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0676 - Im Mahlstrom der Sterne

Titel: 0676 - Im Mahlstrom der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Westen her kam der Schnee, kam ein starker Wind, der die Schneeflocken bewegte und vor sich hertrieb. Binnen weniger Stunden fielen vierzig Zentimeter Schnee und lasteten auf der Stadt wie ein weißes Leichentuch. Das Brausen und Heulen in der Atmosphäre hatte aufgehört und einem eisigen Schweigen Platz gemacht. In der Ferne, im Osten, löste sich die gigantische Windhose auf, und die letzten Reste der hochgewirbelten Trümmer sanken und fielen herunter.
    Die Menschen trauten sich wieder aus den Kellern, den Bahnschächten, den Schutzräumen und den untersten Bezirken der Häuser hervor und erkannten, daß sich binnen einiger Stunden das Aussehen eines riesigen Landstrichs völlig geändert hatte.
    Rhodans Ansprache war längst vorbei.
    Wenigen Menschen hallten noch seine letzten Worte in den Ohren: „ ... die Erde und der Mond wurden wie Energiepartikel von einem mächtigen Strom mitgerissen und ziehen nun in dessen Feld dahin. Wir kennen das Ziel noch nicht, aber verspreche Ihnen allen, daß wir alles tun, um unseren Standort festzustellen und die Verhältnisse zu stabilisieren.
    Ich kann nur hoffen ..."
    Rhodan hatte eine Pause gemacht und schien zu überlegen, ob er weitersprechen sollte oder nicht. Dann schloß er: „Ich kann nur eines hoffen, daß sich die Menschheit nicht von den vergleichsweise unbedeutenden Katastrophen übermäßig beeindrucken und in Panik versetzen läßt. Vielleicht konnte diese kurze Ansprache ein wenig beruhigend wirken. Bitte, helfen Sie alle sich und uns damit, daß Sie besonnen bleiben, den Katastrophen auszuweichen versuchen und den Kommandos helfen, die an der Beseitigung der Schäden arbeiten. Ich werde mich wieder melden, wenn es interessante Neuigkeiten gibt.
    Danke!"
    Rhodans Ansprache fiel zeitlich mit dem Ausbruch des Wirbelstumes über Terrania City zusammen.
    Als Perry aus dem Fernsehstudio zurückkam, wartete bereits die nächste Botschaft auf ihn.
    Der Schlag war abermals hart.
    Der Kommandant des Flottenver-bandes, den Rhodan gestartet hatte, meldete sich. Schon als Rhodan in das Gesicht des weißhaarigen Mannes blickte, ahnte er, daß etwas fehlgeschlagen war. Er spürte, wie ihm der Schweiß auf die Stirn trat.
    „Was ist los, Kommandant?" fragte er leise.
    Sein Gesprächspartner rang sichtlich mit sich, dann sagte er stockend: „Sir, wir starteten, kamen auch gut weg, aber dann mußten wir beim ersten Versuch feststellen, daß unsere Lineartriebwerke nicht funktionieren."
    Rhodan flüsterte entsetzt: „Die Lineartriebwerke aller Schiffe?"
    „So ist ist es", entgegnete der Kommandant tonlos. „Es liegt keine Sabotage vor. Es ist offensichtlich dieses energetische Medium, in dem wir uns befinden. Es lähmt die technischen Einrichtungen dieser hochkomplizierten Maschinen."
    Rhodan mußte an Atlan und Julian Tifflor denken und daran, daß diese beiden Freunde vermutlich die Erde ebenso suchten wie sie hier in Imperium-Alpha den kosmischen Standort der beiden Raumkörper. Er krümmte die Schultern nach vorn und fragte leise: „Sie haben natürlich Tests unternommen?"
    „Selbstverständlich, Sir. Wir versuchten, über starke Sender andere Einheiten zu erreichen. Sie meldeten dieselben Vorgänge, falls es sich nicht um Schiffe handelte, die auf der Erde oder auf Luna standen."
    Sechsundneunzigtausend Schiffe waren zur Bewegungslosigkeit verurteilt. Sie konnten nur die Antigravtriebwerke und die Partikeldüsen verwenden, was ihre Reichweite geradezu dezimierte, ihre Bewegungsmöglichkeiten einschränkte und sie den Beschränkungen der Unterlichtgeschwindigkeit unterwarf.
    Die Aussicht war noch niederschmetternder als viele andere Nachrichten bisher.
    „Also können wir unsere Versuche nicht beginnen. Starten Sie trotzdem mit einigen Schiffsverbänden, fliegen Sie Unterlicht und versuchen Sie, etwas über die unmittelbare Umgebung herauszufinden. Ich werde dieses Versagen untersuchen lassen.
    Haben Sie Ihrer Meldung noch etwas hinzuzufügen?"
    Der Kommandant schüttelte den Kopf. Er war über dieses rätselhafte Versagen ebenso verblüfft wie jeder andere, der inzwischen davon wußte.
    „Nein!"
    „Also- starten Sie trotzdem erneut. Wir werden uns um das Versagen kümmern. Aber ich glaube, daß wir nichts tun können, solange wir uns in dem Energiemahlstrom bewegen. Viel Glück!"
    „Danke, Sir", antwortete der Kommandant. „Ihnen auch, Sir!"
    Rhodan nickte und schaltete die Verbindung ab.
    Im Augenblick waren Reginald Bull und er hier allein. Alle anderen

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