0676 - Im Mahlstrom der Sterne
Mausbiber an. „Dort empfangen wir das Einsatzkommando !"
„Einverstanden!"
Die wenigen aktiven Schirme zeigten, daß in den Hauptlagern Ruhe herrschte. Die Materieblöcke ruhten in ihren gestapelten Barren und in den gesicherten Behältern. Während sich auf dem Planeten die Anzahl der Katastrophen vergrößerte, erwuchs tief in der Erdkruste eine neue Gefahr. Die vier Mitglieder des Vorauskommandos begannen zu laufen. Ihr Ziel war der Transmitterraum.
Unterwegs würden sie sich um weitere Verletzte kümmern müssen.
5.
Der erste Blick, als sie im Hauptschaltraum eintrafen, ging ungehindert durch eine riesige Panoramascheibe.
Die Mondlandschaft, dunkel und geheimnisvoll, breitete sich vor den Augen der drei Menschen aus. Die milchige Aura, in die Erde und Mond eingehüllt waren, schien hier und jetzt dünner zu sein.
Ihr Glanz jedoch zeigte eine Kraterlandschaft, wie sie noch niemals beleuchtet worden war. Hänge und Zentralberge schienen von feinem, silbergrauem oder gelbem Staub überpudert zu sein.
Ras Tschubai sagte leise und fast ehrfurchsvoll: „Ein heller Schein um die Erde, eine fast poetische Beleuchtung des narbigen Mondes - und darüber das, was ich nur schwer als Weltraum identifizieren kann!"
„Sie haben recht. Und um uns herum äußerste Panikstimmung!" murmelte Geoffry Waringer. Sie warfen einen letzten Blick auf den Raum zwischen Mond und Erde.
Ströme unbekannter Energie, die gewaltigen Wirbeln leuchtender Gase glichen, flossen um Erde und Mond.
Lichter waren zu sehen, die man nur mit Mühe als Sonnen ansehen konnte. Die verschiedenfarbigen Leuchtpunkte kamen näher und entfernten sich wieder - scheinbar.
Die Farben änderten sich. Zwischen den leuchtenden Nebelschwaden des Mahlstroms funkelten winzige Reflexe auf wie winzige Blitze. Ein grandioser Anblick, ein majestätisches Bild, ohne Zweifel, aber jeder, der einen Blick darauf tat, erschauerte. Man mußte diesen Eindruck zwangsläufig mit Gefahr assoziieren.
Irmina warf ungeduldig ein :„Wir haben nicht viel Zeit, Freunde, für dieses Schauspiel.
Kümmern wir uns um das widerspenstige Plasma. Wohin müssen wir?"
Sie wandte sich an einen der Männer, die hier in sichtbarer Aufregung umherliefen, Meldungen abgaben, Befehle riefen und auf Bildschirme starrten, die merkwürdigen Eindrücke aus den Räumen von NATHAN und den angeschlossenen sublunaren Magazinen wiedergaben.
„Zu den Speicherbänken!"
Waringer rief Ras Tschubai zu: „Kennen Sie die Räume?"
„Ja, natürlich. Ich bringe Sie hin. Hier, fassen Sie mich an!"
Der Mutant nickte ihnen zu und teleportierte. Im gleichen Augenblick trafen sie in einer großen, allseits verglasten Kanzel ein, die über den würfelförmigen Großblöcken der Speicherbänke schwebte. Die Blöcke befanden sich in einer Halle mit gekrümmter Decke und ovaler Bodenfläche. Ein Lichtband umlief in einem Meter Höhe, drei Meter breit, die gesamte Wandfläche.
Die Speicherbänke waren hausgroße Einheiten, aus denen die dicken Versorgungsleitungen nach unten führten.
Niemand war unten auf dem Boden der Halle, aber vor den Scheiben drängten sich die Angehörigen des Bedienungspersonals.
Als die drei Personen schlagartig eintrafen, wurden sie erkannt, und ein hörbares Aufatmen ging durch die Reihen der Wartenden.
„Dort unten!" schrie ein Mädchen. „Sehen Sie selbst!"
Nebeneinander liefen die Teammitglieder zur nächsten Scheibe. Sie blickten nach unten. Jetzt sahen sie den Grund des Alarms und der Aufregung. Auch hier wirkten die Energien des Mahlstroms ein und veränderten das Plasma, das vor einiger Zeit von der Hundertsonnenwelt geholt und hier deponiert worden war.
Im Augenblick war es unwichtig, ob diese Speicher bereits in NATHAN integriert waren oder nicht.
Panikstimmung.
Auf der gesamten Erde, in Imperium-Alpha und jetzt auch hier.
Etwa zwei Stunden waren seit dem Durchgang vergangen.
Die Speicherbänke besaßen an allen vier Seiten schubladenförmige Elemente, die abgeklappt werden konnten, spezielle Klappen mit Sicherheitsvorrichtungen, Kontrolluhren und Schaltern. Sämtliche Klappen waren aufgesprengt worden.
Das Plasma, das in diesen Speichern eingelagert war, schien zu arbeiten wie ein gärender Teig. Es hatte die Schlösser und Zuhaltungen verbogen und zum Teil die Widerlager aus den Befestigungen gerissen. Es kroch wie eine zähe Flüssigkeit aus den Speichern heraus.
Hin und wieder sahen Irmina, Ras und Geoffry einen Matten-Willy, einen der Pfleger des
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