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0676 - Im Mahlstrom der Sterne

Titel: 0676 - Im Mahlstrom der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schwieriger.
    Sendemasten waren geknickt worden ...
    Sendegebäude brachen in den Erdstößen zusammen und fielen aus, wenn sie nicht sogar augenblicklich das Zentrum von Hilfs und Rettungsmaßnahmen geworden waren.
    Kurzschlüsse und Wassereinbrüche hatten die Verbindungen von Kabelfernsehen unbrauchbar gemacht.
    Dies alles mußte umgangen, wieder in Betrieb gesetzt, auf alle Fälle irgendwie funktionssicher gemacht worden.
    Ununterbrochen schufteten die Techniker und stellten Sendekanäle neu zusammen, schließlich schienen sie die Technik besiegt zu haben. Das Sendenetz war bis auf wenige Ausnahmen mit einer Unmenge von Tricks und fliegenden Relaisstationen in Ordnung.
    Und zwischendurch trafen immer mehr Meldungen ein, die von großen Zerstörungen berichteten.
    Die Erde war dem totalen Chaos noch niemals so nahe gewesen wie am heutigen Tag. Inzwischen war der neunte März angebrochen, die ersten Stunden dieses Tages zeigten den Menschen, daß sie sich noch immer auf einem Planeten befanden, der nicht mächtig genug war, dem Schicksal und der Natur zu trotzen.
    Wieder riß ein neues Signal Perry Rhodan aus seiner Arbeit.
    Er fuhr herum, warf Bull, der mit drei Teilnehmern gleichzeitig sprach, einen wilden Blick zu und schlug mit der Handkante die Antworttaste an seinem Schreibtisch nieder.
    „Sir!" Die Übertragung! Kommen Sie bitte zu uns herüber, wir sind sendefertig. Die Ankündigungen sind erfolgt."
    „Ich komme. Welches Studio?" fragte Rhodan schnell.
    „Studio Cdrei. Dürfen wir Sie erwarten?"
    „Ja, natürlich. Einige Sekunden!"
    Rhodan sprang auf. Bully schaute hoch und rief: „Diese halbe Stunde werde ich allein fertig, Perry! Geh nur. Du mußt auf alle Fälle die Panik unterdrücken! Schwer genug wird es werden! Besinne dich auf deine rhetorischen Fähigkeiten!"
    „Sie werden keine Toten erwecken können!" murmelte Rhodan, lief an den vielen Bildschirmen vorbei und riß das Schott auf. Ein kurzes Stück Korridor, einige hastende Menschen, einige desaktivierte Roboter, dann glitten die Türen auf. Leise ging Rhodan an seinen Platz vor einem Schreibtisch. Eine stationäre und zwei automatische, bewegliche Kameras waren auf diesen Tisch gerichtet. Die Frauen und Männer hinter der schalldichten Scheibe winkten, dann sagte der Studioleiter durch die Lautsprecherverbindung: „Sir! Noch zwei Minuten. Die Ansage läuft bereits. Wir haben fast alle Empfänger auf Luna, Terra und auch innerhalb der Flotteneinheiten als Zuschauer. Wenigstens theoretisch."
    „Danke", sagte Perry, setzte sich und fühlte die Wärme der Scheinwerfer, die nacheinander eingeschaltet werden. Er sah kurz auf sein Konzept, das nicht mehr als zwei kurze Reihen von Stichworten enthielt.
    „Achten Sie bitte auf die Signale!" sagte der Sendeleiter.
    Noch blinkten die Lampen grün-gelb. Erst dann, wenn in einem besonderen Feld die rotleuchtenden Ziffern aufleuchteten, begann die Sendung. Eine von unzähligen, die Rhodan inzwischen gehalten hatte - aber sicherlich auch die schwierigste.
    Er hatte ihnen allen kaum Trost und Hoffnung zu geben.
    Er hatte die Aufgabe, das Chaos zu schildern und zu versuchen, einigen Milliarden Menschen Mut zuzusprechen. Ein Staatsmann des zwanzigsten Jahrhunderts hatte sich einst gezwungen gefühlt, „Blut und Tränen" als Gegenstand seiner Vorausschau zu machen, ähnliches blieb ihm heute zu tun.
    Er räusperte sich, blickte die Zahlen an und sah dann an den Kameras die roten Lichter aufleuchten.
    „Meine Freunde", begann er. „Terranerinnen und Terraner.
    Ich wünschte, daß diese Sendung niemals nötig geworden wäre. Aber ich habe mich leider geirrt. Ich kann Ihnen allen nicht viel sagen, was hoffnungsvoll wäre oder gar der Panik Einhalt gebieten könnte.
    Sie wissen, daß wir vor der Versklavung der Laren und der Flotte der Überschweren fliehen mußten. Wir alle waren darauf vorbereitet, im Zentrum der Galaxis zu rematerialisieren.
    Ich brauche auch nicht darauf einzugehen, wie knapp wir davongekommen sind. Erde und Mond und alles, was wir mitgenommen haben, sind exakt rematerialisiert. Soviel ist sicher. Aber wir sind in einer anderen Umgebung herausgekommen, als wir erwartet haben.
    Ich sage Ihnen ehrlich, was wir im Augenblick, rund zehn Stunden nach dem Transmitterdurchgang, sicher wissen.
    Wir sind vermutlich in einem Strom kosmischer Energie rematerialisiert, der zwischen zwei Milchstraßen besteht. Als wir diesen Umstand feststellen mußten, waren wir alle ebenso aufgestört und

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