0676 - Im Mahlstrom der Sterne
vorstellen..."
Ein ohrenbetäubendes Krachen und Schmettern unterbrach ihn.
Ein starker Luftzug ließ sie taumeln. So schnell, daß sie nur noch als verwischter kleiner Streifen zu sehen waren, durchstießen eine Handvoll von Schrotkugeln dieses wertvollen Minerals die Wand und raste weiter, vermutlich auf einer Kreisbahn um das Lager.
„Wir müssen weiter hinein!" sagte Sardaby. „Wenn ich mich nicht irre, sind die Explosionen in den letzten Minuten weniger zahlreich gewesen."
„Das besagt überhaupt nichts!" schränkte Nebey ein. „Wenn sich die Masse in Bewegung setzt, rammt sie in die Erde ebensolche Löcher wie hier in die Wände!"
„Bring uns in den nächsten Korridor. Oder besser an den Rand des Zentralschachts, Gucky!"
Der Mausbiber nickte und griff nach den Armen von Sardaby und Lloyd. Fellmer, der seine Fähigkeit als Orter und Telepath mehrmals eingesetzt hatte, konnte hier nichts feststellen - abgesehen von den aufgeregten und schmerzerfüllten Gedanken anderer Verletzter und erschreckter Wächter in diesem verborgenen Materiallager.
An anderen Stellen mußte es teilweise schlimmer aussehen als hier, aber dank der Spannung während der Transmitteraktion waren die meisten Personalräume leer gewesen.
Das hatte vielen Menschen das Leben und die Gesundheit gerettet.
Sie waren höchstens zehn Minuten innerhalb des Bauwerks gewesen. Jetzt tauchten sie in einem leeren Kontrollraum auf, in dem einige Bildschirme flimmerten. Eine Glaswand gab den Blick frei in Richtung auf den Zentralschacht. Schon auf den ersten Rundblick hin sahen die beiden Männer, daß dieser Raum frei von Einschlag- und Austrittkratern war.
Fellmer wandte sich an Sardaby: „Die Situation ist ernst, nicht wahr?"
„Ja. Hören Sie die Schläge? Sie finden in anderen Räumen statt. Noch immer rasen die Howalgoniumgeschosse umher. Der Durchgang durch die beiden Transmitter muß das Howalgonium aktiviert haben. Wenn die Hauptmasse zerfällt, schießt sie günstigstenfalls senkrecht ins All hinaus, und ungünstigstenfalls tritt das ein, was vorhin gesagt wurde.'!
Gucky erschien mit Nebey.
„Ich verständige Rhodan!" sagte Fellmer entschlossen, rannte durch den Raum und drückte einen Schalter. Dann verlangte er einen bestimmten Anschluß und wurde augenblicklich in den kleinen Sitzungssaal durchgeschaltet.
„Sir!" sagte Lloyd, als Rhodans Aufmerksamkeit sich auf den Bildschirm richtete, „ich muß Sie alarmieren. Wir brauchen hier eine große Spezialistenmannschaft mit Geräten, die ich nicht kenne.
Das Howalgonium hat sich zu einem geringen Teil selbständig gemacht. Wenn sich die Hauptmassen aufteilen und ebenso wie die winzigen Projektile herumzurasen beginnen, wird Quetroppa und anschließend zumindest ein Teil der Erde zerstört.
Die Teile rasen jetzt noch wie Satelliten um das Hauptlager herum. Wir sitzen alle auf einer riesigen Bombe."
„Ich verstehe", sagte Rhodan. „Ich werde sofort anordnen, was zu tun ist. Wir müssen die kleinen Geschosse einfangen und zur Ruhe bringen, ehe sie noch mehr Unheil anrichten. Gibt es Verluste?"
Gucky nickte, während die beiden Wissenschaftler die Überwachungsinstrumente in dem Kontrollpult einschalteten und versuchten, mehr Beleuchtung in die Lagerkammern zu bringen.
„Einige Tote und eine große Menge Verwundete. Fellmer hat sie geortet, ich ebenfalls."
Rhodan stöhnte auf.
„Fünfundzwanzig Millionen Tonnen Howalgonium! Unsere gesamten Vorräte! Gut, ich werde tun, was wir von hier aus können. Danke, Fellmer!"
Er hob kurz die Hand und wandte sich ab.
Der Bildschirm wurde stumpf. Fellmer und Gucky liefen hinüber zu dem Kontrollpunkt. Dort befanden sich jetzt vier Reihen von Kontrollschirmen in Aktion. Ihre Linsen waren auf die riesigen Vorräte gerichtet, die an verschiedenen Stellen in diesem Bauwerk lagerten. Auf den wenigsten Schirmen war etwas zu sehen, denn die Beleuchtung funktionierte nur zum Teil.
Nebey sprach aus, was sie alle dachten.
„Wenn sich fünfundzwanzig Millionen Tonnen Howalgonium nach und nach in Geschosse mit kosmischen Geschwindigkeiten verwandeln, dann ist erstens Imperium-Alpha auf das höchste gefährdet, und zweitens darüber hinaus die gesamte Erdkruste.
Die Frage ist nur, was wir jetzt tun können!"
Sie ahnten noch nicht einmal die zweite Wahrheit, die hinter diesen Vorkommnissen lauerte und die sie alle weit härter treffen würde. Sie dachten nicht an das Naheliegende.
„Wir stoßen in den Transmitterraum vor", ordnete der
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