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067 - Der Redner

067 - Der Redner

Titel: 067 - Der Redner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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nichts machen.«
    Sie zeigte nur auf die Tür, denn sie war zu aufgeregt, um sprechen zu können.
    So verließ Alana das Theater. An ihrer Stelle zog Elsa Forsyant ein und mit ihr ein neuer Spielplan. Zuerst gab es einen kolossalen Mißerfolg, dann noch einen und schließlich nur einen halben Erfolg. Der sonst so strahlende Freddie machte ein nachdenkliches Gesicht, und tiefe Falten gruben sich in seine hübschen Züge ein. Dowall, der Oberregisseur, grinste nur ironisch.
    »Die Art Stücke, die wir jetzt aufführen, ist nicht die richtige«, sagte Freddie. »Wir müssen wieder solche Operetten nehmen wie zu Alanas Zeit.«
    »Dazu gehört aber vor allem auch eine Alana«, entgegnete Dowall.
    »Ach, was Alana konnte, kann Elsa im Schlaf.«
    Freddie sprach auffallend laut, aber der Regisseur schüttelte nur den Kopf. Er ließ sich nichts vormachen.
    »Wenn sie obendrein noch einschläft, wird das Publikum überhaupt nicht mehr klatschen. Zum mindesten kann man doch von einer Schauspielerin verlangen, daß sie die Augen offen hat, wenn sie auf der Bühne erscheint. Außerdem waren das große Ausstattungsstücke, die viel Geld gekostet haben.«
    Die letzten Worte betonte er besonders, denn er wußte, daß Freddies Finanzlage seit den Mißerfolgen Elsas nicht mehr erstklassig war.
    »Kümmern Sie sich nur um das Ensemble und um das Spiel, das Geld beschaffe ich schon.«
    Aber wenn er auch zuversichtlich sprach und sich dabei in die Brust warf, konnte er doch seine inneren Zweifel nicht übertönen. Das Theater war jetzt eine schwere Last für ihn geworden, denn er hatte die beiden ersten Stücke, die durchgefallen waren, selbst finanziert. Für das dritte hatte er schon einen Geldmann gebraucht und dessen Mittel für den Zweck vollständig erschöpft. Aber es gab ja soviel Menschen mit negativem Verstande auf der Welt. Fast jede Minute wurde einer geboren.
    Freddie suchte lange vergeblich, aber eines Abends fand er schließlich den Dummen in einem eleganten jungen Mann, der vor der Bühnentür auf eine Dame wartete ...
    Die Proben zu der Operette »Herz in Flammen« blieben eine qualvolle Erinnerung für alle, die daran teilnahmen. Der Text war unglaublich schlecht; die Musik hatte ein junger Aristokrat geschrieben. Dowall, der alte Zyniker, erklärte jedem, der es wissen wollte, daß Freddie eine große Summe von dem Komponisten erhalten hatte, nur damit er sein Stück aufführte. Die Tanzgirls mußten schwer arbeiten und waren schließlich auch so weit gedrillt, daß sie vor dem Publikum erscheinen konnten.
    Elsa bestand darauf, daß die Texte ihrer Lieder geändert wurden, und das nicht einmal, sondern mehrmals. Ihre Aussprache war nicht ganz korrekt, aber sie beanspruchte selbstverständlich die besten Chansons für sich. Sie duldete außerdem nicht, daß noch andere hübsche Schauspielerinnen in dem Stück auftraten, sie wollte allein die Bühne beherrschen. Zweimal mußte ein neuer Partner für sie engagiert werden. Der erste war ihr zu groß, so daß sie sich zu klein neben ihm vorkam, und der zweite hatte eine so gute Stimme, daß sie sich im Gesang ihm gegenüber nicht behaupten konnte.
    Manchmal kam sie tagelang nicht zur Probe ...
    »Ich bin jetzt mit dem Studium von Elsas Rolle vollkommen fertig«, sagte Dian, als sie in einer Pause zwischen den Proben mit Johnny im Carlton Tee trank. »Ach, es ist augenblicklich furchtbar bei uns. Das Stück ist einfach entsetzlich. Der arme Mr. Dowall sitzt bei den Proben in seiner Loge und schaut düster auf uns herunter. Freddie scheint sich um nichts zu kümmern. Vorige Woche noch schien er sehr bedrückt zu sein, aber jetzt hält er es nicht einmal mehr für nötig, zu den Proben zu kommen.«
    Johnny rückte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Er war ein energischer junger Mann von dreißig Jahren.
    »So?« erwiderte er verlegen. »Das ist mir allerdings neu. Er schien doch noch auf einen sicheren Erfolg zu rechnen, als ich letzten Montag mit ihm zu Mittag speiste.«
    Sie sah ihn ungläubig an.
    »Du hast mit Freddie gegessen? Das hast du mir ja noch gar nicht erzählt!«
    Johnny geriet noch mehr in Verwirrung, denn er wollte ihr im Augenblick auch nicht sagen, daß ihn dieses Essen viel Geld gekostet hatte. Er war nämlich der Dumme, den Freddie gesucht hatte.
    »Was hast du eigentlich heute morgen in der Baker Street gemacht?« fragte er, um sie auf ein anderes Thema zu bringen.
    Sie schaute ihn erstaunt an.
    »Ich war überhaupt nicht in der Baker Street. Wie kommst

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