0676 - Im Mahlstrom der Sterne
eingedrungen.
„Wir kommen!"
Ihre Tätigkeit war lebensgefährlich. Das bewiesen die Löcher in den Wänden und die langen Prallspuren des Bodens ebenso wie die stöhnenden Verwundeten und die Toten. Zwei Fesselfeldprojektoren richteten sich entlang der Wände und jagten geräuschlos und unsichtbar ihre Strahlen in das dämmrige Dunkel des Raumes. Die Scheinwerfer an den Helmen und den Gürteln des Rettungsteams schnitten breite Lichtbahnen durch die halbe Finsternis.
„Hier! Nehmt ihn, bringt ihn in den Gleiter!"
Fellmer bückte sich, schob seine Arme unter den verkrümmten Körper und stand langsam auf. Zwei Männer rannten heran, er übergab ihnen den stöhnenden, blutenden Wächter.
„Macht schnell! Das ist einer der letzten Räume!" sagte Fellmer.
Er hatte das Visier hochgeschoben und nickte den Männern zu.
Sie nahmen den Verwundeten ab und liefen langsam, um den Körper nicht allzusehr zu bewegen, auf den Gleiter zu.
Gerade, als sich Lloyd bückte, um den nächsten Verwundeten flüchtig zu untersuchen, traf ihn ein harter Schlag in die rechte Schulter. Er fiel nach vorn, versuchte, sich mit den Händen und Knien abzufangen, aber er wurde von der Wucht des Schlages umgerissen und schrie laut auf.
Erst als er versuchte, wieder auf die Beine zu kommen und aufzustehen, spürte er plötzlich den stechenden Schmerz in der Schulter. Fellmer Lloyd begriff. Ein Stück Howalgonium, hatte ihn getroffen, den Schutzanzug mühelos durchschlagen und war in seine Schulter eingedrungen.
Einen Augenblick stand Fellmer starr da, er fühlte den Schmerz, der langsam von seinem ganzen Körper Besitz ergriff.
Er konnte sich nicht rühren. Der Brocken, der nach dem gerade noch sichtbaren Loch nicht besonders groß war, steckte im Muskelfleisch über seiner Schulter.
Dann löste sich die Starre. Der Schmerz verging schlagartig, aber um Fellmer erschien eine leuchtende, weiße Aura.
„Schnell zu Lloyd! Er ist getroffen worden!" schrie einer der Sanitäter.
Fellmer sah an sich herunter, aber er konnte seinen Schutzanzug nicht mehr erkennen. Um seinen ganzen Körper lag ein Leuchten, das er sich nicht erklären konnte.
Dann fühlte er noch, wie sich die Luft um ihn herum erhitzte.
Er selbst spürte nichts von der kochenden Luft. Er begann davonzurennen. Er kannte sein Ziel nicht, verstand auch die Richtung nicht, in die er sich trotz der blutenden Schulterwunde davonbewegte, aber er sah noch, ehe er sich unter den Druck eines fremden Verstandes duckte, wie die Männer, die auf ihn zurannten, zurückprallten.
Fellmer Lloyd warf sich herum und spurtete auf das nächste Schott zu. Irgendwo in dieser Richtung befanden sich die Hauptlager des Howalgoniums.
Einer der Männer rannte, so schnell er es in dem schweren Schutzanzug vermochte, in die entgegengesetzte Richtung, um sich aus dem Gefahrenbereich zu bringen. Dann schaltete er das Funkgerät ein und rief: „Gucky! Ich rufe Gucky! Wir haben soeben gesehen, daß Fellmer Lloyd unter die Gewalt des Howalgoniums geraten ist.
Bitte kommen Sie sofort in Raum Drei Beta. Ich wiederhole..."
Saedaby tauchte neben ihm auf. Während drei Männer, gebückt und schnell, einen Verwundeten über den Bodenbelag zerrten, krachte erneut ein schweres Geschoß durch beide Wände.
Der Doppelknall verschmolz zu einer einzigen schmetternden Detonation. Die schweren Projektoren schützten die Männer keineswegs. Sardaby deutete nach hinten und sagte: „Er soll Männer und Maschinen mitbringen. Wir haben nicht einmal Paralysewaffen!"
„Verstanden!" kam Guckys Stimme aus den Lautsprechern der Anzüge.
Einen Augenblick lang blieben alle Anwesenden in diesem Raum stehen. An seinem anderen Ende geschah etwas Aufregendes. Dort war plötzlich ein rötliches Licht aufgetaucht.
Es wurde immer greller und strahlte schließlich weißglühend. Es überstrahlte sogar die Aura um den Mutanten, der jetzt vor einem geschlossenen Schott stand. Die Hitze, die von ihm ausging, hatte den Wandbelag versengt und den Boden schwarzbraun gefärbt. Das weiße Leuchten bildete die Umrisse des Körpers nach und fraß sich in die massive stählerne Platte hinein.
Sardaby flüsterte erschrocken: „Lloyd bahnt sich einen Weg durch das Schott. Er schmilzt sich hindurch!"
Im gleichen Augenblick, als dort der Stahl in einem Funkenregen zu schmelzen begann und sich knisternd auflöste, flogen die schweren Torflügel auf, und die andere Mannschaft erschien. Der Mausbiber kauerte zwischen den Teammitgliedern auf dem
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