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0673 - Die Jagd

0673 - Die Jagd

Titel: 0673 - Die Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rammte Suko seine Hände gegen die Schale. Sie bekam den nötigen Schwung und flog dem Kerl wie eine Brandbombe entgegen…
    ***
    Das von Logan Costello gemietete Haus lag am Hang, stand ziemlich allein und hatte wirklich eine grandiose Lage. Für dieses alpenländische Domizil musste man ein kleines Vermögen an Miete hinlegen, was Costello nicht schwer fiel, denn er hatte genug Geld. Leider mit Tränen und dem Blut der anderen verdient.
    Eine Terrasse hatte das Haus ebenfalls. Sie lag zum Süden hin und bekam auch im Winter genügend Sonnenschein mit.
    Vögel kreisten in der klaren Luft und schienen nur das Haus unter Kontrolle halten zu wollen.
    Ich ging durch den Schnee. Zwar trug ich keine Stiefel, aber festes Schuhwerk, sodass ich mich einigermaßen sicher darin bewegen konnte.
    Natürlich war ich zu sehen, denn um diese Zeit waren kaum Spaziergänger unterwegs. Die meisten Gäste befanden sich auf den Pisten. Einige Langläufer waren unterwegs, die störten mich ebenso wenig wie ich sie.
    Rechts von mir zeichnete sich eine dunkle Spur im Schnee ab. Das waren die Gleise, über die eine der berühmtesten Eisenbahnen der Welt fuhr. Der Zug von Chur nach Arosa. Er legte auf seiner Fahrt ungefähr tausend Höhenmeter zurück, und hinter jeder Kurve erwartete den Fahrgast ein neues, grandioses landschaftliches Erlebnis.
    Es war wirklich toll, so eine Aussicht zu erleben. Ich hätte sie auch gern genossen, aber ich musste mich auf das große Chalet konzentrieren, dessen untere Grundmauern aus weißem Stein errichtet worden waren. Weiter höher hatte man mit braunem Holz gearbeitet.
    In den Hang hinein war eine Garage gebaut worden. Ein Landrover stand vor dem Tor. Der Weg nahe der Haustür war vom Schnee befreit worden.
    Ich kam näher an das Haus heran und musste dann dorthin den schmalen Weg benutzen.
    Niemand kam mir entgegen. Es wirkte so ruhig und gemütlich. Dazu trug auch der Holzstapel bei, der unter einem kleinen vorspringenden Dach aus Holzschindeln seinen Platz gefunden hatte.
    Plötzlich waren sie da.
    Ob die beiden Männer hinter dem Holzstapel gelauert hatten, konnte ich nicht sagen. In der hellen Schneelandschaft wirkten sie wie drohende Gestalten, die ihr Gespensterreich verlassen hatten und sich unter Menschen begaben.
    Sie trugen dunkle Fellmäntel, die sie beide nicht geschlossen hatten, denn nur so konnten sie ihre kurzläufigen Maschinenpistolen einigermaßen sicher vor fremden Blicken halten.
    Ich ging einfach weiter, die Haustür allerdings erreichte ich nicht mehr.
    »Bleib stehen!«
    Ich tat ihnen den Gefallen und ließ sie dicht an mich herankommen. Als einer von ihnen, dessen Atem nach Grappa roch, mich abklopfen wollte, schlug ich ihm auf die Finger.
    »Nicht anfassen, Meister!«
    Er sah aus, als wollte er abdrücken, überlegte es sich und hörte auch meine warnenden Worte. »Einen Mord hier am Hang würde auch deinem Boss Costello nicht schmecken.«
    »Was willst du von ihm?«
    »Sag ihm, dass ich da bin.«
    »Wer bist du?«
    Ich grinste schief. »Als ob du das nicht wüsstest. Besuch aus London, dann weiß er schon Bescheid.«
    Der zweite Kerl nickte. Er hatte wohl mehr zu sagen. Der Sprecher machte auf dem Absatz kehrt und ging direkt auf die Sprechanlage zu, die sich rechts der Tür befand und silbrig glänzte.
    Ich wartete ab, beobachtet von den scharfen Blicken des zweiten Aufpassers, dessen eng zusammenstehende Augen etwas Raubtierhaftes hatten. Sein rechter Zeigefinger lag am Abzug der Maschinenpistole. Typen wie er gingen über Leichen.
    Der andere Kerl redete so schnell, dass ich von den italienischen Brocken kaum etwas mitbekam.
    Ich konnte aber sehen, dass er einige Male nickte, was ich als gutes Zeichen ansah. Schließlich drehte er sich um und winkte mir zu.
    »Du kannst gehen«, sagte mein Bewacher.
    Sie trafen auch keinerlei Anstalten, mir die Waffe abzunehmen. Im Haus aber wurden sie deutlicher.
    Da spürte ich den Druck der MPi im Kreuz, und einen Moment später hatten mir geschickte Hände meine Beretta abgenommen.
    »Nur zur Sicherheit.«
    Die große Diele war bäuerlichgemütlich eingerichtet. Es war nur schwer vorstellbar, dass hier einer der brutalsten Gangster Europas Urlaub machte. Das Holz an Decke und Wänden vermittelte einen Eindruck von Geborgenheit und wohltuender Wärme. Das lag auch am Kamin, wo sich ein Feuer gierig in die Holzscheite hineinfraß.
    Ich knöpfte meine Jacke auf und stiefelte hinter einem der Kerle her. Der Zweite hielt sich in meinem

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