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0676 - Im Mahlstrom der Sterne

Titel: 0676 - Im Mahlstrom der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sessel. Die Männer rollten auf den Boden und kamen wieder hoch. Mit grimmiger Entschlossenheit schlug Waringer auf das Handgelenk des Mannes. Die Waffe fiel aus den kraftlosen Fingern und krachte auf den Boden.
    Ein Pseudoarm des Plasmas bildete sich aus der Masse und kroch auf die Waffe zu. Ein zweiter, stämmigerer Arm hob sich hoch und zuckte wie eine angreifende Natter auf den Techniker zu. Waringer zerrte ihn mit sich hinter die Deckung eines hüfthohen Schrankes.
    Ein knirschendes Geräusch ließ sie alle erstarren.
    Die Bildschirmwand bog sich nach vorn, wölbte sich, die Befestigungen rissen aus den Wänden. Verstrebungen brachen ab, und aus allen Öffnungen kroch das Plasma nach vorn. Dann, als erhalte die lauernde Masse einen neuen Impuls, dehnte sie sich abermals aus und riß die gesamte Wand voller zerstörter Installationen heraus. Die Platte zerbrach in ein Dutzend Einzelteile, schmetterte gegen Wände und den Boden.
    „Zurück! Flieht in diesen Raum!" schrie ein Mann aus dem Hintergrund.
    „Dort sind auch Speicherteile!"
    Der Plasmaarm, der den Techniker verfolgte, war zu langsam.
    Er bäumte sich auf und schoß herunter, aber Waringer und der junge Mann hatten sich bereits in Sicherheit gebracht. Dumpf klatschend.schlug die weiche Masse auf den Schrank nieder, dehnte sich aus und zog sich langsam wieder zurück in die Hauptmenge, die sich nun vereinigt hatte und geradeaus floß.
    Vor dem Ausgang drängte sich eine Menschentraube.
    „Platz!" schrie Ras Tschubai. „Auseinander!"
    Er sprang auf einen niedrigen Schrank, machte einen Klimmzug und stand auf einem großen Blockspeicher. Dann konnte er die Menschen sehen, die sich auf seiner Seite vor dem Eingang zusammendrängten. Er konzentrierte sich und teleportierte in schneller Reihenfolge ein Dutzend Menschen vom Eingang weg und vom Schluß der Schlange. Dann verlief der Rückzug etwas geordneter.
    Knirschend, krachend und mit einer Vielzahl anderer Geräusche der Zerstörung bahnte sich auch in diesem Raum das Plasma einen Weg. Waringer, Irmina und Ras blieben in sicherer Entfernung stehen und sahen zu.
    Schließlich, als sie mit schnellen Schritten auf das jetzt fast freie Schott zugingen, sagte Waringer: „Ras! Perry Rhodan muß alarmiert werden. Irmina und ich sehen uns hier weiter um. Übernehmen Sie eine exakte Schilderung und Warnung?"
    Ras nickte und wandte sich an einen vorübergehenden Techniker. Er hielt ihn an der Schulter fest.
    „Geht in Ordnung, Chef!" sagte er.
    Dann glitten seine Augen zu einem Bildschirm, dessen Linsen auf einen ähnlichen Raum gerichtet waren wie den, den sie eben verlassen hatten. Dort sahen sie einen jungen Programmierer, der von der Plasmamasse umgeben war. Er kauerte mit aufgerissenen Augen auf einem Pult und feuerte mit einer schweren Waffe in einem Halbkreis zu Boden. Dort kochte und brodelte das Plasma. Durch die Lautsprecher kamen die angsterfüllten Schreie des Mannes, die Geräusche der Schüsse und ein fauchendes Zischen, das vom versengten Plasma herrührte.
    An anderen Stellen des Raumes bildeten sich mächtige, schlangengleiche Plasmaarme aus. Sie bewegten sich pendelnd und suchend wie stoßbereite Kobras auf den Mann zu. Schon jetzt war es zu spät, einzugreifen. Die Pseudoarme glitten von drei Seiten heran. Auf der vierten Seite winselte das brodelnde, verkochende Plasma. Dann schlossen sich die weichen Fangarme um den Körper des Technikers. Er wurde mit einem Ruck von der Oberfläche des würfelförmigen Elements gezerrt, ruderte hilflos mit Händen und Füßen herum, ein Schuß ging fauchend in die Decke. Das Plasma fiel zusammen, die Arme, die sich auflösten, schlossen sich um den Mann und bedeckten ihn am ganzen Körper.
    Er wurde in den Hauptfluß der Masse hineingezogen.
    Einen Augenblick lang klirrten die Lautsprecher, sein Schrei hallte durch den kleinen Raum und schlug in die Mikrophone.
    Die Masse floß über seinem Körper zusammen und erstickte ihn.
    Unter der dicken Schicht bewegte sich der Mann krampfhaft. Er versuchte, sich zu befreien. Wieder schoß er, vermutlich verkrampften sich seine Finger um den Abzug der Waffe. An einer Stelle verwandelte sich Plasma in Dampf, bildete eine riesengroße Dampfblase, die krachend aufbrach.
    Noch einmal zitterte der Körper unter der hellen, pulsierenden Schicht, dann lag er still da. Das Plasma verwischte die Konturen und floß weiter, als sei nichts geschehen.
     
    6.
     
    Reginald Bull starrte in das ebenholzfarbige Gesicht Tschubais und

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