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0669 - Blackwood, der Geistermann

0669 - Blackwood, der Geistermann

Titel: 0669 - Blackwood, der Geistermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Algernoon Blackwood, den Geistermann…«
    Ich schaltete das Gerät aus, was auf Unverständnis bei meiner Freundin Jane stieß.
    »Was soll das?«
    »Ich muss jetzt nachdenken, Jane, ich muss es einfach.« Auf dem Bett nahm ich Platz, stützte das Kinn durch eine Hand. »Irgendetwas stimmt da nicht.«
    »Kennst du den Namen?«
    »Ich glaube.«
    »Und Sie, Mrs. Ferrer?«
    »Nein, den habe ich noch nie gehört.«
    »Algernoon Blackwood«, murmelte ich. »Algernoon Blackwood, das ist, als wäre etwas in mir verschüttet gewesen und würde im allertiefsten Keller liegen.«
    »Hattest du schon mit ihm zu tun, John?«
    »Nein, so war es nicht. Außerdem hat dieser Mann wohl vor meiner Zeit gelebt. Er hat irgendetwas mit Rundfunk und England zu tun. Aber was?« Ich stand auf. »Kann ich mal telefonieren?«
    »Bitte, Mr. Sinclair.«
    »Wen willst du anrufen?«
    »Bill Conolly.«
    Jane lachte. »Der kennt sich bestimmt aus.«
    Ich verschwand in der kleinen Diele und ließ die beiden Frauen zurück, die leise miteinander sprachen.
    Als ich Minuten später zurückkehrte und sie mich gespannt anschauten, erkannte Jane an meinem Gesichtsausdruck, dass ich erfolgreich gewesen war.
    »Ich habe zwar nicht viel mitbekommen, kann mir aber vorstellen, dass wir jetzt mehr wissen.«
    »Dank Bill. Der Name Algernoon Blackwood sagte ihm einiges. Ich will es mal vorwegnehmen, Blackwood ist tot. Er starb im Jahre 1951…«
    »Es ist mein Geburtsjahr«, unterbrach Kate.
    »Das spielt jetzt keine Rolle. Kommen wir auf Blackwood zurück. Algernoon Blackwood ist älteren Radiohörern noch unter dem Spitznamen ›Geistermann‹ in vertrauter Erinnerung. Er verdiente sich diesen Namen mit einer eindrucksvollen und spannenden Art, in der er jahrelang Geschichten vom Übernatürlichen erzählt hat. In sehr jungen Jahren hat Blackwood Reisen in entfernte Winkel der Erde unternommen, wo er persönlich seine Erfahrungen mit dem Übersinnlichen gesammelt hat. Es kam auch zu Begegnungen mit echten Geistern, und er gab später sogar Bücher heraus. Er selbst hat einen fürchterlichen Parapsychologen erfunden, der praktisch ein Spiegel seiner Erfahrungen war. Dieser Held war der Hölle und allem Teuflischen sehr zugetan, wie es Blackwood wohl auch gewesen ist. Wie gesagt, er starb 1951.«
    »Aber du hast ihn gesehen?«
    »Ich schätze schon. Auf dem Friedhof griff er mich mit dem Messer an. Dieser von ihm erfundene Parapsychologe muss es gewesen sein. Blackwood hat nach seinem eigentlichen Tod dessen Gestalt angenommen, wobei er noch mit seiner alten Stimme sprach. Er ist der Mentor der Mädchen und muss den Weg in die Hölle gefunden haben.«
    »Aber das ist ja furchtbar«, hauchte Kate Ferrer. »Das - das kann ich nicht glauben.«
    »Leider müssen wir davon ausgehen, dass alles den Tatsachen entspricht«, sagte ich.
    »Ein Toter lebt?« Ihre Stimme klang leicht schrill.
    »Ich sah ihn. Und Ihre Tochter sowie deren Freundinnen wussten es ebenfalls. Sie haben den Todeszirkel gegründet, wahrscheinlich angeleitet durch Blackwood. Er hat den Weg zum Teufel gefunden. Aus Dankbarkeit wahrscheinlich wollte er dem Satan Seelen zuführen. Es ist das alte Spiel, doch mit immer neuen Varianten.«
    Mrs. Ferrer saß stumm auf einem Stuhl mit schwarzem Sitzbezug. Sie schaute ins Leere, ihre Lippen bewegten sich, ohne dass dabei ein Wort zu hören war.
    Wir ließen sie in Ruhe. So lange, bis sie den Kopf schüttelte und erklärte, dass sie es nicht fassen konnte. »Ich weiß nicht, meine Tochter soll dieser Stimme gefolgt sein?«
    »Wie auch die anderen.«
    »Es wird wohl noch mehr tote Mädchen geben.«
    »Das steht zu befürchten«, sagte ich. »Wir müssen den Mentor stellen.«
    »Wie denn?«, schrie sie.
    »Mal sehen.« Ich wies Jane an, das Band einzuschalten. Möglicherweise bekamen wir die Spur frei Haus geliefert. Ansonsten würden wir uns die Mädchen der Reihe nach vornehmen und sie verhören. Ich dachte natürlich auch an Schutzhaft.
    Wir hörten das Band ab.
    Eines stand fest. Einen etwas labilen Menschen konnte dieser Algernoon Blackwood mit seiner Stimme faszinieren. Sie hatte einen sehr einprägsamen und hypnotischen Klang, sodass es selbst mir kalt den Rücken hinablief. Ich konnte mir auch vorstellen, wie die Menschen früher vor den Radios gesessen und ihm zugehört hatten. Der musste sie einfach fasziniert haben.
    Konkrete Hinweise jedoch bekamen wir nicht von ihm. Er sprach im Allgemeinen über die Hölle und auch davon, wie gut es ihm gehe,

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