Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0671 - Der Zeittaucher

Titel: 0671 - Der Zeittaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Ziele.
    Dreihundert Sprengungen und den Totalausfall aller Produktionsstätten. Die Sprengungen scheinen mehr eine Aufgabe für Ras und Gucky zu sein, den Rest können wir erledigen," Es würde keineswegs einfach sein, aber es war zu schaffen.
    Zunächst bildeten wir Arbeitsgruppen. Dann wurden Karten gebracht und Bildschirme angeschlossen. Nach einigen Stunden waren die meisten Aufgaben klar verteilt.
    Fast jeder Punkt des Planeten war mit Hilfe einer Rohrbahn zu erreichen, die so klein war, daß nur ein einzelner Mensch darin befördert werden konnte, und ein wenig Gepäck.
    Die Bahnen waren ortungssicher, da sie mit Preßluft betrieben wurden. Wir aktivierten das Netz, das dieses Gebiet unterirdisch versorgte. Es gab Hunderte von Steigschächten, die bis dicht unter die Oberfläche führten. Sämtliche Kabelverbindungen waren durch Kammern zu erreichen. Ich stand auf und sagte: „Ich kann in einigen Tagen jeden erreichbaren elektrischen Anschluß dieses betreffenden Gebiets für einige Jahrzehnte ruinieren. Wann soll der große Schlag stattfinden?"
    Rhodan, Atlan und Argyris beratschlagten. Dann meinte Rhodan: „Mitternacht, zwischen dem Zwölften und Dreizehnten?"
    „Einverstanden!" sagte ich. „Bis dahin habe ich alle Sprengsätze eingestellt. Ich werde in Abständen von zwei Sekunden systemlos schalten. Aber ich werde zu nichts anderem mehr Gelegenheit haben."
    Frecco, einer meiner guten Bekannten, spottete gutmütig: „Es sind noch neunundvierzig Spezialisten übrig. Noch niemals hat ein einzelner Mann einen Planeten vernichten können.
    Hör schon auf zu prahlen und geh an die Arbeit."
    Ich sagte ihm deutlich, was ich von ihm hielt, und dann ging ich unter lautem Gelächter in mein Zimmer und holte die Ausrüstung.
    Die Zeit, als Elektrizität noch oberirdisch transportiert wurde, hatte es für Olymp niemals gegeben. Sämtliche Leitungen verliefen unterirdisch: riesige Röhren, kryogenetische Anlagen, in denen ungeheure Spannungen herrschten.
    Es gab Wartungsstationen, die von der Oberfläche aus betreten werden konnten und schwer bewacht wurden. Aber die Rohrbahnschächte verliefen auch zu den Endpunkten, den rechnerisch kontrollierten Energieverteilern. Niemand suchte nach etwas, von dem er nichts ahnte.
    Heute war der dritte Tag.
    Ich lag ausgestreckt in einer der Röhrenkapseln. Sie war geformt wie eine Granate und raste auf einem System von Luftpolstern und Strömungsführungen mit mehr als dreihundert Stundenkilometern auf den Punkt zu, der von dem Transmitter am weitesten entfernt war. Noch dreißig Sprengkapseln hatte ich, davon würde ich nach meiner privaten Rechnung noch vierundzwanzig gezielt einsetzen müssen. Zwanzig Zentimeter von meiner Bauchdecke entfernt raste flüchtig bearbeiteter Fels vorbei. Ich fühlte mich schon seit Tagen wie ein Supermaulwurf.
    Das Ziel war eingestellt worden: ein Verteiler, von dem drei kleinere Hauptstränge versorgt wurden. Er funktionierte lastabhängig und würde durch die Explosion vermutlich restlos zerstört werden. Aber das Gas in den schwer isolierten Röhren würde brennen ...brennen. Und explodieren. Siebentausend Kilometer gasgefüllte Anlagen, aderförmig verlegt, fast ein Viertel der Grundfläche des Gebirges in Abständen bedeckend.
    Auf einer kleinen Karte hatte ich meinen Weg, die Kennziffern und die verschiedenen Punkte notiert.
    Der Torpedo bremste langsam ab. Die Fahrtgeräusche sanken die Tonskala herunter und gingen dann in ein rumpelndes Brummen über. Auf den letzten Metern überwand die Kapsel einen deutlichen Höhenunterschied, dann fiel sie schwer in den automatischen Transportwagen. Preßluft fauchte. Ich drückte auf den Schalter, und der obere Teil der Granate hob sich. Mit steifen Knochen kletterte ich hinaus, knipste meinen Handscheinwerfer an und suchte nach der Beleuchtung.
    Eine würfelförmige Kammer erhellte sich.
    Direkt über mir, in zehn Metern Höhe, führte das riesige Rohr vorbei und wieder hinein in die massive Felswand. Ich wußte, daß die Schaltstation rechts von mir war, durch einige Meter gewachsenen Fels von diesem Verteiler getrennt. Schnell kletterte ich die glänzende Leiter hoch und hob den stabförmigen Sprengsatz aus der Schienbeintasche.
    Ich aktivierte die Uhr, testete sie, stellte sie ein, nachdem ich auf meiner privaten Liste nachgesehen hatte. Dann riß ich die Schutzhülle von den Haftmagneten und schob den Stab, der sich in kurzer Zeit in eine Mikro-Nuklearbombe verwandeln würde, zwischen Fels und

Weitere Kostenlose Bücher