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067 - Der grausame Götze

067 - Der grausame Götze

Titel: 067 - Der grausame Götze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Genau in diesem Augenblick brach das Klingeln ab.
    „Verdammt!" Dorian begann zu fluchen, rannte aber trotzdem weiter und nahm den Hörer ab.
    Nichts.
    Nach dem dreißigsten Läuten hatte der unbekannte Anrufer auf gegeben.
    Hoffentlich glauben sie nicht, daß wir in der Gewalt der Teufelsanbeter sind, dachte Dorian und setzte sich keuchend in einen der wuchtigen Sessel der leeren Halle.
    Er zündete sich eine Zigarette an und dachte nach.
    Es war wohl besser, zunächst einmal abzuwarten, was Coco beim Oberhaupt der Teufelsanbeterkolonie erreichte. Sie war eine ehemalige Hexe, und wenn sie keinen Erfolg hatte, dann würde auch er keine Lösung finden. Coco hatte keine Hemmungen, und sie kannte die Problematik der Übermenschen. Da die Besessenen außerdem unter einer besonderen Art von Katzenjammer litten, bestand Hoffnung, daß sie auf Sarchow einwirken konnte.
    Es hatte keinen Sinn, Kiwibin eine Botschaft zu schicken. Sie würde nicht an ihr Ziel gelangen und konnte Gegenmaßnahmen der Übermenschen provozieren.
    Vermutlich würde Coco jetzt mit Sarchow ein scharfsinniges Gespräch führen. Sarchow würde unterliegen, zumindest nicht siegen. Denn er war nicht der Typ des Besessenen, der seiner Leidenschaft ganz verfiel. Sein *Intellekt und sein Wissen hinderten ihn daran. Die Steigerung der Geisteskräfte und Dämonenkult vertrugen sich nicht. Keiner der siebenunddreißig war ein echter Dämon aus schwarzem Geblüt.
    „Ich glaube, ich brauche noch einen Wodka", sagte Dorian laut und ging in den Speisesaal, um die Flasche zu suchen.
    Der Tisch, an dem sie gesessen waren, war leer.
    Das Geschirr, die Flasche, der Aschenbecher - verschwunden.
    Er wußte genau, daß weder er noch Coco daran gedacht hatten aufzuräumen.
    Er fand die Flasche und die schlanken Gläser im Eisschrank. Als er nach einem kräftigen Schluck das Glas absetzte, merkte er, daß er nicht mehr allein im Hotel war.
    Mit Sicherheit war es nicht Coco Zamis. Er warf der Flasche einen bedauernden Blick zu und stellte sie wieder in das verkrustete Eisfach.
    Dann ging er langsam hinaus in die Halle. Er hörte die unsicheren Schritte einer Frau.

    Tamara stand mitten in dem großen Raum, der prunkvoll, aber ein wenig altmodisch eingerichtet war. Sie trug einen Pullover und einen weiten Rock, dazu hochhackige Sandalen. Auch sie waren schon ein wenig aus der Mode. Sie sah sich um, und in dem Augenblick, als Dorian in die Halle hinausging, blickte sie in seine Richtung.
    Dorian blieb stehen und sah sie schweigend an. Vor das Bild, das er jetzt sah, schob sich die Erinnerung an die vergangene Nacht. Tamara mit geschlossenen Augen, ein Pfund gehämmertes und ziseliertes Gold am Leib und die Schale mit rauchendem, warmem Blut in den Händen.
    Er wartete schweigend.
    Schließlich, nach einer viel zu langen Pause, sagte sie mit angenehmer Stimme: „Sie wissen, daß ich Sie auf der Stelle vernichten kann."
    Dorian strich seinen Schnurrbart glatt und nickte.
    „Sie sind nicht in der Lage, sich gegen einen von uns zu wehren. Sie sind hilflos."
    „Jawohl", sagte Dorian und bemühte sich, keine Angst zu zeigen. Aber zugleich merkte er zu seinem größten Erstaunen, daß er überhaupt keine Furcht empfand.
    „Ich bin hilflos", sagte er so ausdruckslos wie möglich. „Und wenn ich eine so schöne Frau wie Sie vor mir stehen sehe, dann bin ich besonders hilflos."
    Tamara senkte den Kopf und sah zu Boden. Wenn er ihre Stimmung richtig deutete, schämte sie sich vor ihm. Es war unglaublich, aber so mußte es sein. Er hüstelte diskret.
    „Ich sah Sie gestern abend, Tamara", begann er. „Sie wissen, daß Sie wunderschön und begehrenswert sind."
    Sie schüttelte langsam und sichtlich verwirrt den Kopf.
    „Müssen wir hier stehen?" fragte er.
    „Wir müssen nicht."
    „Wollen Sie sich mit mir unterhalten?" fragte er ruhig weiter. Ihr Verhalten gab ihm Rätsel auf.
    Sie biß sich auf die Lippen. Dann nickte sie. Einen Augenblick später schüttelte sie heftig den Kopf. Schließlich sagte sie hastig: „Ich weiß es selbst nicht. Ich bin unsicher. Sie verwirren mich. Merken Sie das nicht, Hunter?"
    Dorian blieb stehen und wartete ab. Es konnte ein Trick sein, ein besonders makabrer Versuch der Namenlosen, ihn der Gemeinschaft der Teufelsanbeter einzugliedern.
    „Ich erinnere mich an Sie, Tamara", sagte er. „Wir können in mein Zimmer gehen. Dort ist es gemütlicher. Kommen Sie! Sprechen wir miteinander."
    „Ja", sagte sie und folgte ihm. Sie hatte jede

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