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0678 - Der Zauberschädel

0678 - Der Zauberschädel

Titel: 0678 - Der Zauberschädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zunächst eintrockenen lassen und dann weitersehen.«
    Ich klatschte in die Hände. »Vorzüglich, Glenda. Da sieht man wieder, wer hier die Hausfrau ist.«
    »Hör auf mit den alten Rollenspielen und den bescheuerten Klischees.«
    »Sorry, du emanzipiertes Wesen. Wobei ich trotzdem hoffe, dass du auch weiterhin den Kaffee so perfekt kochst.«
    »Ich werde es mir überlegen.«
    »Du findest mich dann in der Unterwelt.«
    »Ja, schönen Gruß an den Teufel.«
    »Mach' ich. Und auch an die Großmutter.«
    Die Kollegen zogen lange Gesichter, wenn sie mich sahen. Sie wussten, dass es zwar Arbeit gab, was nicht weiter für sie tragisch war, doch zumeist kam ich mit nicht einfach zu lösenden Problemen.
    Dementsprechend war auch ihr Verhalten.
    Einige zogen sich diskret zurück. Ich schaffte es trotzdem, mir einen der Bosse zu schnappen. »Sag nur nicht, dass du Mittagspause hast, Earl!«
    »Nein, leider nicht.«
    »Dann gib mal deinem Apparat Saft.«
    »Um welche Frucht handelt es sich denn?« Earl strich über seinen prächtig gewachsenen Oberlippenbart, dessen Enden kunstvoll in die Höhe gedreht worden waren.
    »Duvalier.«
    »Aha, wo wächst die denn?«
    »In Indien, glaube ich.«
    »Hört sich französisch an.«
    »Indien ist groß. Der Kerl kann auch ausgewandert sein. Schaut mal nach, was ihr über Duvaliers habt und dann hätte ich noch einen Begriff. Der Felsen der Weisheit.«
    Earl musste lachen. »Du bist gut, Sinclair, total gut. Willst du endlich dorthin und die Weisheit mit Löffeln zu dir nehmen?«
    »Klar, aber dich nehme ich mit, damit ich einen habe, der sie programmieren kann.«
    Earl nickte. »Willst du hier warten?«
    »Zunächst ja.«
    Er verschwand gramgebeugt. Es dauerte zwei Zigarettenlängen, da hatte er die ersten Ergebnisse bekommen. Es gab tatsächlich einige Duvaliers, die unser Computer gespeichert hatte. Nur hatten sie nichts mit Schwarzer Magie zu tun. Der eine war ein Rauschgifthändler aus Nizza, zwei andere gehörten zu den militanten Farbigen, wieder andere wurden als Berufsmörder gesucht.
    »Kannst du damit etwas anfangen?« fragte mich der Kollege, als ich die Ausdrucke vor mir ausgebreitet hatte.
    »Ich glaube nicht.«
    »Dein Pech.«
    »Und was ist mit dem Felsen der Weisheit?«
    Er winkte ab. »Da hast du ebenfalls Pech auf der ganzen Linie. Unser Computer kann damit nichts anfangen. Er hat nicht einmal gerülpst, geschweige denn gespuckt.«
    Ich stieß hörbar die Luft aus. »Das habe ich befürchtet«, murmelte ich.
    Earl hob die Schultern. »Du weißt, dass ich dir gern geholfen hätte, aber in diesem Fall ist es schlecht. Nur Lattenschüsse. Du hast eben einen zu komplizierten Job. Der ist nicht gradlinig genug. Bisher haben wir noch keine Geister einspeichern können.«
    »Duvalier ist kein Geist.«
    »Meinetwegen auch das. Aber las dir gesagt sein, Alter, man kann nicht alles haben.«
    »Das sehe ich auch«, erwiderte ich und warf einen letzten Blick auf die Ausdrucke, bevor ich mich erhob.
    »Du kannst doch nach Indien fahren und nachforschen. So ein Trip wäre doch nicht schlecht. Eine bezahlte Urlaubsreise möchte ich auch gern bekommen.«
    »Urlaub ist gut.«
    »Weiß ich doch, John. Ehrlich, in deiner Haut möchte ich nicht stecken.«
    »Wenigstens einer, der mich bedauert. Bis neulich mal, Earl.«
    »Ja, vielleicht in einer Kneipe und ohne Computer.«
    »Ist auch eine Idee.«
    Als ich ging, fühlte ich mich verdammt mies. Im Magen lag ein dicker Kloß, der sich anfühlte wie Kaugummi und ständig an Größe zunahm.
    Ich kam mir auf den Arm genommen vor, und vor Zorn ballte ich die Hände zu Fäusten.
    Glenda sah meinem Gesicht an, wie »erfolgreich« ich gewesen war.
    Auch ihr war es noch nicht gelungen, eine Verbindung nach Indien zu bekommen. Wenn wir sie hatten, stand noch nicht fest, dass wir Mandra Korab auch erreichten.
    Ich saß am Schreibtisch und bekam frischen Kaffee. »Was sagt dir dein Gefühl, John?«
    »Nichts.«
    »Auch nicht, dass du reisen mußt?«
    Ich trank Kaffee und schaute sie schräg über den Rand der Tasse hinweg an. »Wenn du dabei an Indien denkst, so sehe ich da nicht viele Chancen - ehrlich.«
    »Was macht dich so pessimistisch?«
    Ich stellte die Tasse ab. »Suko.«
    Glenda begriff mich nicht und forderte eine Erklärung.
    »Kannst du haben. Dass er gekommen ist, sagt uns doch, dass er uns nur beruhigen wollte. Ansonsten ist er bereit, die Sache allein durchzuziehen. Er braucht uns nicht. Suko wird wieder erst so sein wie früher, wenn es

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