo der Vermieter noch einen kleinen Gemüseladen betrieb.
    Wir erwischten einen Parkplatz und gingen auf das Haus mit den hell gestrichenen Türpfosten zu.
    Über eine Steintreppe gelangten wir in die letzte Etage.
    Kleine Zimmer mit schrägen Wänden und Fenstern, die nicht viel größer als Luken waren. Vor den Scheiben flatterten Tauben, die es sich auch auf dem Dach bequem machten.
    »Viel Platz ist hier nicht«, sagte Mrs. Ferrer, als wir in der winzigen Diele standen und unsere Mäntel aufhängten. »Aber für Denise und mich hat es gereicht. Ich habe ihr das Schlafzimmer überlassen und schlief selbst auf der Couch im Wohnraum.«
    Ich deutete über die Schulter hinweg auf die Tür hinter mir. »Ist es dort?«
    »Ja.«
    Ich legte die Hand auf die Klinke. »Darf ich?«
    »Bitte sehr.«
    Vor Jane und Mrs. Ferrer betrat ich den Raum, der ebenfalls klein war, für ein junges Mädchen jedoch ausreichte.
    Über dem Bett befand sich die Schräge mit dem darin eingebauten Fenster.
    Wir waren nicht überrascht, als wir die schwarzen Vorhänge an den Wänden sahen, die das Zimmer noch dunkler machten. Selbst die Lampe unter der Decke war abgedunkelt worden. Das Fenster konnte durch schwarze Vorhänge verhüllt werden. Im Zimmer verteilte sich die muffige, abgestandene Luft. Hier musste mal richtig gelüftet weiden.
    Ein Schrank, ein Tisch, auch die HiFi-Anlage sowie der TV-Apparat und der Videorecorder, das alles sah ich als normal an. Nicht normal waren die aufgeklebten Poster mit ihren teuflischen Botschaften. Ähnliches fanden wir auch an der Pinnwand über dem winzigen Schreibtisch.
    Mrs. Ferrer war an der Tür stehen geblieben, als hätte sie Furcht davor, das Zimmer zu betreten.
    »Mehr kann ich Ihnen von meiner Tochter eigentlich nicht zeigen«, sagte sie. »Das war ihr Reich, ich habe mich um dieses Zimmer nie gekümmert.«
    Jane war vor dem Schreibtisch stehen geblieben und erkundigte sich, ob sie die Schubladen aufziehen dürfte.
    »Bitte, ich habe nichts dagegen.«
    Sie fand Papiere, auch ein kleines Tagebuch, das nicht durch ein Schloss gesichert war. Sie winkte mir zu und schlug es auf.
    Auf der ersten Innenseite prangte eine blutrot gemalte Teufelsfratze und der Spruch darunter. »Zu ihm will ich hin.«
    »Schlimm, nicht?«, sagte Jane.
    »In der Tat.«
    Sie blätterte weiter. Es erschienen Bilder von Mädchen, die wir allesamt kannten. Am Grab hatten wir sie gesehen, aber zwei Gesichter waren uns unbekannt. Das mussten die Personen sein, die schon vor Denise in den Tod gesprungen waren.
    Ich winkte Mrs. Ferrer herbei und erkundigte mich. Sie bestätigte meinen Verdacht.
    Den Bildern folgten Texte. Denise musste sie aus irgendwelchen Büchern abgeschrieben haben, deren Inhalt sich mit Hexenkult und Schwarzer Magie beschäftigte.
    Jane klappte das Buch hörbar zu. »Kein einziger Hinweis auf den Mentor«, murmelte sie. »John, ich denke, wir stehen auf verlorenem Posten.«
    Ich dachte im Prinzip ebenso, dennoch schaute ich mich weiter um und geriet zwangsläufig in die Nähe der Hi-Fi-Anlage.
    Sie stand ziemlich hoch. Griffbereit daneben lagen die Kassetten.
    Es waren Musikkassetten, die ich hochnahm. Als ich die umdrehte, sah ich die Beschriftung.
    Musik aus Horror-Filmen füllte die Bänder. Etwas anderes hätte ich mir auch kaum vorstellen können.
    Aber nicht alle erfüllten ihren musikalischen Zweck. Ausgerechnet die letzte Kassette brachte mich auf eine Spur.
    »Schau dir das an, Jane.«
    »Was?«
    »Hier, lies selbst.«
    Sie nahm die Kassette in die Hand und sprach den Text der Beschriftung leise vor sich hin. »Das Testament des Geistermanns. Für alle die, die den Weg in die Hölle und in den Schoß des Teufels finden möchten.«
    Ihr Arm sank nach unten. »Was sagst du, John?«
    »Einlegen.«
    Kate Ferrer kam näher. »Haben Sie etwas gefunden?«
    »Ich denke«, erwiderte ich und schaute zu, wie Jane die Kassette in den Recorder schob. Sie brauchte das Band nicht einmal zurückzuspulen. Kurz nach dem Einschalten erklang eine dumpfe Orgelmusik.
    Lange hielt sie nicht an, denn eine dumpfe Männerstimme meldete sich.
    »Ich grüße euch, meine Freunde, und ich grüße euch aus dem Jenseits. Ja, ich spreche aus anderen Welten zu euch und ich weiß, dass auch ihr diesen Weg gehen wollt. Wer ihn beschreiten will, muss fest im Glauben an die Hölle sein und darf sich durch nichts davon abbringen lassen. Ich freue mich auch, dass ihr mich nicht vergessen habt, mich,

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