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0675 - Der falsche Buddha

0675 - Der falsche Buddha

Titel: 0675 - Der falsche Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gnom auf ihrem Körper, während der erste die Hand hob.
    Übergroß sah Narina die Faust.
    Vergeblich bäumte sie sich unter dem Druck des Körpers auf, die Faust war schneller.
    Es traf sie wie ein Blitzstrahl, der ihr Bewußtsein auslöschte. Die Männer nickten sich zu. Dann packten sie den erschlafften Körper, schleuderten ihn über die Ladeklappe, wo er von den anderen aufgefangen wurde.
    Danach ging alles blitzschnell. Sie huschten mit der Leblosen am Wagen entlang und verstauten Narina auf der Ladefläche ihres Fahrzeugs. Dann starteten sie.
    ***
    Der Motorradmensch und unser Fahrer brüllten sich gegenseitig an.
    Dabei gestikulierten sie noch wie zwei orientalische Händler, die sich gegenseitig übers Ohr hauen wollten, wo aber niemand nachgab. Ich verstand nicht, was sie sagten, nur unser Fahrer spuckte einmal aus, was den anderen wütend machte.
    Es sah so aus, als wollte er dem Mann an die Kehle springen, überlegte es sich im letzten Augenblick anders und ging zu seiner Harley, die er hochstemmte, anwarf und sich auf den Sattel schwang, als der Lastwagen hinter dem unseren ebenfalls anfuhr.
    Noch vor ihm kam der Motorradfahrer weg. Ich wunderte mich über die Geschwindigkeit, die der fremde Truck bekam, dachte kurz nach und brachte beide Startvorgänge in einen Zusammenhang, wobei mich noch ein heißer Schreck durchzuckte.
    Das war keine Zufallsszene. Dies alles hier war unwillkürlich herbeigeführt worden, und ich war darauf reingefallen.
    Der Fahrer schüttelte den Kopf, als er sich umdrehte, um wieder einzusteigen.
    Ich aber rannte wie ein Gejagter an die Rückseite des Wagens und rief Narinas Namen.
    Keine Antwort.
    Schwarzblaue Auspuffgase strömten mir entgegen, als der Mann sein Fahrzeug startete. Bevor er Geschwindigkeit bekam, sprang ich hoch, klammerte mich an der Ladekante fest, wurde noch ein Stück mitgeschleift und schaffte es schließlich, auf die Fläche zu klettern, wo die Hühner wie irre in ihren Käfigen tobten.
    Ich entdeckte einen Revolver, aber keine Spur von der Person, der die Waffe gehört hatte.
    Narina war nicht mehr da!
    Das Blut schoß mir in den Kopf. Ich hätte schreien und toben können, aber es hatte keinen Sinn. Schließlich war es mein Fehler gewesen. Wir hatten uns einfach zu sicher gefühlt und uns auch auf unsere Kräfte verlassen.
    Die Raffinesse der anderen war besser gewesen, zusammen mit einem durchdachten Plan.
    Vor Wut trommelte ich mit der Faust gegen die Ladekante und schrie meinen Ärger hinaus, was allerdings auch nichts brachte, denn niemand konnte mich hören.
    Für einen Moment schloß ich die Augen. Zusätzlich verbarg ich mein Gesicht hinter beiden Händen.
    Sie hatten das Mädchen, und sie hielten jetzt einen verdammt guten Trumpf in der Hand. Ich mußte zugeben, daß ich den Beinlosen unterschätzt hatte.
    Wütend und doch hilflos starrte ich in den rötlichen Staub, der in der Hitze tanzte. Auf einmal malte sich dort eine Gestalt ab.
    Ein fliegender Mensch – der Beinlose!
    Wie von einem Schwall Wasser getragen, kam er für einen Moment dicht an den Wagen heran, so daß ich sogar sein feistes Grinsen auf den Lippen erkennen konnte.
    Bevor ich eine Hand auf dem Griff der Beretta liegen hatte, war er wieder verschwunden.
    Ich war gewarnt worden, denn mit seinem Erscheinen hatte er mir gezeigt, wer hier die Fäden in der Hand hielt…
    ***
    Gaya!
    Endlich war ich in der Stadt Buddhas, an dem vielen Menschen heiligen Ort, und ich befand mich zudem im Zentrum, denn der Mann war in die Altstadt gefahren, wo er sein Geflügel abladen wollte, damit es auf dem Markt angeboten werden konnte.
    Der Händler hatte schon auf ihn gewartet und ihn mit einer Flut von Schimpfworten begrüßt.
    Währenddessen war ich klammheimlich von der Ladefläche geklettert und am Rand des Marktes stehengeblieben.
    Selbstverständlich hatte ich auf dem Rest der Strecke meine Augen offengehalten und nach dem großen Truck Ausschau gehalten. Daß wir ihn überholten, war unwahrscheinlich gewesen. Ich hatte darauf gehofft, ihn irgendwo am Rand der Straße entdecken zu können, leider war diese Hoffnung geplatzt wie eine Seifenblase.
    Es war später Nachmittag. Noch immer brannte die Sonne. Vom nicht weit entfernten Fluß trieben Dunstschleier durch die Hitze.
    Auch die Mauern strahlten die Wärme ab. Nie hatte ich sie während des vergangenen Tages so intensiv empfunden wie in dieser Stunde, als ich inmitten des Trubels stand und mich umschaute.
    Wenn ich mich nach links drehte,

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